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Heidelberger Volksblatt (69) — 1934 (Nr. 77-143)

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Nr. 111 - Nr. 120 (15. Mai - 26. Mai)
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69, JakrA. / IXr. 11 /

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WiHriMM und Kunst / Aus »er Mit »er Frau / die Lesrs«un»e

Es ist des Herrn Reichsstatthalters unbeding-
Kindern, die ihren Ernährer verloren halben.

Beratungen des Dreierausschusses über die
Saarabstimmung.
Genf, 14. Mai. Die gemeinsame Beratung
des Dreierausschusses für die Saarabstimmung
mit den vier in Genf weilenden Mitgliedern
der Regierungskommission hgt ca. 1^ Stunde
gedauert. Wie man hört, hat Präsident Knox
seinen Standpunkt in der bekannten Weise
vertreten, während das saarländische Mitglied
der Negierungskommission, Lohmann, eine
abweichende Meinung zum Ausdruck
brachte. Die Beratung soll sich, wie versichert
wird, im übrigen noch nicht auf die eigent-
lichen politischen Fragen erstreckt haben. Man
habe sich darauf beschränkt, über die tech-
nischen Probleme der Saarabstimmung
zu sprechen. Die politischen Fragen seien auf
Dienstag abend verschoben worden. Die tech-
nische Seite des Berichts an den Völkerbunds-
rat sei provisorisch festgestellt,' er soll Dienstag
den Ratsmitgliedern unterbreitet werden.
Nachdem die Negierungskommission den Ver-
handlungssaal verlassen hatte, hat der Dreier-
ausschuß noch etwa eine halbe Stunde getagt.
Weitere Einzelheiten sind bisher noch nicht
bekannt geworden.

denen von ..Terrormaßnahmen der Deutschen
Front" und „Putschplänen" gesprochen wird. Die
Deutsche Front weist in ihrer Denkschrift darauf
hin, daß ihr nicht unbekannt sei, daß Präsident
Knox Mittel und Wege sucht, die Notwendigkeit

internationaler Hilfspolizei zu beweisen. Zu die-
ser Beweisführung wären Terrorakte die geeignet-
sten Mittel. Die Deutsche Front lehne jedoch je-
den Terror ab und verlange von ihren Mitglie-
dern strengste Disziplin, insbesondere die genaueste
Beobachtung der saarländischen Presse. Die Denk-
schrift erinnert daran, daß die Saarbevölkerung in
den vergangenen 15 Jahren unter den allerschwie-
rigsten Verhältnissen Ordnung und Ruhe bewahrt
habe, obwohl sie in den Jahren 1918—71924 13 To-
desopfer durch das französische Militär zu beklagen
gehabt habe.
Es wird dann auf einen Ausspruch des Präsi-
denten Stephens hingewiesen, in dem festge-
stellt wird, daß die aus der Bevölkerung rekrutierte
örtliche Gendarmerie des Saargebietes mustergül-
tig sei. Diese vorzügliche Polizeitruppe habe die
von dem Präsidenten der Regierungskommission,
Knox, geleitete Abteilung des Innern mit aus
Deutschland geflüchteten Emigranten durchsetzt.
Die Deutsche Front erblickt in der Einstellung sol-
cher Leute in die saarländische Polizei eine Pro-
vokation der Saarbevölkerung und
glaubt annehmen zu können, daß viele Beschwer-
den, die die Regierung an den Völkerbundsrat ge-
richtet hat, von diesen unsauberen Elementen her-
rühren.
Die angeblichen „Putschpläne" werden mit der
Bemerkung zurückgewiesen, daß die Mitglieder der
Deutschen Front nicht so töricht seien, ihre sichere
Rückkehr zum Deutschen Reich Anfang 1935 dadurch
zu gefährden, daß sie wenige Monate vor diesem
Termin einen lächerlichen Putsch in Szene setzen.
Zum Schluß der Denkschrift wird darauf hinge-
wiesen, daß die Saarregierung 32Organeder
Deutschen Fr.ant auf insgesamt 364 Tage
verboten habe, während in der gleichen Zeit —
seit Mai 1933 — nur drei Separatistenblätter auf
zusammen 30 Tage verboten wurden.

SA lind nationalsozialistische
Frontkämpfer (Stahlhelm)
Ein Erlaß »es Stabschefs
Berlin, 14. Mai. Das Presseamt der Ober-
sten SA-Führung teilt mit:
Bei der Obersten SA-Führung sind aus
allen Gruppenbereichen Beschwerden eingelau-
fen, wonach die Aufstellung des NSDFB
(Stahlhelm) dem Sinn und dem Wortlaut der
Erllndungsverfassung nicht entspricht.
Darnach ist versucht worden, NSDFB-Män-
nern vom Eintritt in die SA.-N. I abzuhalten
und sobald sie schon SA-Männer waren, wie-
der zum Austritt zu bewegen. Vielfach ist der
NSDFB als die Vereinigung dargestellt wor-
den, die allein berechtigt wäre, Frontkämpfer
zu erfassen und ihren Geist zu vertreten.
Stabschef Röhm hat infolgedessen einen Be-
fehl erlassen, in dem er sich gegen diese Me-
thoden wendet. Trotz der unfreund-
lichen Haltung des NSDFB (Stahl-
helm) verbietet jedoch der Stabschef den
SA-Einheiten, in Einzelaktionen gegen den
NSDFB vorzugehen. Er weist aber ausdrück-
lich darauf hin, daß sich Hunderttausende von

Frontkämpfern der SA angeschlossen haben,
weil sie den staatlichen Willen der Frontkämp-
fer und das geistige Erbe der Schützengraben-
front in der SA. am besten verkörpert und in
ihr vertreten ist. Männer allerdings, die sich
bereden ließen, nicht in die SA-R I einzu-
treten, oder den Austritt aus ihr zu voll-
ziehen, seien für die SA nicht zu gebrauchen.
Sie sollen ausscheiden, aber es sei auch dafür
Vorsorge zu treffen, daß sie nie wieder in die
SA ausgenommen werden.
Der SA-feindlichen Haltung des NSDFB
stellt Stabschef Röhm die Haltung des
Kyffhäuserbundes entgegen, der sich
nicht nur durch die Pflege alter kameradschaft-
licher Soldatentradition bewährt habe, son-
dern der auch in seinem gesamten Verhalten,
in seiner restlosen Mitarbeit an den Aufgaben
der SA-R II eine Kameradschaft der Front-
kämpfer bildet, die dem nationalsozialistischen
Staat wertvolle Dienste zu leisten verspricht.
Deu Stabschef befiehlt aber der SA, den Kyff-
häuserbund in jeder Weise zu unterstützen.

Line Denkschrift der Denffchen FroM
m »en Bölkrrbmüsrat

noch am Leben befinden und in Arbeit und Brot
stehen.
Um für eine solch durchgreifende Hilfe die
notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, hat
der Herr Reichsstatthalter die Zusammenfassung
aller bis jetzt zugunsten der Opfer des Gruben-
unglücks eingeleiteten Geldsammlungen verfügt.
Für alle erforderlichen Hilfsmaßnahmen für
Buggingen übernimmt das Amt für Volks-
wohlfahrt der NSDAP. Gau Baden (NS.-
Volkswohlfahrch die oberste Leitung. Sämtliche
Sammelgelder werden zu einer besonderen Stif-
tung für die Arbeitsopfer des Grubenunglücks

ZtWm für MMiiMN
Auf Veranlassung des Herrn Reichsstatthal-
ters Robert Wagner fanden am Freitag,
den 11. Mai, in Karlsruhe eingehende Besprech-
ungen über die zu ergreifenden Maßnahmen
zwecks Linderung der Notstände statt, die durch

il>r'l.na K a o r. Lis» iv

Saarbrücken, 14. Mai.
Die Deutsche Front im Saargebiet hat sich in-
folge der augenblicklichen politischen Lage veran-
laßt gesehen, dem hohen Rat des Völkerbundes
eine Denkschrift zu übersenden, in der der Stand-
punkt des deutschen Volkes an der Saar zur Frage
der Abstimmung dargelegt wird. Die Denkschrift,
die die Unterschriften des Leiters der Deutschen
Front, Pirro, und der Führer der Fraktion
„Deutsche Front" des saarländischen Landesrates,
Levacher, Röchling, Kiefer, trägt, ist am
Montag in Genf überreicht worden.
Im Eingang der Denkschrift heißt es zunächst u.
a.: Die Führung der Deutschen Front hat in wie-
derholten Eingaben an den hohen Rat des Völker-
bundes zum Ausdruck gebracht, daß hinter ihr die
erdrückende Mehrheit der Saarbevölkerung steht.
Diese Tatsache ist bestritten worden: insbesondere
haben Delegationen, die außerhalb der
Deutschen Front stehen, in Genf immer wie-
der bezweckt, sie hätten eine große Anhängerschaft.
Am 6. Mai 1934 ist in Zweibrücken die Zahl
der Mitglieder der Deutschen Front bekannt gege-
ben worden; sie beträgt jetzt schon über 455 000.
Die Zahl der Abstimmungsberechtigten kann man-
gels genügender statistischer Unterlagen (der hohe
pat hat die Offenlegung des Abstimmungsmate-
kials bisher nicht beschlossen) nicht genau angege-
ben werden. Die in der Front zusammengefaßten
Abstimmungsberechtigten machen mehr als 93 v.
Ü der gesamten stimmberechtigten Bevölkerung im
vaargebiet aus.
Die Führung der Deutschen Front hat damit den
unumstößlichen Beweis erbracht, daß sie allein be-
techtigt ist, im Namen der Saarbevölkerung zu
sprechen,
Zur Frage der Abstimmung
bfißt es dann in der Denkschrift u. a.: Die Deut-
Uffn des Saargcbiets haben, wie dies bei allen
Mkern der Fall ist, über ihre völkische Zugehörig-
est in dem Augenblick schon entschieden, da sie als
Kmder ihrer deutschen Mütter das Leben der Welt
erblickt haben. Eine Volksabstimmung darüber,
ub die Saarländer zu Deutschland oder nicht zu
Deutschland wollen, bedeutet an sich eine Mißach-
und Geringschätzung des Saarvolkes. Die
-eiwche Front und somit die Deutschen an der
stnar wollen sich einer Volksabstimmung gewiß
UW entüehen. Sie hätten aber gewünscht, daß
uns Angebot des deutschen Reichskanzlers, die ,--
«uarirage auf friedlichem Wege zu lösen, von das schmerzliche Unglück im Kalibergwerk Bug-
ff Eegeweite angenommen wäre. Durch diesen gingen verursacht worden sind. —
stedlichen Akt hätte der Weg freigemacht werden ' Es ist des Herrn Reichsstatthalters unbeding-
tsten zu einer endlichen Aussöhnung der beiden ter Wunsch und Wille, daß den Müttern und
ueWn Nachbarvölker. Kindern, die ihren Ernährer verloren haben,
»Lst Denkschrift geht sodann auf die Berichte des weitgehend und auf lange Frist hinaus geholfen
"^identen dei-

Saarheralungen in Sens
Die erste Sitzung.
Genf, 14. Mai. Um 11.30 Uhr wurde, nach-
dem eine geheime Sitzung vorausgegangen
war die öffentliche Sitzung des Völkerbunds-
rats'eröffnet. Varthou, Baron Aloisi u. Eden
waren wie in der geheimen Sitzung als Ver-
treter der Großmächte anwesend. Der Rat er-
ledigte im Eiltempo einige kleinere Fragen.
Die Berichte fanden einstimmige Annahme.
Die nächste Sitzung des Völkerbundsrats fin-
det morgen um 10.30 Uhr statt.
Zur Tagung sind die Abordnungen der 15
im Rate vertretenen Länder ziemlich vollstän-
dig eingetroffen. In der Wandelhalle des
Völkerbundes, die seit vielen Wochen verödet
war, sah man heute zum ersten Male wieder
M lebhafteres Bild. Die Saarfrage ist
in den letzten Wochen schnell in den Vorder-
grund der europäischen Politik gerückt. Die
an dieser Frage besonders interessierten Kreise
sind daher hier durch Abordnungen oder Be-
obachter vertreten. Neben den alten Führern
der Saarbevölkerung, unter denen Kommer-
zienrat Röchling besonders bekannt ist, wird
diesmal auch der Führer der Deutschen Front,
pirro, in Genf anwesend sein.

Das neue Mlbmgs-
Ministerium
Berlin, 14. Mai. Reichskanzler Adolf Hitler
hat am 11. Mai einen Erlaß Mer die vom
Reichsministerium des Innern an das Reichs-
ministerium für Wissenschaft, Erziehung und
Volksbildung abzugebenden Aufgabengebiete
unterzeichnet. Dieser Erlaß des Reichskanzlers
geht zurück ans den Erlaß des Reichspräsidenten
vom 1. Mai 1934.
In der Neuregelung wird bestimmt, daß aus
dem Geschäftsbereich des Reichsministeriums
des Innern folgende Angelegenheiten in das
Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung
und Volksbildung übergehen:
1. Wissenschaft:
Allgemeine Angelegenheiten der Wissenschaft,
auch in ihren Beziehungen zum Ausland, Phy-
sikalisch-technische Reichsanstalt- Ehemisch-tech.
nische Reichsanstalt, Reichsanstalt für Erdbeben-
forschung, reichswichtige wissenschaftliche An-
stalten des In- und Auslandes, wissenschaftliches
Büchereiwesen, Volkskunde, archäologisches In-
stitut.
2. Erziehung und Unterricht:
Ho Hschulangelegenheiten, Studentenhilfe,
Reichsfachschaftsführer der Studierenden an den
Hoch- und Fachschulen, allgemeine Schulange-
legenheiten, Volksschulen, höhere Schulen, Pri-
vatschulen, Berufs- und Fachschulen, deutsches
Schulwesen im Auslande, Auslandsschulen.
3. Jugendverbände.
4. Erwachsenenbildung.
In dem Erlaß heißt es dann weiter: Auf den
bezeichneten Gebieten ist der Reichsminister für
Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung für
alle Aufgaben einschließlich der Gesetzgebung
federführend. Für die Beteiligung der übrigen
Reichsminister gelten die allgemeinen Grund-
sätze.

ten Köhler zusammengefaßt. Sämtliche für
Buggingen gesammelte Gelder sind von den
Sammelstellen auf folgende Konten einzuzah-
len:
1. Konto „HilfswerL Buggingen der NSV"
bei der Badischen Bank in Karlsruhe oder
S. Postscheckkonto Nr. 1260 „Hrlfswerk Bug-
gingen der NSV" beim Postscheckamt
Karlsruhe.
Auszahlungen von Geldern an die vom An-
glück betroffenen Familien dürfen nur durch die
obengenannte Stiftung vollzogen werden. Wen
anderen Stellen ist dre Auszählung im Inter-
esse einer geordneten Hilfe untersagt. Im
Interesse der vom Unglück betroffenen Mütter
und Kinder und im Hinblick auf die Verfügung
des Herrn Reichsstatthalters bittet der Gau-
amtsleiter der NSV, Fritz Argus, von den ge-
troffenen Maßnahmen Kenntnis zu nehmen.
Ausländisches Beileid zum Grubenunglück i«
Buggingen
Berlin, 14. Mai. Der hiesige Ächechofivwa-
kffche Gesandte Mastny hat dem Auswärtigen
Amt eine Geldspende mit der Bitte überreicht,
sie an die Hinterbliebenen der Opfer in Buggin-
gen zur Verteilung kommen zu lassen.
Anläßlich des Grubenunglücks in Buggingen
haben ferner ihr Beileid ausgesprochen: Der
Kaiserlich Persische Gesandte, der Geschäftsträ-
ger von Guatemala, der Geschäftsträger von
Uruguay, der Königlich Südslawische Gesandte.
Außerdem hat Minister UlmaNfky dem deut-
schen Gesandten in Belgrad das Beileid seines
Ministeriums und der gesamten südslawischen
Arbeiterschaft übermittelt.

Paris. Ministerpräsident Doumergue bat tu
einer Rundkunkrede alle Hörer, sie möchten dafür
sorgen, daß die politischen Parteien nicht mehr mit
Mißtrauen sich betrachteten und sagte eine Mr Alle
gleiche Justizpflege, Steuerreform, Schutz der Spa-
rer und der Landwirtschaft zu. Er faßte zum
Schluß die Haltung der französischen Regierung in
der außenpolitischen Frage wie folgt zusammen:
Wille zum Frieden mit aller Welt, die loyal htn-
gestreckte Hand für Alle, die ohne Hintergedanken
in sie einschlagen wollen, kein territoriales r^er
ehrgeiziges Ziel, kein Maß gegen irgendwen, aber
ein Wunsch und ein heißes Bedürfnis nach Sicher-
LV-
 
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