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Helbig, Wolfgang; Helbig, Wolfgang [Editor]; Reisch, Emil [Editor]
Führer durch die öffentlichen Sammlungen klassischer Altertümer in Rom (Band 2): Die Villen, das Museo Boncompagni, der Palazzo Spada, die Antiken der vatikanischen Bibliothek, das Museo delle Terme — Leipzig, 1891

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https://doi.org/10.11588/diglit.12283#0374
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364

MUSEO GllEGORIANO.

Mus. Gregor. I T. XCIX—CIV (A II T. XCI—XCVI); das Grab
Campanari: Monum. d. Instit. II T. 53 ff. Vgl. Braun Ruinen n.
Museen S. 807ff. Dennis Cities and cemeteries3 I S. 325, 373, 306,
304, 318, 368, 465. Ann. d. Instit. 1859 S. 3251T.; 1866 S.422IT.
(Brunn); 1863 S. 336ff. 1870 S. 511'. (Helbig). Wörmann Geschichte
der Malerei I S. 101 ff. Martha L'art etrusque I S. 377 ff.

Zwölftes Zimmer.

Der Schrank in der Mitte enthält eine lleiho antiker
Bronzegegenstände, insbesondere einige grosse Gefässe
und Schüsseln (zum Theil mit etruskischen Inschriften).

Sie stammen aus demGrabe derllcrennier in Bolsena(Volsinii)
und sind von Pius IX. aus dem Besitze des Marchese Ravizza er-
worben worden. Vgl. Corssen Sprache der Etrusker S. 360 T. 8.

Eine grobe Arbeit später Zeit ist die Reliefprotome
einer Gottheit mit pantheistischen Symbolen. Der bär-
tige Gott, dessen Kopftypus aus dem Zeusideal abgeleitet
ist, hält in der Hechten einen Pinienzapfen, in der Linken
einen Baumzweig, um den sich eine Schlange windet; auf
seiner Schulter sitzt ein Adler, auf seiner Brust ist ein
Stern und ein Mithrasrelief. unten sind eine Amphora
und ein Widderkopf angebracht. Offenbar liegt liier eine
Übertragung von Symbolen des Mithraskultus (vgl. Bd. I
S. 498f.) auf eine griechisch-römische Gottheit vor, wie
ja derartige Verschmelzungen verschiedenartiger Götter
und Gülte in der späteren Kaiserzeit häufig begegnen. Die
Deutung der Symbole im Einzelnen bleibt noch unklar.
Eine ähnliche Protome von noch gröberer Arbeit und
ganz barbarischem Charakter (in Ärmelgewand, mit phry-
gischer Mütze auf dem Haupte, einen Pinienzapfen in der
Rechten und einen von Schlangen umwundenen Stab in
der Linken) liegt daneben.
Angeblich ebenfalls aus Bolsena.

Auf dem Kasten: Untersatz aus Bronzeblech..

Der Untersatz besteht zunächst aus einem kegelstumpf-
artigen Theil, der zwei grosse Hundwttlste trägt; darauf
istdann ein napfartiger Kessel aufgesetzt (vgl. S. 241 n.34).
 
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