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Heidelberger Volksblatt (69) — 1934 (Nr. 77-143)

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Nr. 121 - Nr. 130 (28. Mai - 8. Juni)
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Mittwoch, den 6. Juni 1924

VolMvaft im Mittelalter" (Johannes Haller,
Die Epochen d«er deutschen Geschichte).
Gleichwohl ist die Germanisierung des Ostens
kein in sich und nur aus sich selbst vollziehender
Borgang, er liegt in einem weiteren als nur
vöMsch-politifchen Kraftfeld. Schon die Hinlen-
kung der überschüssigen niederdeutschen Bevölke-
rung nach O'stelbien geschah durch Ein Wir-
kung der Kirche, uüd zwar durch die Pre-
digten des Bernhard von Clairveaux 1117 sür
einen Slavenkreuzzug. So hatte gleich von An-
fang an die Kirche größten Anteil an der Wie-
dergewinnung des Ostens für das Deutschtum.
Es ist ein Sinnbild für die gesamte folgende
Entwicklung, wenn an der Stelle des slavifchv
heidnischen Triglafs-Tempels auf dem Harlun-
ger Berg vor den Mauern Brandenburgs die
weithin Gerühmte Marien -Wallfahrts-
kirche erbaut wurde. Es waren dann die Acker-
baükmonien und Musterwirtschaften der Be-
nediktiner (der erste Bischof von Branden-
burg war ein Mönch aus St. Maxinnn bei
Trier), der Johanniter und der T e m p -
ler (die Namen „Tempelhof" und „Templin"
erinnern an sie), der Prämonstratenser
und der noch leistungs'krästigeren Zisterzien-
ser im 18. und 13. Jahrhundert, die den alt-
märkvschen ^Wischen", dem Land der sumpfigen
Urwälder „voll langen Rohres", das heutige
Gesicht gegeben haben. Viele haben diese Be-
deutung der Kirche für die Germanisierung des
Ostens um so 'leichter vergessen, als die kirch-
lichen Schöpfungen im Wandel der Zeiten ganz
andere Gestalt bekamen. Es ist z. B. wieder ein
Sinnbild, wenn der preußische König Friedrich
Wilhelm 1 1722/3 die erwähnte Brandenburger
Marien-Wallfahvtskirche abbrechen und aus den
Steinen dieses oie ganze Landschaft bcherrschen-
>den Domes das große Militärwaisenhaus zu
Potsdam bauen ließ, Wie denn auch das ehe-
malige Brandenburger Domkapitel in verwan-
delter Form noch> heute besteht, nur daß es
neben drei protestantischen Geistlichen neun ade-
lige Laien sind (u. a. Hindenburg), die vom
Staatsministerium unter Beibehaltung des Ti-
tels „Domkapitular" mit den anttslos geworde-
nen Einkünften ausgestattet werden. Wie weit
die Mönche der genannten Orden die Kultur
in der Mark Brandenburg gefördert haben, zeigt
die Tatsache, daß bis zum Beginn der Reforma-
tion nicht weniger als 3000 märkische Studenten
an den europäischen Hochschulen nachzuweisen
sind. Auch sie haben deutsches Wesen in das
slawische Volkstum einfließen lassen, wenn nach
Lagardes schönem Wort „das Deutschtum nicht
sowohl im Geblüt, sondern vor allem im Ge-
müt liegt". Von welcher rein politischen Bedeu-
tung die märkischen Bistümer Havelberg und
Brandenburg waren — die beiden Städte be-
herrschten die einzigen Uebergänge des von der
Havel dreiseitig umflossenen Sumpfgebieles —,
beweist ein Wort Friedrichs des Großen an
Voltaire: die Aussicht aus ihren Besitz hätten
den Kurfürsten Joachim II. bewogen,'sich der
neuen Lehre anzuschließen. In der Tat, erst
durch die Säkularisation dieser Bistümer wurde
Ku Brandenburg aus dem einseitigen Grenzland
das Land in Deutschlands Mitte, der Kern zur
Neubildung Deu-Vschlands im 19. Jahrhundert.
Dr. W. Fr.

Die Reform des Strafrechts
Memdung mit RrWjustizministtr Dr. Gürtmr

Berlin, 5. Juni. RoichsjustiMinister Dr. Eürt-
ner äußerte sich einem Vertreter des „Völkischen
Beobachters" gegenüber über den Stand der
Strafprozeßreform.
Der Minister bezeichnete
als das Ziel der Strafrechtsreform,
ein Strafverfahren zu schaffen, das eine straffe
und schnell arbeitende Strafjustiz gewährleistet,
eine gerechte Rechtsprechung sichert und im Ausbau
und Durchführung verständlich und volkstümlich
ist. Wir mußten uns von dem Gedanken abwen-
den, der Staat bedürfe einer von Mißtrauen er-
füllten Überwachung aller Handlungen seiner
Organe. Diese Vorstellung, die wie ein roter Fa-
den sich durch die früheren Reformpläne hindurch-
zieht, sei mit dem Wesen des nationalsozialisti-
schen Staates nicht vereinbar.
Auf die Frage des Laienrichtertums
eingehend, sagte Dr. Gärtner, das Laienrichtertum
ist im Weimarer Parteienstaat eine sehr bedenk-
liche Einrichtung geworden. Die Strafprozeßkom-
mission will Laien nur in den Schwur-
gerichten mitwirken lassen. Sollten Laien bei-
behalten werden, so wird sicher Bedacht genom-
men, daß nur solche Personen dieses Ehrenamt
ausüben dürfen, die hohe menschliche und
sittliche Eigenschaften haben u. Gewähr dafür
bieten, daß sie jederzeit rückhaltlos für den neuen
Staat eintreten. Was
die Übertragung des Führerprinzips auf die
Rechtspflege
betrifft, so meint man, wenn man davon spricht,
keineswegs das Führerprinzip in der Form, wie
wir es heute in allen Gebieten der Verwaltung
und weit darüber hinaus verwirklicht sehen. Das
Führerprinzip in dieser Form hätte zur Folge,
daß dem Führer des Gerichts von seinen vorge-
setzten Führern, also letzten Endes von der ober-
sten Staatsführung, Weisungen mit der unabän-
derlichen Verpflichtung, sie zu befolgen, erteilt
werden könnten. Die Strafprozeßkommission hat
den Einzelrichter in erster Linie für die sogen,
kleine Kriminalität vorgesehen, das sind 70—80
Prozent aller Strafsachen. Für die mittlere
und schwere Kriminalität will die
Strafprozeßrefovm einstweilen an dem Kolle-
gi al system festhalten. Sie hat indessen vor-
gesehen, dem Vorsitzenden im Gerichtshof eine viel
stärkere, seine Verantwortlichkeit klar hervorhe-
bende Stellung einzuräumen. Einfacher ist der
andere Punkt,
die Stärkung der Stellung des Staats-
anwalts.
Die Strafprozeßkommission war völlig einmütig
der Ansicht, daß mit dem System des geltenden
Rechts, das den Staatsanwalt und den Beschuldig-
ten als zwei gleichberechtigte Parteien behandelt,
gebrochen werden muß. Der zur Unparteilichkeit
verpflichtete Staatsanwalt muß unum-
schränkt der Herr des Verfahrens
werden. Die richterliche Voruntersuchung muß

grundsätzlich beseitigt werden. Der Staatsanwalt
muß auch das Recht erhalten, gegen den Beschul-
digten und gegen Zeugen mit Zwangsmit-
teln vorzugehen. Er muß die Untersuchungshaft,
die Beschlagnahme die Durchsuchung und die kör-
perliche Untersuchung anordnen können. Grund-
legende Aenderungen wird auch
die Untersuchungshaft
erfahren müssen. Im geltender Recht ist sie nur
wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr zulässig.
Nach den Vorschlägen der Kommission hat sie in
erster Linie den Zweck zu dienen, die Volksge-
meinschaft davor zu schützen, daß der Beschuldigte
seine Freiheit zu neuen Straftaten mißbraucht.
Eine notwendige Folge der verantwortlichen Füh-
rung des Vorverfahrens durch den Staatsanwalt
wird sein, daß der Staatsanwalt allein über
die Erhebung der Anklage und damit über die
Frage, ob die Hauptverhandlung stattfinden soll,
zu entscheiden hat. Die Hauptverhandlung selbst
mutz von allen überflüssigen und hemmenden For-
malbestimmungen befreit werden. Dies gilt be-
sonders für das Beweisrecht. Das darf na-
türlich nicht auf Kosten der Wahrheitsermittlung
geschehen. Ein gerechtes Urteil ist das un-
verrückbare Ziel des deutschen Strafverfahrens.
Weiter ging der Minister auf
die neue Regelung der Rechtsmittel
ein: Kommt man dazu, so sagte er, die Beru-
fung — wenigstens teilweise — beizubehalten,
so werden jedenfalls zwei Rechtsmittel, nämlich
die Berufung und gegen das Verufungsurteil die
Revision nicht mehr gegeben werden. Es wird
nur das eine oder das andere Rechtsmittel zur
Wahl gestellt werden. Auch auf dem Gebiete des
Wiederaufnahmerechts wird in stärke-
rem Maße als bisher den Notwendigkeiten des
autoritären Staates Rechnung getragen werden
müssen.
Die neue Strafprozetzordnung wird auch deut-
lich ausfprechen, daß der Verteidiger Organ
der Rechtspflege im wahrsten Sinne des
Wortes ist.
Sie wird mit dem geltenden Recht insofern bre-
chen, daß sie nicht nur die Rechte, sondern auch die
Pflichten des Verteidigers festsetzen wird.
Oberste Pflicht des Verteidigers muß sein, das
Gericht in der Findung der Wahrheit und eines
gerechten Urteilsspruchs zu unterstützen. Zum
Schluß erörterte Minister Dr. Eürtner
die Möglichkeit der Schaffung des sogen.
Adhäsionsprozesses.
Der Grundgedanke dieses Verfahrens sei, daß je-
dem, der durch eine strafbare Handlung verletzt
worden sei, die Möglichkeit gegeben werde, im
Strafverfahren selbst seine Schadenersatz-
ansprüche oder den Anspruch auf Herausgabe
einer Sache geltend zu machen, und so in den Besitz
eines vollstreckbaren Titels über seinen Anspruch
zu kommen, ohne daß er noch einen besonderen
Zivilprozetz anzustrengen brauche.

Schwere Wammensteßr in Asudaix
Paris, 5. Juni. In einer Versammlung m
Roubaix, m der der rechtsstehende Abgeordnete
Henriot vor -geladenem Publikum über die in-
nerpolitische Lage sprechen sollte, kam es am
Montag abend zu schweren Zusammenstößen.
Der Versammlungssaal war durch ein starkes
Polizeiaufgebot abgesperrt, das die Versamm-
lungsibesucher genau kontrollierte. In den um-
liegenden Straßen hatten sich lange vor Osff-
nung der Saaltüren antifaschistische Gruppen
versammelt, die die Hörer Henriots zurückzu-
halten versuchten und ihnen schließlich zu Leibe
rückten. Das Polizeiaufgebot mußte verstärkt
und sogar berittene Polizei eingesetzt werden,
um die Angreifer zurückzudrängen.
Als die Demonstranten sich zur Wehr setzten,
kam es zu einer regelrechten Straßenschlacht.
An verschiedenen Stellen der Stadt wurden
Barrikaden errichtet, die von der Mobilgarde
gestürmt wurden. Erst gegen 20 Uhr war die
Ruhe einigermaßen wieder hergestellt, so daß
Henriot vor ca. 2000 Hörern sprechen konnte.
Die Lärm- und Tumultszenen wiederholten
sich nach Schluß der Versammlung.'Wiederum
mußte Polizei gegen die Demonstranten vor-
gehen. Bei den Zusammenstößen sind über 100
Personen verletzt worden. Um Mitternacht
schien die Ruhe wieder hergestellt zu sein.
Französische Bauern verprügeln einen
Mgeordneten.
Paris, 5. Juni. Die Landwirtschaftskrife mit
all ihren Begleiterscheinungen hat unter der
bäuerlichen Bevölkerung eine lebhafte Beun-
ruhigung und Gärung hervorgerufen. Das
Landvolk will es nicht mehr ruhig mit an-
sehen, wie die Parlamentarier wochenlang über
Getreidepreispolitik debattierten, ohne zweck-
dienliche Maßnahmen zu beschließen. Die Aus-
wirkungen dieser Unzufriedenheit mußte dex
sozialistische Abgeordnete Benassy, der einen
bäuerlichen Bezirk vertritt, am eigenen Leibe
spüren. Seins Wähler holten ihn, als er in
einer Versammlung sprechen wollte, von der
Tribüne herunter, verabreichten ihm eine ge-
hörige Tracht Prügel und schrieen rm Chor:
„Ins Wasser mit den Parlamentariern!" Dem
Volksvertreter blieb nichts anderes übrig, als
unter den Drohungen der Menge das Weite zu
suchen.

IMMes Reich
AnlvraSr Les MWmWtrrs
Sr. SerMir
an Vertreter der Deutschen Arbeitsfront
Berlin, 6. Juni. Die Gauroalter und Gau-
propagandawarte sowie die Schriftleiter der
Deutschen Arbeitsfront, die zur Zeit an einem
Schulungskursus bei Berlin teilnehmen, wur-
den heute nachmittag von Reichsminister Dr.
Goebbels empfangen. Dr. Goebbels wies da-
raus hin, daß es notwendig sei, sich immer
wieder klar zu machen, wie glücklich die Er-
eignisse seit der Machtübernahme durch die
nationalsozialistische Bewegung sich gefügt
hätten. Man könnte sich vorstellen, daß es
auch anders hätte kommen können und daß
der Nationalsozialismus in einem erbitterten
Bürgerkrieg einen kommunistischen Aufstand
hätte niederschlagen müssen. Daß diese Dinge
vermieden worden seien, sei das Verdienst des
Führers und der Bewegung. Diejenigen, die
heute kleine Sorgen und Schönheitsfehler zu
kritisieren sich unterfingen, sie können dies
nur tun, weil sie keine Möglichkeit gehabt
hätten, große katastrophale Ereignisse unter
ihre Kritik zu nehmen. Dadurch, daß diesen
jeglicher Zwischenfall erspart worden wäre,
hätten sie jedes Augenmaß für die tatsäch-
lichen Verhältnisse verloren und seien in
einem Augenblick unzufrieden, wo die Ent-
wicklung sich vollkommen glatt vollzöge. Ge-
gen diese depressiven Erscheinungen sei es Sa-
che der alten Parteigenossen, Front zu ma-
chen. Im Anschluß an die Ansprache des Mi-
nisters besichtigten die Gauwalter, Eaupro-
pagandawarte und Schriftleiter der Deutschen
Arbeitsfront das Neichsministerium für Volks-
aufklärung und Propaganda.
Statt nach Wollersdorf über die deutsche
Grenze gebracht.
München, 5. Juni. Der österreichische Presse-
dienst meldet: Am Montag den 4. Juni tra-
fen in München der österreichische Gendarmerie-
beamte Leopold Jauk, der SA-Sturmführer
Ortner und der KA-Mann Tiefnig, sämtliche
drei aus Greifenburg in Kärnten, ein. Der Gen-
darm sollte die beiden Nationalsozialisten in

behördlichem Auftrag in das Konzentrationsla-
ger Wölkersdorf überführen, eskortierte sie je-
doch nur bis Salzburg und überschritt dort mit
ihnen die deutsche Grenze.
Ausland
„Amrs" srsrn AündniWtemr
England geht über seine Locarno-Verpflich-
tung nicht hinaus.
London, 5. Juni. In einem Leitaufsatz sagt
„Times", der Versuch, die Beziehungen zwischen
den Staaten auf eine Grundlage zu stellen, die
ein Wettrüsten verhindere, dürfe unter keinen
Umständen aufgegeben werden, auch wenn die
Methoden geändert werden müßten. Zum min-
desten sollte es möglich sein, das seit Beginn
der Konferenz Erreichte in einer kurzen Kon-
vention oder mehreren Konventionen sestzuhal-
ten. Die klug erdachten Vorschläge Litwinows
und Tewfik Rüschtü Beys lassen die Vermutung
zu, daß Sicherheit durch ein kaum verhülltes
System von Bündnissen gesucht werden soll, die
sich auf Waffengewalt stützen.
Es ist ein unveränderlicher Punkt der bri-
tischen Politik gewesen, daß ein weiteres
Versprechen in Richtung auf Sicherheit auf
jeden Fall nur erfolgen darf als Gegen-
leistung gegen eine Verminderung der mi-
litärischen Rüstungen.
Infolgedessen dürfte es kaum wünschenswert
fein, daß England an diesen besonderen Si-
cherheitsvepha'ndlungen irgendwelchen Anteil
nimmt. Der zweite der in Paul-Boncours Plan
vorgeschlagenen „Kreise" umfasse die Locarno-
Mächte.
Großbritannien sei entschloßen, zuminde-
stens solange es keine Konzession über Ab-
rüstung gebe, über die Locarnopflichten
nicht hinauszugehen.
Zur Zeit des Locarnovertrages sei bei der Ge-
fahr eines Angriffes hauptsächlich an die Land-
heere gebucht worden, während heute die Luft-
gefahr eine überragende Rolle spiele. Infolge-
dessen verdiene der Gedanke Erwägung, ob es
nicht der Mühe wert wäre, die Locarno-Ver-
pflichtungen unter besonderem Hinweis auf die
Luft erneut zu erklären.

Die „Saarbrücker Zeitung"
gegen Zerrorlügen
Saarbrücken, 5. Juni. Unter der Überschrift
„Terrorlügen" bringt heute die „Saarbrücker
Zeitung" auf der ersten Seite einen Artikel
der die Behauptungen der „Volksstimme" und
des „Petiit Parisien", daß die Bekanntgabe
des Abstimmungsdatums im Saargebiet viel,
fach zu scharfen Ausschreitungen gegen Anti-
faschisten und Autonomisten geführt habe, mit
aller Entschiedenheit zurückweist. Das Blatt
schreibt u. a.: Wir haben alles Interesse da«
ran, die Burschen festzustellen, die sich erdrei-
sten, die Disziplin der Saarbevölkerung in
ein fragwürdiges Licht zu stellen, um die
deutsche Sache zu schädigen. So werden Ter-
rormärchen fabriziert, und was sagt die Re-
gierungskommission zu alledem? Die Regie-
rungskommission bemüht den Paragraphen
zu Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung,
wenn falsche Behauptungen über sie selbst und
über ihre Tätigkeit verbreitet werden. Nach
unserer Auffassung ist die Bevölkerung gleich-
berechtigter Partner, und sie hat ein Recht da-
rauf, daß auch ihr der Schutz dieses Para-
graphen zukommt, wenn über sie und ihre
Tätigkeit Unwahrheiten verbreitet werden,
die die Ruhe und Ordnung gefährden.
Darüber wollen wir schon jetzt nicht den
geringsten Zweifel lassen. Denn wir haben
alles Interesse daran, daß die kommenden
Monate in Ruhe, und Disziplin vergehen. Es
ist garnicht schwer zu erraten, was diese Greu.
elsabrikanten beabsichtigen. Es paßt ihnen
nicht, daß in Genf die Frage der ausländi-
schen Polizeitruppen nicht in ihrem Sinn
entschieden wurde. Zwar ist auch hier Herr
Knox, wenn die „Humanits" recht berichtet,
nicht ganz zufrieden. Wenn daraus aber die
marxistische Presse schließen zu dürfen glaubt,
sie müsse dem Präsidenten der Negierungs-
kommission Zubringerdienste leisten, dann
scheint uns das etwas verwegen zu sein. Wer
sich mit dieser Presse identifiziert, wird mit
ihr desavouiert, und danach dürfte Herr Knox
kein Verlangen haben.

Ausruf
Die Reichsvereinlgung ehem. Kriegsgefange-
ner e. V., Gau Baden, erläßt folgende« be-
merkenswerten Aufruf: 'vw-
Kameraden! Ehemalige Kriegsgefangene!
Euch rufen wir heute zur Teilnahme cm dm
Kameradschaftstreffen, das wir vom 16. bis 18.
Juni 1934 in der herrlichen Breisgaustadt Frei-
bürg feiern werden.
Es gilt jener 165 000 'Kameraden zu gedenken,
welche wir bei unserer Heimkehr in fremder
Erde zurücklassen mußten. Ihr Andenken wird
nun durch Enthüllung eines schlichten Ehren-
mals auf dem Schloßberg zu Freiburg geehrt
werden, das der Nachwelt von dieser Historischen
Stätte aus künden wird, daß jeder fünfte deut-
sche Kriegsgefangene für Volk und Heimat sein
Leben ließ. Eine große Dankesschuld haben wir
alle an diese stummen Helden des Wckltkri-sges
noch abzutragen, welche mit uns hintevm Sta-
cheldraht gemeinsam für das Deutschtum ge-
kämpft haben. In einer besonderen Gedenkstunde,
wollen wir am 17. Juni d. I. dieses Ehrenmal,
unseren verstorbenen Kameraden weihen. Der
Bundesführer der Reichsvereinigung ehern.
Kriegsgefangener,- Kamerad von Lersner, wird
bei diesem feierlichen Anlaß zu seinen 'lebenden
und toten Kameraden sprechen, auf daß wir uns
dieser letzteren auch heute noch ebenso würÄig
zeigen.
Kameraden! Ehemalige Leidensgen offen!
Alle, die wir in Afrika, England und Frank-
reich, an der Murmanbahn, in Sibirien usw.
das Los der Kriegsgefangenschaft miteinander'
ertrugen haben, sind heute noch wie ehedem
durch die gemeinsamen Bande treuer Kamerad-
schaft miteinander verbunden. Aus diesem;
Grunde wollen wir auch- unsere verstorbenen
Kameraden ehren.
An Euch alle ergeht deshalb heute 'der drin-
gende Ruf, zu dieser erhebenden Gedenkfeier zu,
erscheinen, von der sich kein deutscher Volks-
genosse ausschließen wird. ,
Wir ehemaligen Kriegsgefangenen, die wir
die Schwächen unserer deutschen Heimat schon'
lange erkannt hatten, -haben nunmehr ganz be-
sonders die Pflicht, im -Sinne unferers großen
Führers Adolf Hitler am Neuaufbau des lieben
Vaterlandes tatkräftig mitzuwivk-en.
Diese Wiederfehensfeier muß die Kundgebung
und das mächtige Bekenntnis aller ehemaligen
Kriegsgefangenen zum Dritten Reiche werden.
Anmeldungen zum KameradfchaftstrMn
nimmt Kain. Otto Zimmer, Freiburg i. Br.,
Konradin-Kreutzer-Straße 26, entgegen, der
gerne weitere Auskunft erteilt.
NB. Entgegen der letzten Pressenotiz mußte
das Kameradschiaftstreffen unvorevhgesehwer
Schwierigkeiten wegen auf den 16. bis 18.
1934 festgelegt wevden.

Zeichnet Euch in die Listen der Hitler-
Jugend ein, oder meldet Eure Freistelle
der Gauamtsleitung der NS-Volkswohl-
fahrt, Karlsruhe, Baumeifterstratze 8.

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hier Vize-Präses der Kolpings-
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