Breslau
39
Lfde. Stadt-
Nr. Zeichen
el® er‘ ! Meister — Gegenstand — Eigentümer
Zeichen
spielende Knaben, ein Landsknecht mit Lanze, ein
Zecher mit Kanne, Karten, Würfeln und Schriftband
H-G-D-E-P-V-D und am Henkel eine Fläche
mit ornamentaler Füllung. Auf dem Deckel radial
geordnete Dreieckfelder mit Ornamenten (Vasen,
Blatt- und Blumenmotive) und einem Engel, der
ein Spruchband mit der Jahreszahl 1511 hält. Als
Deckeldrücker die Halbfigur eines Knappen mit
grossem Schild; auf diesem in Messingeinlagen
Zeichen des Seilerhandwerks und die Jahreszahl 1 511.
Am unteren Ende des kräftigen Bandhenkels eine
Stütze mit Dreipassbildung und zwei Drachenköpfen.
Unterhalb des Henkels Ablasshahn aus Messing.
Auf den drei Kugelfüssen sitzende Knaben statt
der sonst üblichen Löwen. Auf dem Henkelrücken
die Inschrift: vr-an grofe (siehe Abbildung). Die
Gravierung ist demnach eine Arbeit des Breslauer
Kannengiessergesellen Urban Grofe; siehe Nr. 176.
Deckelknopf laut Datierung bei der Renovation im
Jahre 1694 angebracht. H. mit Deckeldrücker 76 cm.
Schlesisches Museum für Kunstgewerbe und Altertümer, Breslau
(Inv. Nr. 6303). Beschrieben und abgebildet bei Alwin Schultz,
Schlesische Kunstdenkmale (Ergänzungshefte zu Schlesiens Kunst-
leben), Breslau 1875, S. 4—6 mit Durchzeichnungen in natürl.
Grösse. Weitere Abbildungen der Kanne bei Germain Bapst,
L’etain, Paris 1884, Taf. X und in Schlesiens Vorzeit N. F. I
S. 46 u. N. F. VIII Taf. XI. — Über Frührenaissance im schlesischen
Kunstgewerbe vergleiche Hintze u. Masner, Goldschmiedearbeiten
Schlesiens, Breslau 1911, Text zu Taf. XIII.
Vielleicht Hans Grofe, siehe Nr. 135 —137. Das Bild
der Meistermarke ist kaum noch zu erkennen, scheint
aber mit den unter Nr. 136 oder 137 abgebildeten Zei-
chen übereinzustimmen.
Grosse Kanne mit facettiertem Mantel und reicher
Gravierung (zum Teil nach Schongauer). Auf den
neun Hauptfeldern unter gotischen Architekturen
die Heiligen Maria mit Kind, Barbara, Dorothea,
Andreas, Katharina, Margaretha, Ursula, Laurentius
und Maria Magdalena. In den oberen Feldern die
Köpfe der Propheten mit aufgerollten Bändern im
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Lfde. Stadt-
Nr. Zeichen
el® er‘ ! Meister — Gegenstand — Eigentümer
Zeichen
spielende Knaben, ein Landsknecht mit Lanze, ein
Zecher mit Kanne, Karten, Würfeln und Schriftband
H-G-D-E-P-V-D und am Henkel eine Fläche
mit ornamentaler Füllung. Auf dem Deckel radial
geordnete Dreieckfelder mit Ornamenten (Vasen,
Blatt- und Blumenmotive) und einem Engel, der
ein Spruchband mit der Jahreszahl 1511 hält. Als
Deckeldrücker die Halbfigur eines Knappen mit
grossem Schild; auf diesem in Messingeinlagen
Zeichen des Seilerhandwerks und die Jahreszahl 1 511.
Am unteren Ende des kräftigen Bandhenkels eine
Stütze mit Dreipassbildung und zwei Drachenköpfen.
Unterhalb des Henkels Ablasshahn aus Messing.
Auf den drei Kugelfüssen sitzende Knaben statt
der sonst üblichen Löwen. Auf dem Henkelrücken
die Inschrift: vr-an grofe (siehe Abbildung). Die
Gravierung ist demnach eine Arbeit des Breslauer
Kannengiessergesellen Urban Grofe; siehe Nr. 176.
Deckelknopf laut Datierung bei der Renovation im
Jahre 1694 angebracht. H. mit Deckeldrücker 76 cm.
Schlesisches Museum für Kunstgewerbe und Altertümer, Breslau
(Inv. Nr. 6303). Beschrieben und abgebildet bei Alwin Schultz,
Schlesische Kunstdenkmale (Ergänzungshefte zu Schlesiens Kunst-
leben), Breslau 1875, S. 4—6 mit Durchzeichnungen in natürl.
Grösse. Weitere Abbildungen der Kanne bei Germain Bapst,
L’etain, Paris 1884, Taf. X und in Schlesiens Vorzeit N. F. I
S. 46 u. N. F. VIII Taf. XI. — Über Frührenaissance im schlesischen
Kunstgewerbe vergleiche Hintze u. Masner, Goldschmiedearbeiten
Schlesiens, Breslau 1911, Text zu Taf. XIII.
Vielleicht Hans Grofe, siehe Nr. 135 —137. Das Bild
der Meistermarke ist kaum noch zu erkennen, scheint
aber mit den unter Nr. 136 oder 137 abgebildeten Zei-
chen übereinzustimmen.
Grosse Kanne mit facettiertem Mantel und reicher
Gravierung (zum Teil nach Schongauer). Auf den
neun Hauptfeldern unter gotischen Architekturen
die Heiligen Maria mit Kind, Barbara, Dorothea,
Andreas, Katharina, Margaretha, Ursula, Laurentius
und Maria Magdalena. In den oberen Feldern die
Köpfe der Propheten mit aufgerollten Bändern im