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https://doi.org/10.11588/diglit.69974#0279
Österreichische Handschriften des XII. Jahrhunderts.
213
715 |Theol. 1O7|. Remigius Äntissiodorensis(?), Commentarius in evangelium Matthaei. 129
Lateinisch, Folio, XII. Jahrhundert.
Deutsches m., 215x316. l88f. Regelmäßige deutsche Bücherminuskel in einer Spalte zu 35 Zeilen. Rote Überschriften. 2 Initialen. Biaband:
Glatter weißer Pergamentband über Pappdeckel mit Handvergoldung (Wien 1752). In der Mitte der beiden Deckel der goldene Doppeladler mit
gespaltenem Brustschild (Altösterreich-Altburgund), umgeben von der Collane des Vließordens.' Auf dem Vorderdeckel ferner in Goldlettern, oben:
„E. A. B. C. V.“ (Ex Augustissima Bibliotheca Caesarea Vindobonensi), unten: „ 17. G. L. B. V. S. B. 5 2.“ (Gerardus Liber Baro van Swieten Biblio-
thecarius 1752). Auf dem Rücken auf rotbraun bemalten Etiketten in Goldlettern, oben: „Remigii Commentarius in evangelium Matthaei“, unten
die Signatur Gentilottis: „Cod. Ms. Theol. N. CVII olim 682“. Das Kapital mit grauem und olivgrünem Spagat umstochen.
Wahrscheinlich im Cistercienserstift Heiligenkreuz in Niederösterreich gegen Ende des XII.Jahrhunderts ausgeföhrt. In Heiligenkreuz
benützte sie — wie aus einem Vermerk auff. 188' hervorgeht—im Jahre 1540 der Abt des Stiftes, Hieronymus Feigl aus Dinkelsbühl in
Schwaben (Abt von 1536 —1543, resignierte 1543 und zog sich nach Wilhering bei Linz zurück, wo er am 11. Januar 1551 starb1)). Die Handschrift war
schon 1576 Eigentum der Hofbibliothek, denn sie trägt auf f. 188' die Signatur M [3943] von der Hand des Hugo Blotius; auf f. 3 die Nr. 682
von der Hand Tengnagels, auf f. 1 wiederholt von der Hand des Lambeccius.
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plunlirduinnif non dodntd duudirnuC f;Ubjvf£f
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Fig. 130. Initiale D. Nr. 129. Cod. 715, J. 3.
Auf der Rectoseite des Papiervorsatzblattes von
der Hand Michael Denis’: „Utut in dorso thecae cnm-
mentarii isthaec Remigio inscribantur, nihil tarnen certi
de autore statui potest.“
f z'.'„In nomine dei summi incipiunt capitula huius libri.“
f. 3: In roter Majuskel: „IN NOMINE-AL|TIPO-
TENTIS-DEIjET DOMINI-NOSTRI JESU-| CHRISTI-
INCIPIT TRAC|TATUS • IN EVANGELIUM | MATHEI
EVANGELISTE - | DISERTISSIMO • AC LUCULEN-
TISSIMO • DI | GESTUS • SERMONE • | de eo quid sit
EVANGELIUM • ET DE NOMI|NIBUS • IIII • EVANGEL1STARUM QUI
EVANGELIUM | SCRIPSERUNT.“
Große rot konturierte Initiale D, gespalten, im
Inneren verziert mit reich verschlungenen, symme-
trischen, aus einem Löwenmasqueron kommenden, rot
konturierten Spiralranken, die in stilisierte Blätter von
verschiedener Form (dreilappige, herzförmige, pfeilspitz-
förmige, volutenförmig eingerollte Blättchen u. dgl.)
enden. Die Initiale, die sich durch eine äußerst sorg-
fältige Ausführung und Sicherheit der Linienführung
auszeichnet, zeigt den Stil österreichischer Arbeiten der
2. Hälfte des XII. Jahrhunderts. [Fig. 130.]
Der Anfang des Textes: „(D)OMINI NOSTRI JESU
CHRISTI“ in roter Majuskel.
f j: Zum Anfang des Kommentars zum Evange-
lium Matthäus: „Liber generationis . . .“: Kleinere Ini-
tiale I. in derselben Weise.
Zum Beginn der einzelnen Absätze rote Initialen,
z. T. mit einfachen kalligraphischen Verzierungen.
f. Zwischen Federproben von verschiedenen Hän-
den eigenhändiger Vermerk des Abtes Hieronymus Feigl:
,,Fr ater Hieronimus abbas de Sancta Cruce
de nacione Dinckelspuel totum perlegi • i • y • y- o.“
Literatur:
Denis I, i, Sp. 303, Nr. CXI.
Tabulae codicum I, S. 119.
ü Jörg Lanz, Das Necrologium Sancrucense modernum, Archiv für österreichische Geschichte, 89. Band (Wien 1901), S. 259; P. Pirmin
Lindner, Monasticon metropolis Salisburgensis antiquae, Supplementum, ErzdiözeseWien (Bregenz 1913), S. 23.
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715 |Theol. 1O7|. Remigius Äntissiodorensis(?), Commentarius in evangelium Matthaei. 129
Lateinisch, Folio, XII. Jahrhundert.
Deutsches m., 215x316. l88f. Regelmäßige deutsche Bücherminuskel in einer Spalte zu 35 Zeilen. Rote Überschriften. 2 Initialen. Biaband:
Glatter weißer Pergamentband über Pappdeckel mit Handvergoldung (Wien 1752). In der Mitte der beiden Deckel der goldene Doppeladler mit
gespaltenem Brustschild (Altösterreich-Altburgund), umgeben von der Collane des Vließordens.' Auf dem Vorderdeckel ferner in Goldlettern, oben:
„E. A. B. C. V.“ (Ex Augustissima Bibliotheca Caesarea Vindobonensi), unten: „ 17. G. L. B. V. S. B. 5 2.“ (Gerardus Liber Baro van Swieten Biblio-
thecarius 1752). Auf dem Rücken auf rotbraun bemalten Etiketten in Goldlettern, oben: „Remigii Commentarius in evangelium Matthaei“, unten
die Signatur Gentilottis: „Cod. Ms. Theol. N. CVII olim 682“. Das Kapital mit grauem und olivgrünem Spagat umstochen.
Wahrscheinlich im Cistercienserstift Heiligenkreuz in Niederösterreich gegen Ende des XII.Jahrhunderts ausgeföhrt. In Heiligenkreuz
benützte sie — wie aus einem Vermerk auff. 188' hervorgeht—im Jahre 1540 der Abt des Stiftes, Hieronymus Feigl aus Dinkelsbühl in
Schwaben (Abt von 1536 —1543, resignierte 1543 und zog sich nach Wilhering bei Linz zurück, wo er am 11. Januar 1551 starb1)). Die Handschrift war
schon 1576 Eigentum der Hofbibliothek, denn sie trägt auf f. 188' die Signatur M [3943] von der Hand des Hugo Blotius; auf f. 3 die Nr. 682
von der Hand Tengnagels, auf f. 1 wiederholt von der Hand des Lambeccius.
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Fig. 130. Initiale D. Nr. 129. Cod. 715, J. 3.
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der Hand Michael Denis’: „Utut in dorso thecae cnm-
mentarii isthaec Remigio inscribantur, nihil tarnen certi
de autore statui potest.“
f z'.'„In nomine dei summi incipiunt capitula huius libri.“
f. 3: In roter Majuskel: „IN NOMINE-AL|TIPO-
TENTIS-DEIjET DOMINI-NOSTRI JESU-| CHRISTI-
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EVANGELISTE - | DISERTISSIMO • AC LUCULEN-
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Große rot konturierte Initiale D, gespalten, im
Inneren verziert mit reich verschlungenen, symme-
trischen, aus einem Löwenmasqueron kommenden, rot
konturierten Spiralranken, die in stilisierte Blätter von
verschiedener Form (dreilappige, herzförmige, pfeilspitz-
förmige, volutenförmig eingerollte Blättchen u. dgl.)
enden. Die Initiale, die sich durch eine äußerst sorg-
fältige Ausführung und Sicherheit der Linienführung
auszeichnet, zeigt den Stil österreichischer Arbeiten der
2. Hälfte des XII. Jahrhunderts. [Fig. 130.]
Der Anfang des Textes: „(D)OMINI NOSTRI JESU
CHRISTI“ in roter Majuskel.
f j: Zum Anfang des Kommentars zum Evange-
lium Matthäus: „Liber generationis . . .“: Kleinere Ini-
tiale I. in derselben Weise.
Zum Beginn der einzelnen Absätze rote Initialen,
z. T. mit einfachen kalligraphischen Verzierungen.
f. Zwischen Federproben von verschiedenen Hän-
den eigenhändiger Vermerk des Abtes Hieronymus Feigl:
,,Fr ater Hieronimus abbas de Sancta Cruce
de nacione Dinckelspuel totum perlegi • i • y • y- o.“
Literatur:
Denis I, i, Sp. 303, Nr. CXI.
Tabulae codicum I, S. 119.
ü Jörg Lanz, Das Necrologium Sancrucense modernum, Archiv für österreichische Geschichte, 89. Band (Wien 1901), S. 259; P. Pirmin
Lindner, Monasticon metropolis Salisburgensis antiquae, Supplementum, ErzdiözeseWien (Bregenz 1913), S. 23.