46 KUNSTWERKE VON PORZELLAN.
285 Große Platte.
Die vertiefte Mitte zeigt zwei von Insekten umschwirrte Gänse in blumiger Landschaft. Schmetterlinge und andere Insekten
beleben den in Flechtwerk modellierten, geschwungenen Rand. Die Zeichnung des Mittelbildes voll Leben und Bewegung. Meißen.
Mit Schwertermarke. Durchmesser 43 cm.
Siehe Tafel XLVII.
286 Liebesgruppe.
In einer Laube, deren Rocaillepfosten mit Laubgewinden und bunten Reliefblumen reich dekoriert sind, sitzt ein Herr und
eine Dame, beide in chinesischen Kostümen. Unter dem faltigen, bunt geblümten Rock des Kavaliers sieht die tiefblaue Pumphose
und der mit gelbem Schuh bekleidete Fuß hervor. Die Dame, deren Haar hoch toupiert und von einem tiefrosa Bändchen zusammen-
gehalten ist, trägt ein rosafarbiges, bis auf die Füße reichendes Unterkleid, ein bis über die Knie fallendes Ubergewand von tiefgelbem
Fond mit bunten Blumen und einem mantilleartigen lila Überwurf mit kurzen, weiten Ärmeln. In der Linken hält sie ein Buch. Der
Kavalier, den Arm auf die Schulter des Mädchens legend, neigt das mit einer spitzen, bunten Chinesenmütze bedeckte Haupt der
Partnerin zu. Meißen. Modell von Kandier. Mit Schwertermarke. Höhe 20 cm. Breite 12 cm.
Siehe Tafel LI.
Vergl. Sponsel: Kabinettstücke der Meißener Porzellanmanufaktur von J. J. Kandier, Seite 208.
Ausgestellt: K. Kunstgewerbe-Museum, Berlin 1904.
287 Herr im Kostüm eines Chinesen.
Bekleidet mit reich geblümtem Untergewand, faltigem gelben Mantel, karmesinrotem Gürtel und hochroten Schuhen, hält der
Kostümierte in der Rechten einen grauen Spitzenhut. Meißen. Ohne Marke. Höhe 1 j cm.
Siehe Tafel LI.
Provenienz: Kollektion Dr. Schubart, München.
288 Historische Gruppe. August der Starke, von der Gräfin Orselska gepflegt.
Ein älterer Mann mit Allongeperücke, dessen Gesicht unverkennbar die charakteristischen Züge August des Starken trägt,
sitzt, bekleidet mit weißem Mantel, schwarzer Kniehose und gelben Pantoffeln auf einer Bank. Seine Rechte hält ein Glas mit Rotwein.
Seitwärts kniet eine jugendliche Dame in brillant geblümtem Watteaukostüm mit lichtgelbem Miedereinsatz, auf dem Kopf ein Häubchen
mit karmesinrotem Band. Die Dame ist im Begriff, einen Umschlag um den entblößten Fuß des Alten zu legen, neben ihr steht eine
Anzahl Flacons. Der Sockel von freigearbeiteten Blumen und Blattwerk belebt. —
Eine im Besitze des Herrn Massey-Mainwaring in London befindliche Dublette dieses interessanten und äußerst seltenen
Modells zeigt links statt der vier Flaschen einen niedrigen Stuhl, auf welchem ein Kind in grünem Kleidchen sitzt und mörderisch
schreit. Jene Variante erläutert die bekannten Beziehungen des alternden August des Starken zu seiner natürlichen Tochter, der Gräfin
Orselska, noch anschaulicher. Meißen, frühe Epoche. Ohne Marke. Höhe i^U cm. Breite uj cm.
Siehe Tafel LI.
Vergl. Adolf Brüning u. A.: Europäisches Porzellan des XVIII. Jahrhunderts, Berlin 1904; Tafel XVII.
Karl Berling: Das Meißener Porzellan und seine Geschichte, Seite 70, Figur 80.
Dr. F. Rosenbaum: Das Europäische Porzellan des XVIII. Jahrhunderts (Keramische Monatshefte 1904, Heft V, Seite 72).
Letzterer schreibt über die vorstehende Nummer: »Da alle die übrigen sogenannten Königsplastiken nur eine sehr
vage Ähnlichkeit zeigen, diese dagegen vollkommen mit Porträts aus den älteren Jahren des Königs in den Gesichts-
zügen übereinstimmt, so ist sie vielleicht als die einzig authentische Porzellanplastik August des Starken anzusehen.« —
Diese Bemerkung ist, soweit es sich um August den Starken handelt, welcher bereits 1733 starb und den Höhe-
punkt in der Entwicklung der Plastik (1730—1745) nur knapp erlebt hat, vollkommen richtig. Anderseits war
August III. seiner Verkörperung in dem schon damals vielbegehrten Material offenbar nichts weniger als abhold.
Man vergleiche beispielsweise außer Sponsel, Berling, Seite 151, sowie Tafel XLVI, LXVIII, LXXXVI, XCI gegen-
wärtiger Sammlung mit den zeitgenössischen Porträts.
Ausgestellt: K. Kunstgewerbe-Museum, Berlin 1904.
289 Compotiere in Muschelform.
In der Mitte mit Früchten, am Rande mit Schmetterlingen, Vögeln, Blumen und einem Hasen, durchweg in Buntmalerei
prächtig dekoriert. Meißen. Mit Schwertermarke. Höhe ; cm. Breite 21 cm.
290 Compotiere, wie die vorige.
Die Dekoration des Randes zeigt statt des Hasens einen Hund. Meißen. Mit Schwertermarke. Höhe ; cm. Breite 21 cm.
285 Große Platte.
Die vertiefte Mitte zeigt zwei von Insekten umschwirrte Gänse in blumiger Landschaft. Schmetterlinge und andere Insekten
beleben den in Flechtwerk modellierten, geschwungenen Rand. Die Zeichnung des Mittelbildes voll Leben und Bewegung. Meißen.
Mit Schwertermarke. Durchmesser 43 cm.
Siehe Tafel XLVII.
286 Liebesgruppe.
In einer Laube, deren Rocaillepfosten mit Laubgewinden und bunten Reliefblumen reich dekoriert sind, sitzt ein Herr und
eine Dame, beide in chinesischen Kostümen. Unter dem faltigen, bunt geblümten Rock des Kavaliers sieht die tiefblaue Pumphose
und der mit gelbem Schuh bekleidete Fuß hervor. Die Dame, deren Haar hoch toupiert und von einem tiefrosa Bändchen zusammen-
gehalten ist, trägt ein rosafarbiges, bis auf die Füße reichendes Unterkleid, ein bis über die Knie fallendes Ubergewand von tiefgelbem
Fond mit bunten Blumen und einem mantilleartigen lila Überwurf mit kurzen, weiten Ärmeln. In der Linken hält sie ein Buch. Der
Kavalier, den Arm auf die Schulter des Mädchens legend, neigt das mit einer spitzen, bunten Chinesenmütze bedeckte Haupt der
Partnerin zu. Meißen. Modell von Kandier. Mit Schwertermarke. Höhe 20 cm. Breite 12 cm.
Siehe Tafel LI.
Vergl. Sponsel: Kabinettstücke der Meißener Porzellanmanufaktur von J. J. Kandier, Seite 208.
Ausgestellt: K. Kunstgewerbe-Museum, Berlin 1904.
287 Herr im Kostüm eines Chinesen.
Bekleidet mit reich geblümtem Untergewand, faltigem gelben Mantel, karmesinrotem Gürtel und hochroten Schuhen, hält der
Kostümierte in der Rechten einen grauen Spitzenhut. Meißen. Ohne Marke. Höhe 1 j cm.
Siehe Tafel LI.
Provenienz: Kollektion Dr. Schubart, München.
288 Historische Gruppe. August der Starke, von der Gräfin Orselska gepflegt.
Ein älterer Mann mit Allongeperücke, dessen Gesicht unverkennbar die charakteristischen Züge August des Starken trägt,
sitzt, bekleidet mit weißem Mantel, schwarzer Kniehose und gelben Pantoffeln auf einer Bank. Seine Rechte hält ein Glas mit Rotwein.
Seitwärts kniet eine jugendliche Dame in brillant geblümtem Watteaukostüm mit lichtgelbem Miedereinsatz, auf dem Kopf ein Häubchen
mit karmesinrotem Band. Die Dame ist im Begriff, einen Umschlag um den entblößten Fuß des Alten zu legen, neben ihr steht eine
Anzahl Flacons. Der Sockel von freigearbeiteten Blumen und Blattwerk belebt. —
Eine im Besitze des Herrn Massey-Mainwaring in London befindliche Dublette dieses interessanten und äußerst seltenen
Modells zeigt links statt der vier Flaschen einen niedrigen Stuhl, auf welchem ein Kind in grünem Kleidchen sitzt und mörderisch
schreit. Jene Variante erläutert die bekannten Beziehungen des alternden August des Starken zu seiner natürlichen Tochter, der Gräfin
Orselska, noch anschaulicher. Meißen, frühe Epoche. Ohne Marke. Höhe i^U cm. Breite uj cm.
Siehe Tafel LI.
Vergl. Adolf Brüning u. A.: Europäisches Porzellan des XVIII. Jahrhunderts, Berlin 1904; Tafel XVII.
Karl Berling: Das Meißener Porzellan und seine Geschichte, Seite 70, Figur 80.
Dr. F. Rosenbaum: Das Europäische Porzellan des XVIII. Jahrhunderts (Keramische Monatshefte 1904, Heft V, Seite 72).
Letzterer schreibt über die vorstehende Nummer: »Da alle die übrigen sogenannten Königsplastiken nur eine sehr
vage Ähnlichkeit zeigen, diese dagegen vollkommen mit Porträts aus den älteren Jahren des Königs in den Gesichts-
zügen übereinstimmt, so ist sie vielleicht als die einzig authentische Porzellanplastik August des Starken anzusehen.« —
Diese Bemerkung ist, soweit es sich um August den Starken handelt, welcher bereits 1733 starb und den Höhe-
punkt in der Entwicklung der Plastik (1730—1745) nur knapp erlebt hat, vollkommen richtig. Anderseits war
August III. seiner Verkörperung in dem schon damals vielbegehrten Material offenbar nichts weniger als abhold.
Man vergleiche beispielsweise außer Sponsel, Berling, Seite 151, sowie Tafel XLVI, LXVIII, LXXXVI, XCI gegen-
wärtiger Sammlung mit den zeitgenössischen Porträts.
Ausgestellt: K. Kunstgewerbe-Museum, Berlin 1904.
289 Compotiere in Muschelform.
In der Mitte mit Früchten, am Rande mit Schmetterlingen, Vögeln, Blumen und einem Hasen, durchweg in Buntmalerei
prächtig dekoriert. Meißen. Mit Schwertermarke. Höhe ; cm. Breite 21 cm.
290 Compotiere, wie die vorige.
Die Dekoration des Randes zeigt statt des Hasens einen Hund. Meißen. Mit Schwertermarke. Höhe ; cm. Breite 21 cm.