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Hugo Helbing <München> [Hrsg.]
Porzellane, Edelglas, Goldschmiedearbeiten, alte Möbel und Schnitzereien, Gobelin, Bucheinbände und Bücher, Münzen, moderne Gemälde und Zeichnungen aus dem Besitze des verewigten Kommerzienrat Moritz Seligmann, Köln a. Rh.: Versteigerung in München in der Galerie Helbing, ... 23. Januar 1917 ... — München, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.15236#0020
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13

138 Chokoladenservice. Bestehend aus einer runden Tablette mit gewelltem Rand und sieben Ein-
sätzen, wovon der mittlere erhöht. Dazu sieben gehenkelte und gedeckelte Bechertassen.
Säume mit Gold gehöht. Kornblumendekor und Gold. Um 183Q. Paris. Tablette bez. M'
(= Manufacture) Guerhard et Dihl a Paris in Eisenrot. Auf den Tellern eisenrote Marke
.W. Durchm. der Tablette 24, Höhe der Tassen 6 cm. Abb. Tafel III.

Verschiedenes.

139 Dose. Hoch rechteckig mit leicht vorgewölbter, geschweifter Front. Reliefierter Korbflechtdekor.
In bunter Emailmalerei Streublumen. Silbermontierung. Zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Frankreich. Höhe 4,5, Breite 7, Tiefe 5 cm. Abb. Tafel XX.

140 Flora. Ausgeschnittener Sockel. Links ein hohes Postament mit Vase, reich mit Schlinggewächs
übersponnen. Rechts steht die Göttin, mit losem Mantel bekleidet, in den Händen einen Blumen-
korb haltend. Weiß. Ohne Marke. Um 1770. Höhe 16 cm.

;

141 Zwei Parfümvasen. Der eiförmige, unten spitze Leib ruht auf einem Dreifuß mit kannelierten
Füßchen. Als Henkel Frauenbüsten mit Tuchgehäng, vergoldet. Mützendeckel mit Blume als
Knauf. Goldhöhung und -Bordüren. Auf dem Leib und Deckel Puttenszenen in Purpurcamaieu.
Um 1780—90. Ohne Marke. Höhe 22 cm.

142 Zwei Gewürzschalen. Rund. Auf drei Löwenfüßchen. Reicher Golddekor mit Gittermuster und
querovale Reserven mit Landschaften in Purpurcamaien. Goldmarke: ein Rad mit fünfzackiger
Krone. (Verschieden von der Höchster Marke.) Höhe 3,8, Durchm. 6,5 cm.

143 Liebespaar. Unter einem Baum mit Spitzblättern sitzt ein Mädchen mit ausgebreiteten Armen;
rechts naht ein Kavalier, der einen Blumenkorb trägt. Weiß. Ohne Marke. Imitation. Höhe
19 cm.

144 Tasse mit Teller. Queroval. Beide in Vierpaßform. Je vier Reserven zwischen Goldspitzenbor-
düren, zwei mit blauem Fond und großblütigen bunten Sträußen, zwei mit Liebespaaren in Land-
schaft. Moderne Nachbildung der Meißener AR-Marke in Blau. Länge des Tellers 15, Höhe der
Tasse 7,5 cm.

Glas.

145 Sechs Schweizer Seheiben. Einheitlicher Zyklus, der in allegorienreicher Darstellung den Le-
benslauf des Menschen schildert. Sämtliche Bilder von einer Rundbogenarchitektur gerahmt
mit blauen Beschlägwerksockeln, roten Säulen mit Leisten und Knäufen in Silbergelb, pur-
purnem Gebälk und blauen Verdachungen, in deren Mittel Fruchtkranz und Putten eingesetzt.
Die Bilder stellen dar: a) Geburt und Kindheit. Vorn die drei Parzen, darüber die Geburt,
rechts und links spielende Kinder, b) Auf dem Scheideweg. Vorn Chronos mit weißem und
schwarzem Pferd. Oben je ein Page am Hofe der Tugend bezw. des Lasters. Ausblick auf
Gebirgslandschaften, c) Die Lehrzeit. Vor dem jungen Ritter stehen Gelehrte und Künstler,
ihn auffordernd, zu ihnen sich zu egsellen. Oben Schule. Ausblick auf Berge, d) Wander-
schaft. Durch eine wilde Landschaft mit Bergschluchten reitet der junge Bitter. Vigilantia
und Charitas geleiten ihn. Im Hintergrund steht ein Zentaur, e) Der Ritter im Kampf mit
den Leidenschaften. Berghalde; im Hintergrund Fluß und Gebirge. Vorn kämpft der Bitter
zu Pferd mit den ihn bedräuenden Gestalten, im Mittelgrund stehen die allegorischen Figuren
der Kraft und Tapferkeit, f) Der Lohn der 4'ugend. Pax krönt den Bitter, Fides, Spes und
Charitas umgeben ihn. Im Mittelgrund eine sonnenstrahlende Grotte, in der Sonne steht: Eren-
port. Die Laster sind in eine Schlucht gedrängt. Im Hintergrund Flußlandschaft mit Stadt
und Burg. Sämtliche Darstellungen in sorgfältiger Zeichnung, farbig frisch gehalten. Spätes
16.—17. Jahrhundert. In Holzrahmen und Glasschutz. Großenteils alte Verbleiung. Einzelne
Teile gesprungen. 36x24,6 cm. Abb. Tafel XXI.

Gläser mit Einailnialerei.

146 Hohes Paßglas. Helle starkwandige Masse. Fußring und leicht eingezogener Rand. Flacher
Boden mit spitzem Nabel. Emailmalerei: Zunftwappen, auf eine Bötticher- oder Küferzunft
 
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