Hilgard, Alfred [Hrsg.]: Urkunden zur Geschichte der Stadt Speyer (Straßburg, 1885)

398 1338

langer zit getan hat, dar umb wir im und.. sinem stift uf unsern.. iuden und kamer
knehten ze Spyr siben hundert pfunt ierlicher gult bewiset han als lang, untz wir
oder.. unser nachomen an dem riche dem stift ze Spir siben tusent pfunt heller
samenthaft und mit einander gentzliehen und gar bezaln. Nu haben wir an gesehen
bet und sunder gunst, die wir han gegen dem erwirdigen Gerhart, bischofen ze 5
Spir, unserm lieben fursten, daz wir im und sinem stift die selben schulde und
Satzung ernuwet han mit allen rehten und gewonheiten, die biz gewönliehe gewesen
sint, also bescheidenlichen, daz er und..sin nachomen bischof ze Spir die selben
siben tusent pfunt und die ierlichen gult da von haben sullen uf den vorgenanten
unsern kamer knehten und uf ir lip und uf ir gut, besucht und unbesucht, die si 10
ietzunt besitzent oder her nach besitzen werdent, an alle geverde. Wir wellen auch,
daz diso gelt und Satzung Vorgang und furgang gewinne und habe vor allen andern
herren und steten, die auch gelt dar uf hant, und daz im und sinem stift dehein
brief, der vor oder nach dar umb geben sy, deheinen schaden bringe. Ze urkund
des selben geben wir im disem brief besigelt mit unserm keiserlichen insigel, daz 15
dar an gehangen ist. Der geben ist ze Frankenfurt, da man zalt von Grists
geburt driüzehen hundert iar dar nach in dem aht und drizzigstem iar, an sant
Ulrichs tage, in dem vier und zweintzigstem iar unsers richs und in dem eilften
des keisertüms.

1338 Sept. 8 Speyer. 450. 20

Bischof Gerhard von Speyer bestätigt der Judenschaft daselbst ihren Rat, ihre
Richter und ihren Bischof.

Orig. im Speyer. St. Arch. Urk. nr. 260, pgt.; das angehängte Siegel ist abgefallen.

Wir Gerhart, von gots gnaten erweiter und bestedigeter bischof zu Spire, tun
künt allen den, die disen brief ane sehent oder horent lesen, daz die iuden zu Spire 25
mit uns uberkümen sint unme im raht, ir richter unde iren bischofe, die sie itzunt
gemäht hant unde gesatzt, unde als sie die vorbaz allezit besetzint unde machent,
daz ist unser wille, gunst unde verhenkenisse, unde bestedigen, bewern unde bevesten
in die mit diseme gegenwurtigen unsern brieve, unde geloben in bi guten truwen
daz stete zu haltene unde leisten unde nimmer do wider getün, wir noch niemau 30
anders in die heine wis von unsern wegen, und sie dar an nit hindern noch irren,
an alle geverde. Were aber daz, daz sie von anders yemand dar an gehindert,
gedrenget oder geirret wurden, dar zu sollen wir in beholfen sin mit allem vlize
unde mit aller unserre mäht, daz in daz abe geleit unde widertan werde gentzliehen
unde gar, an alle geverde. Zu Urkunde der vorgeschriben dinge geben wir in disem 35
brief versigelt mit unserm ingesigel, daz dar an gehangen ist. Der geben wart
zu Spire, do man zalte von Cristes geburte druzenhundert iar dar nach in dem aht
und drizigesteme iare, an unser frowen tage als sie geborn wart.