kamen S. F. G. erliche Ohnmächten, doch fein wieder zu sich selbst: als man
Krafft und Labung anstriche. Da wurden beruffenöffrers ermeldtes Herrn
Marggrafen Carls F. G. der Oberst, der Kanzler, auch andere mehr vom
Adel, Sr. F. G. dann die Fürstl. Badische Diener.
Da fieng L>. Heerbrandt an viel schöner und tröstlichen Spruch aus
der H. Schriffr zu solchen Sachen dienlich, mir kurzer Ausleg-und Erin-
nerung, und fragte unterweilen S. F. G. Ob Sie auch das von Herzen
glaube? da antworten S. F. G. aufLatein: „Klon ZUcer. Darnach sind
weiters Trost-Sprüche voir Überwindung des Todes und Anfferstehnng
der Toben angezeigr: aber kein Zeichen, daß S.F. G. sich darob entsetzte
oder fürchte, gemercket worden. Nachdem auch die olrt., joll v wahr-
lich, wahrlich Ich sage euch, re. und )ok. xi. Ich bin die Aufferste-
hung, re. refenrt: hat Herr 'Rkeologus gefragt, ob S. F. G. das auch
glaube, und in solchem Glauben durch GOttes Gnad wollte verharren bis
ans Ende, und also absterben? darauf geantwortet: „Warum nicht?
Sonderlich aber gemerckt, daß so offt eine Znsagung oder Vertröstung aus
GOttes Wort herfür bracht, welche von dem ewigen Leben gesagt: Sagt
S. F. G. allweg Antwort darauf, und betet mit diesen Worten: „Das
„verleyhe uns GOtt. Nachdem nun dieses alles sich verlausten, streckten
G. F. G. den lincken Arm zweymal aufeinander aus, und zog ihn wieder
zu sich.
Da 0. Heerbrandt daraus abgenommen, daß der Tod vorhanden,
hat er zu S. F. G. (wie zuvor auch etliche mal geschehen) mit verständlichen
Hellen Worten gesprochen: Sie sollten Ihre Seele in die Hände Ihres ei-
nigen Heylandes und Seeligmachers JEsu Khristi befehlen, der Sie auch
erlöset har und erkauffr mit seinem Blm-vergiessen, Sie auch damit gereini-
get und abgewaschen von allen Sünden, und Ihr das ewige Leben erwor-
ben. DaraufS. F. G. unversehens, aber nit sehr laut geantwortet: „Es
„ist schon ckso geschehen. Und alsbald Huben Sie Ihre Hände auf, schlu-
gen Sie zweymal auseinander zusammen, schlossen Sie auch ineinander und
sagten: „HErr JEsu Khriste! Weiter redet oder that Er nichts, das man
hätte können sehen, verstehen oder mercken, sondern fieng alsbald ohn alles
Mittel darauf im Sessel sitzend an zu ziehen, verändert Sich aber ganz und
gar nichts, weder mit Händen noch Füssen, oder sonst jchts, ohne daß Er
sein Haupt auf die rechte Seite ein wenig, wie Er saß, neigte. Ast auch all-
mählig nicht anderst, als wie ein Lichtlein ausgeloschen, gleich einem Schlaf-
fenden zog Er den Arhem, und chät den Mund ein wenig auf und zu, und
behielt auch stets also die Hände, wie Er Sie zusammen gelegt beschlossen
bis ans Ende, als betet Er. Hat also in den Händen der Seinen (welche
Ihm, dieweil Er im Sessel saß, sein Haupt gehalten) seinen Geist, welchen
Er dem HErrn Khristo befohlen, gar sanffr und stille, ohn alle heßliche und
scheußliche Gebärde, wie sonst etwa bey den Sterbenden zu sehen, aufgeben,
und ist aus diesem Jammerthal am Freytag, welcher war der 8. Tag des
Jenners, zu Mittag um 11. Uhr verschieden, im Jahr 1557., seines Alters
im Z5. gleich im fünfften ciimactenco.
Bis hieher aus der Heerbrandrischen Relation R!rcersbuüu8, der in
folgendem gegen das ungleiche Urrheil, worzu sich der sonst berühmte «i-
D 2 Ikonen»