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Helbig, Wolfgang; Helbig, Wolfgang [Hrsg.]; Reisch, Emil [Hrsg.]
Führer durch die öffentlichen Sammlungen klassischer Altertümer in Rom (Band 2): Die Villen, das Museo Boncompagni, der Palazzo Spada, die Antiken der vatikanischen Bibliothek, das Museo delle Terme — Leipzig, 1891

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https://doi.org/10.11588/diglit.12283#0373
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ELFTES ZIMMFR.

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der Iphigenie, Brudermord von Eteokles und Polyneikes,
Telcphos mit dem kleinen Orestes ; elruskische Grabsteine
(cipi>i) und Inschriftplatten, ferner einige hochalterthüm-
liclie Gefässe , darunter mehrere grosse Schüsseln und
henkelloscVorrathsgefässe (sogenannte Pithoi) aus rothem
Thon mit eingestempelten Relief darstellungen (sogenannte
red wäre); etruskische Vasen aus schwarzem Thon (Buc-
chero) mit Reliefs in orientalisierendcm Stil; ein Aschen-
gefäss (sogenannter Kanopus). dessen obererTheil mensch-
liche Formen nachbildet, u. a.

Zu n. 43 vgl. Dennis Citics and cemeteries3 II S.454.— n. IIS):
Mus. Gregor. 1 T. XCV1 (A II T. C). Brunn-Kurte 1 rilievi delle
urne etrusche I T. 80, 11; 83, 2 u. 3, II T. 20. 6. —Die Inschrift-
steine: Mus. Gregor. I T. CVf. (A II T. CVf.), die Vasen: II
T. XCIX f. (A I T. II u. XXXIV). — Zur red wäre vgl. Kirch
History of ancient potteryä S. 45öf. Arch. Zeit. XXXIX 1881
S. 40 (Löschcke). Zum Kanopus vgl. Museo ital. di antichitä
class. I S. 320 (Milani).

An den Wänden sind Copieen zahlreicher Wandge-
mälde aus den Grabgemächern von Corneto angebracht
und zwar folgen sich, wenn wir vom Eingang beginnend
nach rechts gehen, Copieen aus der sogenannten grutta
del morto (Klage um einen Todten und Tänze), grotta
delle highe (Leichenspiele und Tänze), grotla della caccia
del cignale oder grotla Querciola (Gelage mit Tanz und
Musik), grotla delle iscri-ioni (Wettkämpfe), grotta del
triclinio (Gelage), grotta del Barone (Kampfspiele, Reiter).
Die Bilder der einzelnen Wände sind immer auf je einem
Leinwandstreifen copiert. Alle diese Gemälde, die den
älteren Entwicklungsstufen der etruskischeu Malerei (seit
dem Ende des sechsten Jahrhunderts v. Chr.) angehören,
stehen durchaus unter dem Einfluss griechischer (erst
ionischer, dann attischer) Vorbilder, ja theilweise sind sie
vielleicht auch von eingewanderten griechischen Künst-
lern, die sich im einzelnen dem etruskischen Geschmacke
fügten, ausgeführt. Einer viel jüngeren Zeit gehören die
Gemälde (Pluto und Proserpina) über der Tliüre an, deren
(jetzt zerstörte) Originale im Grabe Campanari in Vulci
sich befanden.
 
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