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mal in seinem Leben, wie unschicklich es sey, einen
Nachtwächter zum Vater zu haben, da er so viel Geld
hatte; er gab auch noch den nämlichen Tag Katha-
rinen von diesem Einfalle Nachricht,die denn auch gleich
seiner Meinung beysiimmte, und es sogleich dem gnä-
digen Herrn vortrug, Hr Michel könne nicht mehr
Nachtwächter bleiben, weil ihres Sohnes Ehre dar-
unter leide. Herr von Hanns war nun stumpf und
Lebenssatt, und daher auch leichter mit Katharinens
Wünschen einstimmig. Es ward also den andern Tag
gleich ein neuer Nachtwächter gewählt, worüber Mi-
chel vor Freuden ganz außer sich war, sich schon um
6 Uhr Abends zur Ruhe legte, und seit vielen Jahren
zum erstenmal wieder fühlte, wie wohl dem Menschen
sey, der die Nacht ruhig im Bette hinbringen kann.
— Nun dankte er erst her verstorbenen Demoistlle
Willig, daß sie seinen Sohu zum Erben eiugeftzr hatte,
denn diesem Zufall allein hatte er seine Ruhe zu
danken.
Fünftes Kapitel.
Hanns, der Renommist.
f^hrärmr und Segenswünsche der Mutter begleite-
ten Hannsen nach H. Auch Herr von Z. und
Michel wünschten ihn bald als Doctor wieder zu se-
hen, dies war dgs wenigste, was man von ihm er-
wartete. Mit allem seinen Gelde versehen, kam er in
H. an, und seine erste Sorge war, den von Linde auf-
zusuchen. Er war noch in H. aber auf ganz andern
Fuß
mal in seinem Leben, wie unschicklich es sey, einen
Nachtwächter zum Vater zu haben, da er so viel Geld
hatte; er gab auch noch den nämlichen Tag Katha-
rinen von diesem Einfalle Nachricht,die denn auch gleich
seiner Meinung beysiimmte, und es sogleich dem gnä-
digen Herrn vortrug, Hr Michel könne nicht mehr
Nachtwächter bleiben, weil ihres Sohnes Ehre dar-
unter leide. Herr von Hanns war nun stumpf und
Lebenssatt, und daher auch leichter mit Katharinens
Wünschen einstimmig. Es ward also den andern Tag
gleich ein neuer Nachtwächter gewählt, worüber Mi-
chel vor Freuden ganz außer sich war, sich schon um
6 Uhr Abends zur Ruhe legte, und seit vielen Jahren
zum erstenmal wieder fühlte, wie wohl dem Menschen
sey, der die Nacht ruhig im Bette hinbringen kann.
— Nun dankte er erst her verstorbenen Demoistlle
Willig, daß sie seinen Sohu zum Erben eiugeftzr hatte,
denn diesem Zufall allein hatte er seine Ruhe zu
danken.
Fünftes Kapitel.
Hanns, der Renommist.
f^hrärmr und Segenswünsche der Mutter begleite-
ten Hannsen nach H. Auch Herr von Z. und
Michel wünschten ihn bald als Doctor wieder zu se-
hen, dies war dgs wenigste, was man von ihm er-
wartete. Mit allem seinen Gelde versehen, kam er in
H. an, und seine erste Sorge war, den von Linde auf-
zusuchen. Er war noch in H. aber auf ganz andern
Fuß