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Helbig, Wolfgang; Helbig, Wolfgang [Hrsg.]; Reisch, Emil [Hrsg.]
Führer durch die öffentlichen Sammlungen klassischer Altertümer in Rom (Band 2): Die Villen, das Museo Boncompagni, der Palazzo Spada, die Antiken der vatikanischen Bibliothek, das Museo delle Terme — Leipzig, 1891

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https://doi.org/10.11588/diglit.12283#0371
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GORIilDOR.

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getreten, der durch Fussflügel und Flügelhut gekenn-
zeichnet ist und in der Hechten eine Lanze hält; weiter
rechts erwartet neben einem Altar ein kahlköpfiger Seilen,
der durch Schweinsohren, Pferdeschwanz und Pferdehufe
gekennzeichnet ist, mit einer Schale in der Linken und
einem Schlachtmesser in der Rechten die zwei Opferthiere
(Rehe oder Ziegen trotz ihrer hohen Beine"?), welche von
fünf Seilenen (des gleichen Typus) in feierlichem Zuge
herbeigeführt werden. Der erste hält ein Beil (?), der
zweite bläst die Doppelfiöte, der dritte trägt einen Wein-
schlauch, der vierte eine Amphora, der fünfte hat in
der Rechten ein Messer (?), in der gesenkten Linken drei
stabartige Gegenstände. Von noch eigenartigerem Inter-
esse ist der siebente Streif, der in fortlaufender leider
nicht vollständiger Darstellung Scenen aus dem Kampfe
der Götter und Giganten vorführt. Links hockt, von
vorn gesehen, breitbeinig eine männliche Figur (vielleicht
ein Satyr, doch ist der l.Fuss menschlich gebildet); rechts-
hin sehen wir zwei Giganten, deren Beine von einer aus
dem Boden aufsteigenden Doppelranke in eigenthüm-
licher Weise umstrickt werden, so dass die Beine des vor-
deren schon zusammenknicken ; ihnen gegenüber ein nur
theilweise erhaltener Gott (Hephaistos? |, dann folgt der
speerschwingende Hermes (amHute kenntlich), der einen
vor ihm auf die Kniee niedergesunkenen, vergebens um
Gnade flehenden Giganten an der Gurgel gepackt bat —
an diesem ist die Bekleidung (kurzer Leibrock und Pan-
zer) noch besonders deutlich zu erkennen. Daneben
liegt unter einem Felsblock todt hingestreckt ein anderer
Gigant; über seinen Kopf hinweg dringt ein eng-
zusammengehöriges Kämpferpaar (Artemis und Apollon)
vor, beide zücken mit der R. das Schwert und strecken
die Linke nach einem Giganten aus, der eben von einem
andern Gott (Poseidon?) niedergestossen wird. Rechts
folgt Zeus, der den Blitz gegen einen in wehrlosem
Schrecken zusammenbrechenden Giganten schwingt.
Neben ihm sehen wir Hera (mit spitzer Haube auf dem
Kopfe), die den Fuss auf einen besiegten Gegner gesetzt
 
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