Breslau
47
Lide. Stadt-
Nr. Zeichen
Meister-
zeichen
Meister
Gegenstand — Eigentümer
mit Lampe, der Gottesmutter mit dem Kinde, den
Heiligen Hedwig, Elisabeth und Simon, dem gekrön-
ten Hauszeichen der Bäckerzeche und der Initiale W
aus dem Breslauer Stadtwappen. Auf dem Henkel
die Inschrift ,,hvt got maria“, die sich am unteren
Sims der Kanne in den Worten ,,vnse man“ neben
verschiedenen Tiergestalten fortsetzt. Am unteren
Ende des Henkels eine Stütze mit Dreipassbildung
und Drachenköpfen. Auf den drei flachen Fussstegen
sassen ursprünglich wahrscheinlich Löwen. Als Dek-
kelbekrönung Reste einer beschädigten Kreuzblume.
Ablasshahn unterhalb des Henkels nicht mehr vor-
handen. Die in ihren Umrissen und Einzelheiten in
kräftigen Linien gezeichneten Figuren und Ornamente
stehen auf schräg schraffiertem Grunde; eine für die
Gotik charakteristische Art der Gravierung und in
gleicher Weise bei den unter Nr. 136—138 beschrie-
benen Stücken wiederkehrend. Die Breslauer Bäcker-
kanne ist in ihrem kraftvollen Bau, ihrer tektonischen-
Gliederung und in der Anbringung des gravierten
Schmuckes das bei weitem hervorragendste Stück
unter den uns überlieferten Beispielen spätmittel-
alterlicher schlesischer Zinnkannen mit Facetten-
gliederung. H. 72 cm.
Schlesisches Museum für Kunstgewerbe und Altertümer, Breslau
(Inv. Nr. 5562). Beschrieben und abgebildet in Schlesiens Vor-
zeit I S. 195 ff. mit Durchzeichnungen in natürl. Grösse. Weitere
Abbildungen im Führer durch die Sammlungen des Museums schle-
sischer Altertümer, 3. Aufl., Breslau 1891, S. 100 Fig. 28, bei
R. Forrer, Les etains de la collection Alfred Ritleng, Strasbourg
1905, S. XVI Fig. 34 u. in Schles. Vorzeit N. F. VIII Taf. VI.
164
165
166
Valten Brugkman, cantrifusor, erwirbt Dienstag nach
Matthei ap. et ev. (22. Sept.) 1495 das Bürgerrecht (Bür-
gerb. IV Bl. 78 b).
Andres Nodler, Kannengiesser, erwirbt Sonnabend v.
Mar. Magdal. (21. Juli) 1498 das Bürgerrecht (Bürgerb.
IV Bl. 84b).
Peter Preusse, Kannengiesser, ist 1499 Zunftältester;
damals sind in Breslau 15 Meister beim Kannengiesser-
handwerk (Script, rer. Siles. III S. 268). Erscheint 1503
alsVormund der Witwe des Kannengiessers MathesWilde,
als diese ihr Haus auf der Schmiedebrücke verkauft
(Traditionsb. I). Ein Petir Prewsse, der Freitag n. Cir-
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Lide. Stadt-
Nr. Zeichen
Meister-
zeichen
Meister
Gegenstand — Eigentümer
mit Lampe, der Gottesmutter mit dem Kinde, den
Heiligen Hedwig, Elisabeth und Simon, dem gekrön-
ten Hauszeichen der Bäckerzeche und der Initiale W
aus dem Breslauer Stadtwappen. Auf dem Henkel
die Inschrift ,,hvt got maria“, die sich am unteren
Sims der Kanne in den Worten ,,vnse man“ neben
verschiedenen Tiergestalten fortsetzt. Am unteren
Ende des Henkels eine Stütze mit Dreipassbildung
und Drachenköpfen. Auf den drei flachen Fussstegen
sassen ursprünglich wahrscheinlich Löwen. Als Dek-
kelbekrönung Reste einer beschädigten Kreuzblume.
Ablasshahn unterhalb des Henkels nicht mehr vor-
handen. Die in ihren Umrissen und Einzelheiten in
kräftigen Linien gezeichneten Figuren und Ornamente
stehen auf schräg schraffiertem Grunde; eine für die
Gotik charakteristische Art der Gravierung und in
gleicher Weise bei den unter Nr. 136—138 beschrie-
benen Stücken wiederkehrend. Die Breslauer Bäcker-
kanne ist in ihrem kraftvollen Bau, ihrer tektonischen-
Gliederung und in der Anbringung des gravierten
Schmuckes das bei weitem hervorragendste Stück
unter den uns überlieferten Beispielen spätmittel-
alterlicher schlesischer Zinnkannen mit Facetten-
gliederung. H. 72 cm.
Schlesisches Museum für Kunstgewerbe und Altertümer, Breslau
(Inv. Nr. 5562). Beschrieben und abgebildet in Schlesiens Vor-
zeit I S. 195 ff. mit Durchzeichnungen in natürl. Grösse. Weitere
Abbildungen im Führer durch die Sammlungen des Museums schle-
sischer Altertümer, 3. Aufl., Breslau 1891, S. 100 Fig. 28, bei
R. Forrer, Les etains de la collection Alfred Ritleng, Strasbourg
1905, S. XVI Fig. 34 u. in Schles. Vorzeit N. F. VIII Taf. VI.
164
165
166
Valten Brugkman, cantrifusor, erwirbt Dienstag nach
Matthei ap. et ev. (22. Sept.) 1495 das Bürgerrecht (Bür-
gerb. IV Bl. 78 b).
Andres Nodler, Kannengiesser, erwirbt Sonnabend v.
Mar. Magdal. (21. Juli) 1498 das Bürgerrecht (Bürgerb.
IV Bl. 84b).
Peter Preusse, Kannengiesser, ist 1499 Zunftältester;
damals sind in Breslau 15 Meister beim Kannengiesser-
handwerk (Script, rer. Siles. III S. 268). Erscheint 1503
alsVormund der Witwe des Kannengiessers MathesWilde,
als diese ihr Haus auf der Schmiedebrücke verkauft
(Traditionsb. I). Ein Petir Prewsse, der Freitag n. Cir-