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Hermann, Hermann Julius; Österreichische Nationalbibliothek; Schlosser, Julius von [Hrsg.]; Wickhoff, Franz [Hrsg.]; Österreichisches Institut für Geschichtsforschung [Hrsg.]
Beschreibendes Verzeichnis der illuminierten Handschriften in Österreich (8. Band = illuminierte Handschriften Nationalbibliothek Wien 2): Die deutschen romanischen Handschriften — Leipzig: Verlag von Karl W. Hiersemann, 1926

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https://doi.org/10.11588/diglit.69974#0062

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Deutsche Handschriften der ersten Hälfte des XII. Jahrhunderts.

f. II: „II. Kalendas“ Februarii (31. Januar): „Obiit Bernunc pre-
byter et monachus Nuumb.“ (Naumburg).
„Reinoldus conversus et monachus Buzoe“ (Bosau).
„Kalendis“ Februarii (1. Februar): „Remboto abbas frater
noster in Buzowe“ (Bosau).
„Nonas“ Februarii (5. Februar): In roter Majuskel: „Obiit
Radeboto abbas nostrae congrcgationis anno
M • C • LXXX • I°.“
„Obiit Gerhardus sacerdos et monachus Northeim.“
f. II': „Idus“ Februarii (ll. Februar): „Sigehardus presbyter et
monachus Bosowe“ (Bosau).
„X1I11. Kalendas“ Martii: „Fridericus diaconus et monachus
Numburg“ — „Eberhardus subdiaconus et mo-
nachus Numburg.“
„XI. Kalendas“ Martii (19. Februar): „Obiit Wernher abbas
Nuumb.“ (Naumburg).
f. i—48': Statius, Thebais.

f 1: Unten Besitzvermerk des XIII. Jahrhunderts:
„Sancti Jacobi“.
f. 1': Unten Besitzvermerk des XIII. Jahrhunderts:
„Liber in Bigawia“.
f. 8'—9: Unten Besitzvermerk des XIII. Jahrhun-
derts: „Sancti Jacobi apostoli in Bygawia“.
/. 48': „Explicit über Stacii Thebaydos“.
Darunter rubriziert: „Explicit Stacius“.
Literatur:
Endlicher, S. 148, Nr. CCLVI.
Tabulae codicum I, S. 19.
Über das 1091 von Wiprecht von Groitsch gegründete, 1539—1540 auf-
gehobene Benediktinerkloster zu Pegau in Sachsen vgl. Beschreibende
Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmale des Königreichs
Sachsen, XV. Heft, S. 87 ff.

29 242 [Univ. 354]. Anic. Maul. Torq. Severin. Boethius, De consolatione philosophice.
Lateinisch, Folio, XII. Jahrhundert.

Italienisches m., 162X220. <S’y g. Bücherminuskel im Reichenauer Typus in einer Spalte zu 22 Zeilen. Rote Überschriften in Capitalis rustica.
1 Federzeichnung und 6 Initialen. Einband: Glatter weißer Pergamentband über Pappdeckeln (Wien, Anfang des XIX. Jahrhunderts). Auf
dem Rücken oben rote Lederetikette mit der Aufschrift: „Boethii de consolatione philosophiae“ in Goldlettern, ebenso unten mit der Signatur: „Cod.
Univ. 354“. Spiegel und Vorsatz violettes Vorsatzpapier. Im Inneren des Vorderdeckels eingeklebt das vom alten Einband abgelöste Exlibris des
Wiener Bischofs Johannes Fabri vom I. September 1540. Das Kapital mit weißen und blauen Fäden umsponnen.
Südwestdeutsche Arbeit vom Anfang des XII. Jahrhunderts, Reichenauer Arbeiten nahestehend. Wie aus der Schrift einer Randnotiz auf
/. 71 hervorgeht, befand sich die Handschrift später im Besitze des Wiener Humanisten Alexander Brassicanus (geb. um 1500, gest. zu Wien
27. November 1539), aus dessen Nachlasse sie der Wiener Bischof Johannes Fabri (1530—1541) erwarb, der sie der Bibliothek des „Collegium
apud sanctum Nicolaum“ testamentarisch hinterließ, die später in die alte Universitätsbibliothek überging, aus der die Elandschrift 1756
in die Hofbibliothek gelangte.

Die in Mennigrot gezeichneten Initialen zeigen z. T. f. j: Rechts oben in Mennigrot und sepiabrauner
noch die Formen karolingischer Initialen des IX. Jahr- Tinte handwerksmäßig ausgeführte Federzeichnung:

hunderts. Die Ornamen-
tik steht Reichenauer und
St. Gallener Arbeiten
äußerst nahe, an die auch
die roten Flecken in den
Majuskellettern der An-
fangszeilen erinnern.
f. 1: „Prodicio Boetii“.
Mennigrot konturierte
Initiale T mit zwei soge-
nannten Schnallen; der
obere Horizontalbalken aus
zwei Blattranken.
f. 1'—2: „AniciiManlii
Severini Boecii viri con-
sularis et illustri ex con-
sulari ordine ex magno
officio atque patricio phylo-
sophicae consolationis in-
cipit über primus“.


Fig. 22. Initiale P. Nr. 29. Cod. 242, j. 17.

f. 2: Rot konturierte Initiale E, gespalten, mit in

Rot konturierte Initiale

Weibliche Figur mit Nim-
bus (die Philosophie) in
langem Mantel, mit einem
Buch in der Rechten und
einem Blumenstrauß in der
Linken. Den Mantel ziert
eine in Mennigrot gezeich-
nete Leiter mit den Auf-
schriften: „(9eoretica — 0
— prudentia — justicia —
fortitudo — temperantia-
77ractica 77“ zwischen den
Sprossen. Gemeint ist die
Philosophie, deren Mantel
— dem Texte zufolge —
die angeführten Aufschrif-
ten „in scalarum modum“
zieren.
f. 13: „Incipit über
secundus“.
P, gespalten mit drei so-

der Mitte verknoteten Randstreifen, verziert mit Ran-

genannten Schnallen; der Halbbogen geht unten in

fächerförmig angeordnete Ranken über, die in drei-

kenlinien, die in kleine dreipaßförmige Blättchen enden.
 
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