Willhelmine meinen Unsinn gelesen? Vergiebt sie mir?"
' >— Da lies." — Er gab ihm den Brief. August
k ward bey Lesung desselben immer heiterer. — »Ja,
Mienchcn! ich will gehorchen, will Dir ähnlich wer-
den, und gelassen seyn! —Ach Freund! welch ein
Mädchen ist Deine Schwester! Ich verdiene sie nicht,
aber ich will suchen, ihrer würdiger zu werden. —
„Dies kannst Du am besten durch Gelassenheit und
Ergebung in Dein Schicksal, das doch durch Auf-
brausen nicht verbessert wird." ..Ich wills auch,
will hin, wohin mich dieses Schicksalruft; nurschreib
mir zuweilen; erinnere mich zuweilen, was ich Dei-
ner Schwester schuldig bin, und erbitte mir das
Glück von Deiner Schwester, daß auch sie mir zuwei-
len sagt, sie liebe ihren August noch." —> R. ver-
sprach alles, und nahm nach genommener Abrede von
seinem Freunde Abschied. Dieser verließ nun das
Dorf weit ruhiger, behielt diese Fassung auch nach-
her bey. Bey feister Ankunft in N. staunte Fritz
über die Veränderung, die mit ihm vorgegangen war;
voll Tiefsinn hatte er ihn das leztemal gesehen, und
nun war in seinem Auge stille Gelassenheit zu lesen.
August erzählte ihm, wo er gewesen, und Fritz war
froh, daß dieses Unternehmen einen so glücklichen
Ausgang genommen hatte.
-
i
Achtes
' >— Da lies." — Er gab ihm den Brief. August
k ward bey Lesung desselben immer heiterer. — »Ja,
Mienchcn! ich will gehorchen, will Dir ähnlich wer-
den, und gelassen seyn! —Ach Freund! welch ein
Mädchen ist Deine Schwester! Ich verdiene sie nicht,
aber ich will suchen, ihrer würdiger zu werden. —
„Dies kannst Du am besten durch Gelassenheit und
Ergebung in Dein Schicksal, das doch durch Auf-
brausen nicht verbessert wird." ..Ich wills auch,
will hin, wohin mich dieses Schicksalruft; nurschreib
mir zuweilen; erinnere mich zuweilen, was ich Dei-
ner Schwester schuldig bin, und erbitte mir das
Glück von Deiner Schwester, daß auch sie mir zuwei-
len sagt, sie liebe ihren August noch." —> R. ver-
sprach alles, und nahm nach genommener Abrede von
seinem Freunde Abschied. Dieser verließ nun das
Dorf weit ruhiger, behielt diese Fassung auch nach-
her bey. Bey feister Ankunft in N. staunte Fritz
über die Veränderung, die mit ihm vorgegangen war;
voll Tiefsinn hatte er ihn das leztemal gesehen, und
nun war in seinem Auge stille Gelassenheit zu lesen.
August erzählte ihm, wo er gewesen, und Fritz war
froh, daß dieses Unternehmen einen so glücklichen
Ausgang genommen hatte.
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Achtes