1284
inodi is suis privates iuribus non possit de aliquo querelari vel contra quemquam
agere vel aliquem in iudicium evocare, presencium testimonio litteraruin. Datum
Helicprunne, VIII kal. sept., indictione XII, anno domini MCGLXXXIIII, regni vero
nostri anno XI.
6 1284 Oct. 21 vor Waldeck.
149.
König Rudolfs Entscheid als Schiedsrichter in dem Streite des Bischofs und
der Geistlichkeit mit der Bürgerschaft von Speyer.
Orig. im Speyer. St. Arch. Urk. nr. 13, pgt., stark verletzt; gut erhalten sind die Siegel der
Bischöfe von Basel und Fasson, des Germanusstiftes und der Stadt Speyer; mehr oder
io weniger verletzt die des Kaisers, des Bischofs von Speyer, des Guido- und des Aller-
heiligenstiftes ; abgefallen ist das des Domstiftes. — Ebendaselbst eine etwas spätere
Copie auf Pergament, ohne Siegel. Die aus dieser Copie ergänzten Lücken des Originals
sind durch [ ] gekennzeichnet. — Im Auszuge gedruckt bei Lehmann V, cap. 115, p. 569.
Dumont, C. Dipl. Ia, 257. Vgl. Würdtwein, N. Subs. 1, 151. Böhmer, Reg. Eud.
15 801. Bemling, Gesch. 1, 536.
Wir Rudolf von gotes gnaden romersher kunik, ein scliedeman gikörn [von
den] prelatin unde der phafheit von Spire mit gunste unde willen ir bishoffes ein-
hälp1, und von der burgemeister, von dem rate und von den burgern gimeinlich
von Spire anderhalp, über die missehellunge, dar umbe die uberginante phafheit
20 uz ist givarn und gotesdienst virslagen ist, sprechen mit rate unser liebin vursten,
bisshoph Heinrichs von Basel und bishophs Gotfrids von Ba[szau\ve] uf eine rehte
süne, daz die vurginantin [burjgar sulen an sunnentage der nu kumet, als die
phaffen in komen, sulint luten uf den hof zu Spire und dez offenbarlich vur iegeu
vor [der gimeinde] und der phafheit, unde künden und irkennen, daz shie kein
25 gibot haben eder sulen dun über der stifte oder über der phaffen gut, körn oder
win. Darnach sprechen wir ubir daz körn, kumet ez also, daz die stat zu Spire
und daz lant bidarph, daz man körn virbiete uz der stat zivüren, so sol der rät,
e man ez virbiet, gan vur den dechan eder dem in vorwist [und su]len in biten,
daz er die heren bisende von dem capitele, die er denne han mak, und daz sol
30 och der dechan oder der an siner stat ist dun in der selben dagezit, und sol denne
der rät dem dechfan] oder d[em der an si]ner stat ist vurlegen, warumbe noldurftik
si, daz man daz körn virbiete von der stat zu vuren, und sulen biten den dechan
oder den der an siner stat ist, daz er den heren unde den [phaffen gemeinliche
verbiette], körn von der stat [zejsenden eder zu vuren, svenne si ez och virbietenl
35 ir burgarn, daz sie körn von der stat nit senden noch invüren. Ist denne, daz der
dechan oder der an siner sta[t ist unde die herren daz nit] giloben wellen, daz ez
not si daz mans virbiet, daz man körn von der stat nit inviire, so sol der rat
halber uf ir eit nemen unde sprechen ane gevarde, daz sie die stat und daz [lant
bedürfe, und sol denne d]er dechan oder der an siner stat ist virbieten den heren
40 eder den phaphen, daz sie kein körn uz vuren oder geben uz zivüren, swenne der
1 einhap : Orig.
inodi is suis privates iuribus non possit de aliquo querelari vel contra quemquam
agere vel aliquem in iudicium evocare, presencium testimonio litteraruin. Datum
Helicprunne, VIII kal. sept., indictione XII, anno domini MCGLXXXIIII, regni vero
nostri anno XI.
6 1284 Oct. 21 vor Waldeck.
149.
König Rudolfs Entscheid als Schiedsrichter in dem Streite des Bischofs und
der Geistlichkeit mit der Bürgerschaft von Speyer.
Orig. im Speyer. St. Arch. Urk. nr. 13, pgt., stark verletzt; gut erhalten sind die Siegel der
Bischöfe von Basel und Fasson, des Germanusstiftes und der Stadt Speyer; mehr oder
io weniger verletzt die des Kaisers, des Bischofs von Speyer, des Guido- und des Aller-
heiligenstiftes ; abgefallen ist das des Domstiftes. — Ebendaselbst eine etwas spätere
Copie auf Pergament, ohne Siegel. Die aus dieser Copie ergänzten Lücken des Originals
sind durch [ ] gekennzeichnet. — Im Auszuge gedruckt bei Lehmann V, cap. 115, p. 569.
Dumont, C. Dipl. Ia, 257. Vgl. Würdtwein, N. Subs. 1, 151. Böhmer, Reg. Eud.
15 801. Bemling, Gesch. 1, 536.
Wir Rudolf von gotes gnaden romersher kunik, ein scliedeman gikörn [von
den] prelatin unde der phafheit von Spire mit gunste unde willen ir bishoffes ein-
hälp1, und von der burgemeister, von dem rate und von den burgern gimeinlich
von Spire anderhalp, über die missehellunge, dar umbe die uberginante phafheit
20 uz ist givarn und gotesdienst virslagen ist, sprechen mit rate unser liebin vursten,
bisshoph Heinrichs von Basel und bishophs Gotfrids von Ba[szau\ve] uf eine rehte
süne, daz die vurginantin [burjgar sulen an sunnentage der nu kumet, als die
phaffen in komen, sulint luten uf den hof zu Spire und dez offenbarlich vur iegeu
vor [der gimeinde] und der phafheit, unde künden und irkennen, daz shie kein
25 gibot haben eder sulen dun über der stifte oder über der phaffen gut, körn oder
win. Darnach sprechen wir ubir daz körn, kumet ez also, daz die stat zu Spire
und daz lant bidarph, daz man körn virbiete uz der stat zivüren, so sol der rät,
e man ez virbiet, gan vur den dechan eder dem in vorwist [und su]len in biten,
daz er die heren bisende von dem capitele, die er denne han mak, und daz sol
30 och der dechan oder der an siner stat ist dun in der selben dagezit, und sol denne
der rät dem dechfan] oder d[em der an si]ner stat ist vurlegen, warumbe noldurftik
si, daz man daz körn virbiete von der stat zu vuren, und sulen biten den dechan
oder den der an siner stat ist, daz er den heren unde den [phaffen gemeinliche
verbiette], körn von der stat [zejsenden eder zu vuren, svenne si ez och virbietenl
35 ir burgarn, daz sie körn von der stat nit senden noch invüren. Ist denne, daz der
dechan oder der an siner sta[t ist unde die herren daz nit] giloben wellen, daz ez
not si daz mans virbiet, daz man körn von der stat nit inviire, so sol der rat
halber uf ir eit nemen unde sprechen ane gevarde, daz sie die stat und daz [lant
bedürfe, und sol denne d]er dechan oder der an siner stat ist virbieten den heren
40 eder den phaphen, daz sie kein körn uz vuren oder geben uz zivüren, swenne der
1 einhap : Orig.