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Heidelberger Volksblatt (69) — 1934 (Nr. 77-143)

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Nr. 141 - Nr. 148 (21. Juni - 30. Juni)
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MM

Geite L

Die

schien, war der norwegische Dampfer „Kirrg
Harald". Bald darauf traf der norwegische
Dampfer Kronprinzessin Martha" an der Un,
fallstelle ein, wo die Landung der Fahrgäste
in vollem Gange war. Um 10.40 Uhr meldete
der Funker der „Dresden", daß er und der
Kapitän das Schiff als die Letzten verlassen
und daß das Schiff dem Versinken nahe sei.
Alle Bassagiere und die Besatzung seien ge-
rettet.
Besatzung der „Dresden" hat das Schiff
verlassen
Bremen, 21. Juni. Nach einer weiteren
beim Norddeutschen Lloyd eingegangene«
Funkmeldung der „Dresden" hat die Besat-
zung das Schiff verlassen. Es sind sämtliche
Fahrgäste und alle Vesatzungsmitglieder in
Sicherheit gebracht worden.
Loyds-London melden, daß sämtliche in der
Nähe der Unfallstelle befindlichen Dampfer
angewiesen sind, dem Dampfer „Dresden"
Hilfe zu leisten.

und der Grubenverwaltung eingesetzten Ret-
tungs arbeiten gehen infolge der starken
Zerstörungen nur langsam vorwärts.
Es wird aber alles getan, um so rasch wie mbg«,
lich die Bergungsarbeiten fortzuführen, um sich
so volle Gewißheit über das Schicksal aller ein.

den. Sechs in den beiden Strecken beschäftigte
Bergleute und der zuständige Abteilungsführer
sind

dadurch abgeschnitten worden.
Nach den bisherigen Feststellungen must
leider angenommen werden, daß der Ab-
teilungsführer und drei Mann der Beleg-
schaft ein Opfex ihres Bergmannsberufes
geworden sind. Ueber das Schicksal der
drei andern Bergleute herrscht noch Unge-
wißheit.
unverzüglich unter Leitung der Behörden geschlossenen Berglens zu verschaffen.

nicht MiL! Sinn und Dmk lM Ruft

?annt oder nicht genützt oder ins Gegenteil ver-
kehrt werden.
Vor allem: aus dieser intimen Verwandtschaft
der Idee erfliestt, wie aus unserer Gebetspflicht
die spezifische katholische Verpflichtung gegenüber
der nationalsozialistischen Wirklichkeit. Und zwar
— auch wenn viele sich darüber verwundern sollten
— auch außerhalb der Reichsgrenzen: für Franzo-
sen und Polen und Italiener, soweit sie wirklich
Christen und Katholiken sind. Hier tut sich eine
weit und tief reichende Möglichkeit auf, die kirch-
liche Linheitdes Glaubens auch in eine
solche der brüderlichen Liebe und Gesinnung aus-
wachsen zu lassen. Und eine Pflicht dazu! Wa-
rum: weil es darum geht, die Verwandtschaften,
die zur Kirche führen können, nicht unausgenützt
liegen zu lassen; die „katholischen" Elemente der
Lage nicht in ihr Gegenteil sich verkehren zu las-
sen; weil in der einen oder anderen Form das,
was geistig und kulturell Kern des Nationalsozia-
lismus ist, bald das Leben auch der anderen Na-
tionen von ihrer Eigenart her mit beeinflussen
wird; weil wir für einander Seelenverantwor-
tung tragen. Und wiederum, w e i l, s o w i e d i e
Dinge liegen, das Schicksal des
Abendlandes geistig zum guten Teil
in Deutschland entschieden werden
wird. Dieser Staat hat den Bolschewismus in
einem entscheidenden Augenblick und in einem für
die Weltrevolution entscheidend wichtigen Lande
zurückgeschlagen. Eine eminent wichtige und christ-
liche Leistung. Ich wundere mich sehr über meine
Freunde jenseits der Grenzen, die so leichten Her-
zens an dieser Leistung vorübergehen, abschon der
Bolschewismus ihnen ganz klar als der Ruin des
Abendlandes und des Christentums erscheint.
Die große Frage ist: wird der neue Staat, des-
sen Form und Inhalt in der einen oder anderen
Form von anderen Nationen übernommen werden
wird, wird er beten oder wird sein Nationalsozia-
lismus zu einer Selbstverabsolutierung und damit
zu einem Feind der geoffenbarten Uebernatur?
Und gerade dieser, das Natürliche so gesund be-
jahende Staat, der Gegensatz zur Unnatur des
auflösenden Liberalismus, gibt nach aller katho-
lisch-theologischen Lehre eine denkbar günstige
Grundlage ab für einen betenden Staat. Wie er
dazu wird, wie er sich dazu formt, weiß Gott allein.
Niemand kann den unendlichen Abstand von hier
nach dort übersehen. Aber es kann nicht zweifel-
haft sein, wohin unsere Anstrengung
unter diesen Umständen zu gehen hat. Alles, was
nicht zu dem unabdingbar Wesentlichen der heili-
gen Kirche und des Glaubens gehört, muß gegen-
über dieser einen, alles vollkommen überragenden
Aufgabe in die zweite Reihe rücken, so wichtig es
auch sein mag, so schmerzlich wir seine Hilfe in der
Seelsorge entbehren mögen. Auch hier gilt in
einem ganz tiefen Sinn: erst muß das Samenkorn
sterben. Wenn wir den hohen Preis bezahlt ha-
ben, wird die Frucht nicht geringer, sondern viel-
fältiger sein. Die Religiosität, nein, der kathol.
Glaube, wird nicht weniger, sondern mehr Sub-
stanz zeigen. Ein schwerer Gang, der aber gegen-
über der Organisierung wiederum das Persönliche
in den Vordergrund stellt, jenes erste unmittelbar
vom Leben Gegebene, den konkreten Menschen.
In solcher Lage hört für Verantwortungsbe-
wußte, für Christen, das Urteilen und das
Handeln nach den Maßstäben der Sympathie oder
der Antipathie auf. Da steht die nicht immer ge-
nügend lebendig empfundene und befolgte Ee-
betspflicht für den Staat, für die Gesamtheit der
Nächsten in und außerhalb des eigenen Volkes,
dieshalb und jenseits der Grenzen fordernd und als
schöne Liebespflicht vor uns auf.
Das Volkwerden der Deutschen ist genau so gott-
gewollt gemäß ihrer von Gott geschaffenen völki-
schen Eigenart, wie es der Fall war vor reichlich
vier Jahrhunderten bei den Franzosen. Das
Nachholen dieses Vorsprunges geschieht in einer
Zeit, da dieses Deutschland unter einem unerhör-
ten Druck steht. In dieser Spannung, in einem
konfessionell gespaltenen Lande und in der ent-

nauutes tektonisches Beben
im !,
Oberberghauptmann Lindemann vom
Obcrbergamt Breslau hat sich in Vertretung
des erkrankten Berghauptmanns sofort nach der
Unglücksgrube begeben, um die weiteren Ret-
tungsarbeiten zu leiten.
Tex amtliche Bericht.
Beuthen, 21. Juni. Das Bergrevieramt
Nord teilt zu dem schwern Unglück auf der
Karsten-Zentrum-Grube mit:
Am 20. Juni 1934, um 17.55 Uhr, wurde
in der Stadt Beuthen und Umgebung eine starke
Erderschütterung verspürt. Als Folge dieser sind
auf der Karsten-Zentrum-Grube in Flötz 14
Nordfeld auf der 774-Meter-Sohle kurze
Teile zweier Strecken, die im starken
eisernen Spitzbogen stehen und mit einem Glas-

hen: Dein Wille! Darin ist aber auch dies mit ein-
geschlossen: es geht um Euer aller Ge>
schick!
*
Katholische Zeitwende? Weiß Gott,
wir sind von der Verwirklichung weit entfernt.
Die Grundlage ist gegeben. Aber ihre Deutung
ist noch nicht endgültig festgelegt. Katholische
Hochblüte im neuen Volksreich der endlich geein-
ten Nation ist eine herrlich nahe Möglichkeit;
aber daneben steht, den vorderen Aspekt durchaus
beherrschend, drohend die Gefahr, daß diese Mög-
lichkeit in ihr Gegenteil verkehrt werde. Die ent-
scheidende Festlegung erfolgt in der Berührungs-
phase, und sie machen wir eben durch. Die sieg-
reiche Deutung aber wird bestimmt sein durch jene
Kräfte, die sich bewähren. Es ist katholische Auf-
gabe, dafür Sorge zu tragen, daß in diesem welt-
geschichtlichen Augenblick die katholischen Kräfte
nicht fehlen. Die Bewährung aber geschieht nicht
in einer Atmosphäre der gesicherten Rechte, son-
dern, sie lehrt uns die modernste Biologie, in der
Bedrohung. Sie vollzieht sich in einem kühn
vertrauenden Wagnis, das, aus dem Willen zu
neuem, höheren Leben heraus, gesetzt wird inmit-
ten einer Situation, in der die Zukunft noch nicht
gesichert ist, wo vielmehr die Gefahren und Här-
ten noch ungeklärt in aller Schwere auf uns drük-
ken. Nur der weite Blick sieht die Möglichkeiten,
die morgen als brennende Ausgaben vor uns ste-
hen werden, und nur, wer diese Möglichkeiten heute
schon ins Auge faßt, wird übermorgen nicht vor

Urlauberdampfer „Dresden' leckgelaufen
Die Passagiere in Sicherheit
Bremen, 20. Juni. Der Dampfer „Dresden"
des Norddeutschen Lloyd, der sich zur Zeit
auf einer Urlaubersahrt „Kraft durch Freude"

BsrrVvrsrv' — DMWMaG NM W« WM MM

Ein Schreiben des Evangelischen
Reichselternbundes
Berlin, 19. Juni. Der GvanMsche Reichs«
ÄterNbuNd hat an Reichsminister Rust ein
Schreiben gerichtet, in idem er den Dank und dis
freudige Zustimmung der Elternschaft zu der
in der Münchener Rede angekündigten Einrich-
tung des Staatsjugendtages und der Bestim-
mung des Sonntags zum Tag der Familie be-
zeugt. „Väter und Mütter", so heißt es in dem
Schreiben, „wissen, wie notwendig es für di«
gesunde Entwicklung des reifenden jungen Men-
schen ist, daß er neben der Familie und der
Schule in einer ihm gemäßen uNd von ihm
selbst gestalteten Gemeinschaft sich auswirken
kann. lÄern hasten sie ihre Kinder an Veranstwl-
tungen teilnehmen lassen, deren Volks- und fu-
gende rz i ehe rische r We r t von ihnen voll anerkannt
wird. Sie hasten die Sorgen, die sich aus der.
zeitlich einen erheblichen Umfang annehmeNden
...Z.chO'Ech s, h i der Jugend im
vergangenen Jahr ergeben hasten, zurückgestsllt,
da ihnen wohl bewußt war, welche Schwierigkei-
ten die Ausweitung eines solchen Werkes, wie es
die Jugendarbeit der Gegenwart davstellt, in
den Anfängen mit sich bringt und wie gewiss«
Unzuträglichkeiten der Übergangszeit in Kauf
genommen werden müssen. Um so dankbarer,
sind wir, daß Sie in ihrer Verbundenheit mit'
uns als Väter die entstandenen Schwierigkeiten
gebannt und der Familie wie der I u ge n<d
das gegeben hasten, was beiden zur Pflege
und Förderung der in ihnen ruhenden Werte im
Interesse unseres gesamten Volkes als zeitlicher
Rahmen notwendig ist. Sie dürfen, hochverehr-
ter Herr Minister, versichert sein, daß von uns
alles geschehen wird, um dem Sinn der von
Ihnen getroffenen Maßnahmen zur Erfüllung
zu verhelfen und besonders die Jugend dazu
anzuhalten, sich dessen würdig zu erweisen, was
ihr an Vertrauen und Hoffnung seitens der
Staatssührung durch die Einrichtung eines
Staatsjugendtages entgegenge'bracht wird."

Wieder ein schweres Grubenunglück auf der
Karsken-Zentrum-Grube
Sieben Bergleute verschüttet.
Beuthen, 20. Juni. Heute nachmittag ersatzmantel ausgestattet sind, zerstört wor-
gegen 6 Uhr ereignete sich auf der 775-Meter-
Sohle des Nordseldes der Karsten-Zentrum-
Grube ein schweres Grubenunglück. Bei
einem heftigen Erdstoß ging eine
in Eise» ausgebaute Strecke zu
Bruch. Unter den einstürzenden Gesteinsmas-
sen wurden einSteigerundsechsBerg-
leute verschüttet.
Zwei in der Nähe der Einsturzstelle befind-
liche Bergleute wurden verletzt, davon einer
schwer. Sie konnten sofort geborgen werden.
Die Rettungsarbeiten wurden sofort eingelei-
tet.
Irgendeine Verbindung mit den Ver-
schütteten konnte bisher nicht ausgenom-
men werden. Nach Auskunft der Grubenver-
waltung ist nicht damit zu rechnen, daß man
noch im Verlaufe der Nacht an die Unglücks-
stelle herankommt.
^er Erdstoß — ^ handelt sich um em soge-Hb^i^t, ist einige Meilen nördlich von Ut-
nannes tektonlichev Beben " 5stOPre an der norwegischen Küste durch Grund-
^benremer verspürt. Rührung leck geworden. Der norwegische
Dampfer „King Haakon" hat sämtliche Fahr-
gäste an Land gebracht. Sie befinden sich also
sämtlich in Sicherheit.
Der Norddeutsche Lloyd hat zur Rückbe-
förderung der Passagiere seinen 13 367 Ton-
nen großen Dampfer „Stuttgart" beschleunigt
zur Unfallstelle entsandt. Das Schiff hat Bre-
merhaven um Mitternacht verlassen und wird
am Donnerstag vormittag an der Unfallstelle
eintreffen.
Einzelheiten zu dem Unfall des Dampfers
Zu dem Unfall des Dampfers Dresden wer-
den aus Hausgesund noch folgende Einzel-
heiten gemeldet:
Das erste Schiff, das an der Unfallstelle er-

Realität in sich tragen als noch so genau rechnen-
der „Realismus". Man muß die Offensive
des Vertrauens eröffnen. Man muß sich
freilich bewußt sein, daß das eine harte Ar-
beit ist.
„Unmöglich", sagen die Böswilligen. Aber „un-
möglich" sagen auch viele derer, die allerbesten
Willens sind. Unmöglich? Ich erinnere an das
schon angeführte Beispiel Italiens: Anfang 1931
bestand zwischen dem faschistischen Italien und der
Kirche, näherhin den katholischen Jugendvereinen,
ein Zustand, der an Verfolgung gemahnte, und für
den bisher in Deutschland die Parallelen auch von
ferne fehlten. Heute ist die Verschmelzung so weit
gediehen, daß der Bedarf an Vallila-Kaplänen
nicht gedeckt werden kann!
Ich weiß: die kirchliche Lage ist im konfessionell
gespaltenen Deutschland eine andere als im katho-
lisch geeinten Italien. Aber dafür steht in den
Gruppen Italiens doch der Ungläubige neben dem ___
Katholiken, wie er bei uns neben dem Katholiken Beanspruchung
und Protestanten steht. Die Schwierigkeiten einer yeraanaenen Jahr ergaben Ham
Einigung sind bei uns größer, sie sind nicht wesent-
lich anders, sobald man sie mißt an der rein geist-
lichen Idee des Katholischen, an der Kirche als
corpus Christi mysticum. Ihre göttlichen Kraft-
quellen können ebenso sehr heute wie in den ver-
gangenen Zeiten ein Zeitalter der Gläubigkeit und
der Heiligkeit heraufführen. Wenn wir uns
nur bereit halten.

gotteten modernen Atmosphäre muß man vieles,
sehr vieles praktisch anders bewerten und in seiner
Funktion verstehen, als in Zeiten ruhiger Ent-
wicklung und inmitten einer wesentlich christlichen
Atmosphäre.
Aber ich werde nicht müde zu behaupten: es
ist nicht katholisch, wegen der großen und
kleinen Reibungen, Härten und Gefahren, die dem
Christentum drohen, sich auf Sympathie oder Anti-
pathie zurückzuziehen. Es scheint mir eine sehr
tief reichende Christenpflicht zu sein, daß man die-
ses billige Verhalten verlasse und ehrlich nach
einem Verstehen suche. Ein wahres Suchen aber
in so verwickelten Zeiten, in so regelmäßig be-
herrschter oder hergestellter sogenannter öffent-
licher Meinung durch die Weltpresse, in solchem
Ansturm des Neuen kann nicht im Vorübereilen
geschehen. Da ist Besinnung notwendig. Und die
hier ausgesprochene Pflicht geht wie die Deutschen
überhaupt, so die nichtdeutschen Christen und Ka-
tholiken in einem eminenten Sinne an. Die Ana-
lyse der geographischen, der geschichtlichen und der
aktuell geistigen Lage in Europa und in Deutsch-
land oder beider im Verhältnis zu einander zeigt
eben deutlich, wie ich es schon aussprach, daß in
Deutschland das Schicksal des Abendlandes gestal-
tet wird. Die Möglichkeit, daß es nun empor-
wachse mit und inmitten einer (selbstverständlich
rein religiös gemeinten) katholischen Re-
naissance, ist noch immer gegeben. Versagen
wir nicht unsere Kraft, unsere natürliche Kraft
und unsere Kraft des Betens dieser Aufgabe!
Für die Deutschen heißt das: Opfer, das dem
neuen Staat sein inneres Ja und sein Ja der Mit-
hilfe auch durch verletzende und drückende Mißver-
ständnisse, sogar durch Böswilligkeiten hindurch;
für die Deutschen und die katholischen anderer
Länder: das Gebet. Das wäre zutiefst christlich.

Sarin Görings Beisetzung
Saßnitz (auf Rügen), 20. Juni. Das Fähr-
schiff „Drottning Viktoria" traf am Mittwoch
früh mit den sterblichen Ueberresten der vor drei
Jahren in Schweden verstorbenen und dort bei-
gesetzten Gattin des Ministerpräsidenten Göring
im Saßnitz-Hafen rin. Ministerpräsident Göring,
der mit dem D-Zug um 1.45 Uhr von Berlin
eingetroffen war, begab sich an Bord des Fähr-
schiffes und begrüßte seine Verwandten sowie die
schwedische Ehreneskorte. Als die Waggons vom
Fährschiff übevgeführt wurden und der ge-
schmückte Waggon mit dem Sarge sichtbar wurde,
ertönte dumpfer Trommelwirbel. Ministerpräsi-
dent Göring nahm die Kränze und Blumenspen-
den entgegen, die zu Füßen des Sarges nieder-
gelegt wurden. Dann setzte sich der Zug in Be-
wegung.
Berlin, 20. Juni. In Gegenwart des Führers,
fast aller Reichs- und Staatsminister, fast aller
Staatssekretäre, zahlreicher Angehöriger des Di-
plomatischen Korps und anderer bekannter Per-
sönlichkeiten wurde am Mittwoch mittag mitten im
märkischen Walde auf einer Anhöhe im Wuckersee
in der Schorfheide unter Eichen, Buchen und Kie-
fern, Karin Göring in deutscher Erde gebettet.
Um 8.30 Uhr morgens fuhr der Zug in den
Bahnhof Eberswalde ein. Ministerpräsident G ö-
ring, der von seinen aus Schweden mitgekom-
menen Verwandten begleitet war, wurde auf dem
Bahnsteig von Gauleiter, Oüerpräsident Kube, und
Gruppenführer Prinz August Wilhelm begrüßt.
Unter Trauerwirbeln und den Klängen des
Beethovenschen Trauermarsches wurde der schwere
Zinksarg von acht Polrzeioffizieren, acht Führer
des Deutschen Luftsportverbandes und acht För-
stern auf dem Uebersührungswagen getragen.

In der Försterei Döllnkrug wurde der Sarg auf
einen sechsspännigen Pferdewagen gehoben. In-
zwischen waren außer den aus Schweden mitge-
kommenen Trauergästen fastalleReichsmi-
nister und fast alle Staatssekretäre
eingetroffen. Bald darauf erschien der Stellver-
treter des Führers, Reichsminister Heß, und
gleich danach, begleitet von Gruppenführer Brück-
ner, Reichspressechef der NSDAP., Dr. Dietrich,
Gruppenführer Josef Dietrich und Oberführer
Schaub — der Führer. Hörnerklänge begrüß-
ten ihn.
Unter den Klängen des Trauermarsches aus
der „Götterdämmerung" wurde der Sarg vom
Wagen gehoben und vor die Gruft getragen. Lu-
thers Trutzlied eröffnete die Feierstunde, dann
sprach Pfarrer D. F e n d t, der u. a. ausführte'
Nun grüßt Dich, Karin Göring, der deutsche Wald
der deutsche See, nun leuchten über Dir die Sterne
unserer Heimat, die Dein zweites Vaterland
wurde, das Du suchtest mit feuriger Seele, für das
Du an der Seite Deines Gatten littest, kämpftest
und Dich freutest bis in den Tod. Die heilige Erde
Deutschlands umhüllt Dich von nun an auf immer
Aus der großen Einsamkeit seiner Wälder rauscht
Dir Deutschlands Dank, Heil und Frieden zu! -
Vaterunser und Segen, der Choral „So nimm
denn meine Hände" schlossen die Feier. Dann
klang aus dem fernen Hochwalde vom jenseitigen
Ufer des Wuckersees das „Halali" der Förster. Um
die Gruft häuften sich — gleichend einem herrlichen
Blumenbeet — die Kränze und aus flachen Scha-
len loderten Flammen empor. So hat Karin Eö«
ring eine Heimstatt im deutschen Walde nach alter
deutscher Sitte gefunden.

Aufruf des Bundes der
Ausländsdeutschen
Der Stellvertreter des Führers hat durch eine
Verfügung vom 23. Januar 1934 den Bund «der
Ausländsdeutschen e. V. (Bund der ehemals im
Auslande ansässigen Reichsdeutschen) beauftragt,
alle ehemals im Auslände ansäsig gewesenen
Reichsdeutschen, die jetzt wieder im Reich woh-
nen, zufammeuzufassen, die von ihnen im Aus-
lände gewonnenen Erfahrungen auszuwerien,
das Zusammengehörigkeitsgefühl unter diesen
ehemaligen Ausländsdeutschen zu pflegen, uNd
ihnen bei der Wiederaufrichtung ihrer Existenz
behilflich zu sein.
Auf Grund dieser Verfügung werden alle in
Baden lebenden Ausländsdeutschen auf-
gerufen, sich bei der zuständigen badischen
Stelle des Bundes der Ausländsdeutsche«
umgehend.schriftlich als Mitglied anzuuttl-
den. Auch die badischen Import» und Ex-
portfirmen, die mit dem Auslande in Ver-
bindung stehen, werden zum Beitritt auf-
gefordert,
zumal die Führer dieser Betriebe doch in der
Mehrzahl kürzere oder längere Zeit im Aus-
lande geweilt halben.
Die Anschrift lautet „Bund der Ausländs-
deutschen" und zwar für die Kreise Karlsruhe
Baden-Baden, Heidelberg sowie Ta-Ube^M"
und Mannheim, Ortsgruppe Karlsruhe, für
Kreis Pforzheim Ortsgruppe Pforzheim und für
das Oberland ab Offenburg südlich sowie badi-
sches BodensöSgebiet Ortsgruppe Freiburg.


Heidelberg,
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115 Uhr: stehen sämtlich
Sportplatz bei der B
Bortragsfolge
135 Uhr: Einzug der Fak
tung — Trommelwii
180 Uhr: Anzünden des
sang des Liedes: „V
wehen".
185 Uhr: Verlesung der
jnaenidsührers.
145 Uhr: Feuerspruch.
150 Uhr: Ansprache des st
leiters Seiler, Heidel
100 Uhr: Sprechchor der
"05 Uhr: Feuerrebe.

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