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Hempel, Gottlob Ludwig; Jacobäer, Friedrich Gotthold [Oth.]
Hanns kömmt durch seine Dummheit fort: Ein komischer Roman mit tragischer Einfassung (2. Theil) — Leipzig: bey Friedr. Gotth. Jacobäer und Sohn, 1783 [VD18 90792556]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49869#0005
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Erstes Kapitel.
Eifersucht verrach die Liebe.

war in M. angenommen, und im weißen
Roß abgetreten; da sie die Familie R. nur
X) v' aus Beschreibung ihres Bruders kannte,

so wollte sie nicht da geradezu Vorfahren, ließ also Au,
gust bitten, er mochte in ihr Logis lommcn wo ihn
ein Freund erwaree. Augusts Geschäfte erlaubten
Nicht, eher als Nachmittag um vier Uhr zu kommen;
er harte eine Arbeit unter den Händen, wobei) ihm
der geringste Aufschub Schaden verursacht hatte. So
begierig er also war, zu wissen, wer seiner erwartete,
so mußte er doch seine Neugier aufschieben. Karo-
linen war dieser Aufschub angenehm, denn die Zu-
sammenkunft mir August war ihr fürchterlich, sie fühlte
recht gut, wie sehr sie ihn beleidigt hatte, und wie
wenig sie seine Freundschaft verdiene. Eie faßte sich
zwar so gut sie konnte, doch verhinderte dies alles
nicht, daß sie zitterte, als sie Augusts Stimme vor
ihrem Zimmer hörte; welcher fragte: „Wer der
Fremde scy,der ihn sprechen wolle?- Die Thür ward
geöfnet -- bcyde sahen sich, und beyde blieben in
stummen Erstaunen einige Schritte weit von einander
stehen. Etliche Minuten hielt dies Stillschweigen an;
August sprach zuerst; »Sie hier, gnädige Frau? —
Swe/ker Theil. A Karo»
 
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