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Heidelberger Volksblatt (69) — 1934 (Nr. 77-143)

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Nr. 141 - Nr. 148 (21. Juni - 30. Juni)
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Zum 28. Juni

Kurdinal Hanlll vSpWKrr Legat
für Buenos Aires
Rom, 26, Juni. Papst Pius XI. ernannte
Kardinal-Staatssekretär Pacelli zum päpst-
lichen Legaten für den Internationalen
Eucharistischen Kongreß in Buenos Aires.

niffe mit allen Kräften daran gearbeitet werde,
unser Volk und unsere Wirtschaft von auslän-
dischen Leibensmitteln und Rohstoffen unabhän-
giger zu machen und im Inlande alles das zu
erzeugen, was hier erzeugt werden könne, so
verlange andererseits unsere zentrale Lage in
Europa verständnisvolle und auf wechselseiti-
gem Entgegenkommen ausgebaute Handelsbe-
ziehungen mit den Nachbarländern. Ebenso
verlange die Notwendigkeit, Rohstoffe zu bezie-
hen, freundschaftliche Austanschbezishungen mit
den überseeischen Ländern.
Die wichtigen und umfassenden Handelsbe-
ziehungen, die Deutschland mit einer Reihe von
Staaten in jüngster Zeit abgeschlossen habe,
gäben Zerlgnis für diesen Willen. Mit diesen
Verträgen seien anderen Ländern große Ein-
fuhrmöglichkeiten nach Deutschland eröffnet wor-
den. Deutschland habe dies tun können, weil
diese Länder im Geiste aufrichtiger Gegensei-
tigkeit auch Deutschland seinen alten Anteil an
ihren Märkten belassen hätten. Deutschland sei
bereit, mit allen Ländern auf der Grundlage
dieser gegenseitigen Rücksichtnahme in Verhand-
lungen einzutreten.
Man könne aber nicht erwarten, daß
Deutschland die Zinsen für seine Auslands-
schulden transferiere, wenn man der deut-
schen Ausfuhr alle möglichen Schwierig-
keiten mache
durch Zölle, durch Kontigente, durch Währungs-
entwertung und sogar noch durch die angedroh-
ten Zwangsmaßnahmen. Der Transfer sei keine
Frage des guten oder schlechten Willens, son-

Bor 15 Zähren
Das Diktat von Versailles.
In Deutschland wehen heute die Trauer-
fahnen. Zum 15. Male wiederholt sich jener
Tag des 28. Juni 1919, an dem die Erpressung
eines Volkes als politische Methode sanktio-
niert worden war. Ist es möglich, all das
namenlose Elend, alle die unmenschlichen De-
mütigungen, alle die Opfer, all die Verzweif-
lung zu schildern, die seit jenem finstersten
Tag der deutschen Geschichte unser Vaterland
hat über sich ergehen lassen müssen? Niemand
wird das können, weil niemand das tiefste
Leid ausdrücken kann. Nur neuen Wil-
len, der auf ungeschriebenem Naturgesetz be-
ruht, kann das erniedrigendste Leid formen.

dern den tatsächlichen Möglichkeiten. Es fei
eigentlich beschämend, «daß man noch so vielen
internationalen Konferenzen und nach so vie-
len Sachverständigenberichten diese einfache
Wahrheit in die Welt hinausrufen müsse.
Schließlich wies der Reichsaußenminister auf
die wirtschaftlichen Fortschritte Deutsch-
lands
in den letzten zwei Jahren hin, wobei er an die
Spitze die fortschreitende Gesundung der Land-
wirtschaft stellte, die wieder zu einem standes-
bewußten und gesundem Bauerntum als tra-
gendem und zuverlässigem Fundament für die
ganze Wirtschaft geführt hätten. Ueberall in der
Wirtschaft regten sich die Hände. Die frühere
Verzagtheit sei trotz aller Schwierigkeiten und
manchen Aergers überwunden. Neuer Unterneh-
mungsgeist sei eingezogen mrd die Arbeitslosig-
keit sei zn einem großen Teil bezwungen wor-
den. Was noch übrig geblieben sei, werde in
zäher Kleinarbeit überwunden werden.
Im Namen der Llnslandsdeutschen dankte
Helsserich, der Vorsitzende des Aufsichtsrates der
H-apag, für die Einberufung der Auslandshan-
delskammern.

Am 22. Juni 1919 hatte Gesandter von
Hantel Clemenceau die deutsche Ant-
wortnote auf die Friedensbedingung der AM-
ierten überreicht. Die deutsche Regierung er-
klärte sich bereit, den Friedensvertrag zu un-
terzeichnen, ohne jedoch anzuerkennen, daß das
deutsche Volk der Urheber des Krieges fei,
und ohne die Verpflichtung zur Auslieferung
der sog. Kriegsverbrecher zu übernehmen. Die
Negierung betonte ferner, daß ihre Haltung
dahin zu verstehen ist, daß sie der Gewalt
weiche, in dem Entschluß, dem unsagbar lei-
denden deutschen Volk einen neuen Krieg, die
Zerreißung feiner nationalen Einheit durch
weitere Besetzung deutschen Gebiets, entsetz-
liche Hungersnot für Frauen und Kinder und
unbarmherzige längere Zurückhaltung der
Kriegsgefangenen zu ersparen. Als Antwort
darauf forderte Clemenceau, den Vertrag in
seiner Gesamtheit und seiner endgültigen
Form zu unterzeichnen, — „innerhalb von 24
Stunden". Diese Tage vom 23. bis zum 28.
Juni sind die entsetzlichsten der deutschen Ge-
schichte: Am 23. Juni wird das deutsche Er-
suchen um Fristverlängerung rundweg abge-
lehnt; 4.40 Uhr nachmittags übersendet Ge-
sandter v. Hantel Clemenceau folgende Note:
„Der übermächtigen Gewalt weichend,
ohne damit ihre Auffassung über die nner-
härte Ungerechtigkeit der Friedenshedin-
gungen aufzugeben, erklärt die Regierung
der deutschen Republik,- daß sie bereit ist,
die von den alliierten und assoziierten Re-
gierungen auferlegten FriedensbedingungM
anzunehmen und zu unterzeichnen."
Vor aller Welt wird damit in formellster,
feierlicher Form gesagt, daß die bevorstehende
Unterschrift auf Erpressung beruht, daß somit,
die moralische Anerkennung der alleinigen
Kriegsschuld Deutschlands, von der wiederum
die unsinnigen Forderungen der anderen Dik-
tatsartikel ausgehen, null und nichtig ist.
Clemenceaus Triumpf vom 28. Juni war
der Triumpf vom 7. Mai vorausgegangen, wo
„der Tiger" bei der Ueberreichung der Frie-
densbedingungen im Hotel Trianon-Palast zu
Versailles mit den Worten begann: Die
Stunde der schweren Abrechnung ist gekom-
men. Führer der deutschen Delegation war
Graf Vrockdorff-Rantzau, — und es wird sich
immer geziemen, diesem aufrechten Mann An-
erkennung für seine heroische Haltung zu be-
zeugen inmitten seiner Welt des Hasses gegen
Deutschland. Graf Vrockdorff-Rantzau hat Cke-
menceau die einzig mögliche Antwort auf
seine Revanche-Rede gegeben, indem er so-
wohl erklärte, er täusche sich nicht über den
Grad der deutschen Ohnmacht und die Macht
des Hasses, der den Deutschen in Versailles
entgegentrete, dann aber sofort betonte, eine
g der alleinigen Kriegschuld
Deutschlands würde eine Lüge in seinem,
Munde sein. Auch in dem nachfolgenden zer-
mürbenden Notenkampf mit Clemenceau um
eine Milderung der Bedingungen hat Brock-
dorff-Rantzau dieselbe freiheitliche Würde ge-
wahrt. Graf Vrockdorff-Rantzau bat so viel
für die Erhaltung der deutschen Ehre getan.
Ihn rühmend zu erwähnen, ist daher Pflicht.
Freilich, er hat sich nicht faktisch durchsetzen
können: Innenpolitik und außenpolitische
Führung standen einander gegenüber. Infolge
des marxistischen Umsturzes war dem Volk
jede politische Einheit genommen, die gerade
in diesen Monaten für unser Volk so wichtig
gewesen wäre und deren Fehlen Clemenceau
in seinem vermessenen Treiben geradez« sv-

Wo Deutsche an den Grenzen oder zerstreut in
fremden Staaten wohnen, haben sie sich der
schärfsten Angriffe auf ihr Volkstum zu
erwehren. Nur die Achtung vor der Eigenart
eines jeden Volkstums kann Beruhigung und
Frieden schaffen. Diesem echten Friedensge-
danken stellt das neue Deutschland den sich
über die Gegebenheiten des Blutes und Stam-
mes hinwegsetzenden abstrakten National-
staatsgedanken entgegen. Zwar stehen fremde
Heere nicht mehr auf deutschem Boden; un-
frei, weil wehrlos, liegt jedoch noch das ge-
samte deutsche Land da, solange die Gleich-
berechtigung nicht praktisch verwirklicht
ist. Die Abrüstungskonferenz hat versagt. Sie
hat den Entschluß zu einer wirksamen Herab-
setzung der Rüstungen nicht aufgebracht. Für
das deutsche Volk kommt daher der in Ver-
sailles festgesetzte Rüstungsstand nicht mehr in
Betracht. Es fordert sein Recht auf das Min-
destmaß nationaler Sicherheit, es fordert keine
Angriffswaffen, es will nur nicht länger
wehrlos und darum ehrlos bleiben. Die künst-
liche Scheidung in Sieger und Besiegte muß
aufhören. Die Weltlage erfordert, daß das
alte Europa zusammensteht und nicht durch
ein ausgeklügeltes Paktsystem, das einseitige
Machtbildungen verewigen will, künstli-
Schranken in sich aufrichtet. Die Zeit der Anerkennung
Abstimmung im Saargebiet rückt heran. Die
15jährige Leidenszeit unter fremder Herr-
schaft wird bald überstanden sein. Es werden
auch nach Rückkehr des Saargebietes noch
Staatsgrenzen Volkstumsgrenzen zerschneiden.
Das in sich geeinte deutsche Volk weiß sich über
Staatsgrenzen hinweg mit allen Volksgenos-
sen einig. Durch den Mund seines Führers
hat die Welt erfahren, daß Deutschland den
Frieden will. Es versteht aber unter Frieden
nur einen Frieden in Ehren und Gleichberech-
tigung. Der Versailler Zustand ist kein
Friede. Ein großes Bolt will leben und an-
dere leben lasten. Schwer wird auch weiter-
hin sein Lebensweg bleiben. In Kampf und
AbwHr Lebt Mdsch Ns MM.

Währung, Transfer, Außenhandel
zrMsaußtnminiktrk von Neurath vor ter AuslanWMMammer

Ein Aufruf »es ArbeitSauWuffeS »rutschrr Srrköatr
Berlin, 27. Juni. Der Arbeitsausschuß
deutscher Verbände veröffentlicht folgenden
Aufruf zum 28. Juni 1934:
15 Jahre Versailles! Heute vor 15 Jahren
wurde das Versailler Diktat unterzeichnet.
Schon damals konnte es bei keinem Einsich-
tigen als ein Instrument zur Wiederherstel-
lung eines wahren Friedens gelten. Die seit-
her vergangenen Jahre haben dem deutschen
Volk die größten Opfer auferlegt, sie
haben aber ebenso wenig der Welt wahren
Nutzen gebracht, es sei denn, man nennt Nut-
zen das starre Festhalten an Machtpositionen,
die nur auf der Niederhaltung der europä-
ischen Mitte beruhen. In einem Zustand der
Schwäche und Zermürbung nach vierjährigem
heldenhaften Ringen wurde das Diktat unter-
zeichnet, Die Kraft zu einem „Nein" brachte
das deutsche Volk nicht auf. Es mußte daher
den Weg durch die Wüste antreten. Heute nach
15 Jahren kann es mit Stolz von sich sagen,
daß es die innere Schwäche und Un-
einigkeit überwunden hat. Damit
ist der Anschlag, den das Versailler Diktat auf
die Ehre und das Selbstbewußtsein des deut-
schen Volkes darllellte, zunichte geworden. Das
Versailler Diktat wurde einem in ehrenvollem
Kampf gegen die Uebermacht unterlegenen
Volke auferlegt. Es fügte der Niederlage die
äußerste Demütigung zu. Um den Wider-
spruch, den die Bestimmungen zu dem ver-
heißenen Frieden des Rechts und der Gerech-
tigkeit darstellen, zu bemänteln, wurde die
Lüge, daß Deutschland der Urhe-
ber des Weltkrieges sei, zur morali-
schen Grundlage des sogenannten Friedens-
vertrages gemacht. Gezwungen zur Unter-
schrift auch unter die Bestimmungen, die dem
deutschen Volk die Ehre nehmen sollten, hat
es dieses den Tatsachen nicht entsprechende
Anerkenntnis niemals anerkannt und es tut
dies heute weniger als je. Durch widersinnige
Grenzziehungen, durch Wegnahme des über-
seeischen Kolonialbesitzes, ist der Lebensraum
des deutschen Volkes nneriräMch ueekümvnE

Berlin, 27. Ium. Der Deutsche Jndustrie-
und Handelstag veranstaltete anläßlich der Ta-
gung der Deutschen Handelskammer und Wirt-
schaftlichen Vereinigungen im Auslände einen
Empfangsabend in den Kroll-Festsälen in Ber-
lin.
Relchsaußenminister Freiherr von Neurath
überbrachte die Grüße und Wünsche der Reichs-
regierung. Er wies ans die gewaltigen Verän-
derungen hin, die seit dem 30. Januar 1933
in Deutschland eingetreten seien. Die Aufteilung
des Reiches in Länder, die Eifersüchteleien und
Rivalitäten der Länder untereinander feien ver-
schwunden, ferner die Zerrissenheit der inneren
Politik durch eine Unzahl von Parteien, der
Klassenkamps als Selbstzweck, schließlich der Un-
verstand dafür, daß für eine kraftvolle Außen-
politik Einheit i-m Innern erste Voraussetzung
ei. Ein einheitliches Reich und ein Volk sei ent-
banden, das sich als ein einziges züsammenge-
hriges und untrennbares Ganzes fühle. Für
sie Ausländsdeutschen komme dies alles in der
Tatsache am allerdeutlichsten zum Ausdruck, daß
fie iu ihren Pässen sich jetzt endlich nur noch als
Deutscher bezeichnen könnten.
Die Aufgabe der Tagung der Deutschen Han-
delskammern und Wirtschaftlichen Vereinigun-
gen im Ausland bezeichnete Freiherr von Neu-
rath als eine doppelte. Einmal sollte den Aus-
ländsdeutschen Gelegenheit gegeben werden,
Künder ihrer Eindrücke von den tiefen Band-
lungen der letzten Jahre in Deutschland fein,
wenn fie draußen wieder an ihre Arbeit gingen.
Diese Eindrücke müßten bestimmt werden von
dm großen Errungenschaften des deutschen
Volkstumes. In der Richtung dieser Aufgabe
liege auch, so betonte der Reichsaußenminister,
die engere und bessere Zusammenarbeit der
Auslandshandelskammer mit den Organisatio-
nen in der Heimat und eine gleichmäßigere Or-
ganisierung der AußeNhandelskammern selbst.
Dabei sei aber vor einem allzustarken Drang
nach Schematisierung zu warnen, da in dem
historisch Gewordenen und Bodenständigen man-
cher Außenhandelskammer nicht unerhxlliche
Werte liegen. Die zweite Aufgabe sei eine sehr
nüchterne: Ausfuhr tut not. Als eine Hauptauf-
gabe der Tagung bezeichnete er die, für die
deutsche Ausfuhr die Erfahrungen nutzbar zu
machen, die in den Deutschen Außenhandels-
kammern angesammelt seien. Davon könnte die
deutsche Wirtschaft wertvolle Anregungen für
das tägliche Geschäft und als Ganzes Nutzen
haben.
In -diesem Zusammenhang streifte der Reichs-
außenminister
das Devisenproblem.
Der Hauptgrund für den Rückgang der deut-
schen Ausfuhr sei d-ie Währungsentwertung in
den großen Industrieländern, die Deutschland
den Wettbewerb fast unmöglich mache. Eigent-
lich sollte man von den Ländern, die ihre Wäh-
rung ohne Notwendigkeit entwertet und die da-
durch Deutschland am meisten in die jetzigen
Tvansferschwierigkeiten gebracht hätten, mehr
^ücksicht auf die Folgen daraus und mehr Ver-
ständnis für unsere Lage erwarten.
Leider fei das nicht der Fall.
Die Drohungen, die in diesem Zusam-
menhang in den letzten Tagen gegen die
deutsche Wirtschaft ausgesprochen worden
sind, bedauerte der Reichsaußenminister.
Sie feien mehr als kurzsichtig. Ihre Ver-
wirklichung wäre nicht nur ein Schlag für
Deutschland, sondern sür die ganze Welt-
wirtschaft und sie würde ebenso stark aus
die Länder zurückfallen, die sie aussühr-
ten.
An die Handelskammern im Auslande rich-
tete er den Appell, an der Aufgabe der deut-
schen Ausfuhrförderung mit allen Kräften mit-
zuavbeiteu. Deutschland wolle sich nicht selbst ab-
schließen vom Auslande.
Dabei wandte er sich -gegen das Schlagwort:
»Autarkie", das heute in allen maßgeben-
den deutschen Kreisen überwunden sei. Niemand
M der Reichsregierung glaube, daß Deutschland
Wirtschaftlich vom Auslande isoliert werden
, s lHe und kö nne.
t WWW DAch «Mer dem Zwang der Bevhält-
 
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