Jacob van Ruisdael wurde 1628 oder 1629 in Haarlem geboren
und starb in derselben Stadt im März 1682. Am 14. dieses
Monats wurde er in der Armenklasse beerdigt. Sein Vater Isack
war Rahmenmacher und hat, wie Erwähnungen seiner Bilder in
Inventaren des XVII. Jahrhunderts beweisen, wenigstens auch neben-
bei gemalt. Sicher beglaubigte Bilder seiner Hand sind jedoch bis
jetzt nicht nachgewiesen. Wenn Jacob von ihm auch den ersten
Unterricht gehabt haben mag, so ist er doch wahrscheinlich bald zu
seinem Onkel, dem verdienstvollen Salomon van Ruysdael, der einen
fast gleichaltrigen und gleichnamigen Sohn hatte, in die Lehre ge-
kommen. Er lehnt sich jedoch weniger als dieser an den Stil seines
Onkels an und gerät bald unter den Einfluß eines andern Haarlemer
Landschaftsmalers namens Cornelisz Vroom, Sohn des Marinemalers
Hendrik Cornelisz Vroom. Mit den seltenen Werken dieses hoch-
begabten Künstlers zeigen die Jugendarbeiten Ruisdaels aus den Jahren
1646—1649 eine große Ähnlichkeit in der sorgfältigen, fast peinlichen
Behandlung des Baumschlags und der Einzelheiten des Geländes.
Dieselbe Verwandtschaft besteht auch mit den Werken eines gleich-
altrigen, erst in neuerer Zeit wieder ans Licht getretenen Haarlemer
Meisters, Gerrit van Hees, der vermutlich Ruisdaels Mitschüler bei
Vroom war, und von dem datierte Werke von 1650 ab existieren.
Wurde doch ganz kürzlich in der Versteigerung Moritz Kann ein
charakteristisches Werk von van Hees als ein Ruisdael verkauft und
bezahlt!
Ruisdael lebte bis um die Mitte der fünfziger Jahre in Haarlem,
siedelte aber dann nach Amsterdam über, wo er 1659 das Bürger-
recht erhielt. Kurz vor seinem Tode kehrte er arm und krank in
seine Geburtsstadt zurück, wo er im Armenhaus starb.
Ruisdael ist auch gereist. Ortschaften an der Nordseeküste von
Egmont bis zum Haag sind auf erhaltenen Bildern zu erkennen.
Schiedam wird in einem Versteigerungskatalog aufgeführt. Den Strand
der Zuidersee in der Nähe von Naarden, die Schlösser Kronenburg
an der Vecht und Loevestein am Zusammenfluß von Maas und Waal
kommen ebenfalls vor, und berühmt ist die stolze Windmühle von
Wijk bei Duurstede im Rijksmuseum, in deren Nähe man noch ge-
nau die Stelle aufsuchen kann, von wo sie gemalt worden ist.
Auch in der Nähe des Schlosses Bentheim kann man noch heutzu-
tage ohne Mühe die Stellen finden, wo Ruisdael die Studien zu seinen
Gemälden gemacht haben muß. Auch unterliegt es für mich keinem
Zweifel, daß Ruisdael mindestens bis in das deutsche Vorgebirge:
den Teutoburger Wald, oder den wasserreichen, damals noch nicht
durch Fabriken und Hüttenwerke verunzierten Täler des Mark- und
Berglands vorgedrungen ist. Wer mit den Abbildungen Ruisdael-
scher Gemälde diese Gegenden besucht, findet dort zahlreiche Motive
und starb in derselben Stadt im März 1682. Am 14. dieses
Monats wurde er in der Armenklasse beerdigt. Sein Vater Isack
war Rahmenmacher und hat, wie Erwähnungen seiner Bilder in
Inventaren des XVII. Jahrhunderts beweisen, wenigstens auch neben-
bei gemalt. Sicher beglaubigte Bilder seiner Hand sind jedoch bis
jetzt nicht nachgewiesen. Wenn Jacob von ihm auch den ersten
Unterricht gehabt haben mag, so ist er doch wahrscheinlich bald zu
seinem Onkel, dem verdienstvollen Salomon van Ruysdael, der einen
fast gleichaltrigen und gleichnamigen Sohn hatte, in die Lehre ge-
kommen. Er lehnt sich jedoch weniger als dieser an den Stil seines
Onkels an und gerät bald unter den Einfluß eines andern Haarlemer
Landschaftsmalers namens Cornelisz Vroom, Sohn des Marinemalers
Hendrik Cornelisz Vroom. Mit den seltenen Werken dieses hoch-
begabten Künstlers zeigen die Jugendarbeiten Ruisdaels aus den Jahren
1646—1649 eine große Ähnlichkeit in der sorgfältigen, fast peinlichen
Behandlung des Baumschlags und der Einzelheiten des Geländes.
Dieselbe Verwandtschaft besteht auch mit den Werken eines gleich-
altrigen, erst in neuerer Zeit wieder ans Licht getretenen Haarlemer
Meisters, Gerrit van Hees, der vermutlich Ruisdaels Mitschüler bei
Vroom war, und von dem datierte Werke von 1650 ab existieren.
Wurde doch ganz kürzlich in der Versteigerung Moritz Kann ein
charakteristisches Werk von van Hees als ein Ruisdael verkauft und
bezahlt!
Ruisdael lebte bis um die Mitte der fünfziger Jahre in Haarlem,
siedelte aber dann nach Amsterdam über, wo er 1659 das Bürger-
recht erhielt. Kurz vor seinem Tode kehrte er arm und krank in
seine Geburtsstadt zurück, wo er im Armenhaus starb.
Ruisdael ist auch gereist. Ortschaften an der Nordseeküste von
Egmont bis zum Haag sind auf erhaltenen Bildern zu erkennen.
Schiedam wird in einem Versteigerungskatalog aufgeführt. Den Strand
der Zuidersee in der Nähe von Naarden, die Schlösser Kronenburg
an der Vecht und Loevestein am Zusammenfluß von Maas und Waal
kommen ebenfalls vor, und berühmt ist die stolze Windmühle von
Wijk bei Duurstede im Rijksmuseum, in deren Nähe man noch ge-
nau die Stelle aufsuchen kann, von wo sie gemalt worden ist.
Auch in der Nähe des Schlosses Bentheim kann man noch heutzu-
tage ohne Mühe die Stellen finden, wo Ruisdael die Studien zu seinen
Gemälden gemacht haben muß. Auch unterliegt es für mich keinem
Zweifel, daß Ruisdael mindestens bis in das deutsche Vorgebirge:
den Teutoburger Wald, oder den wasserreichen, damals noch nicht
durch Fabriken und Hüttenwerke verunzierten Täler des Mark- und
Berglands vorgedrungen ist. Wer mit den Abbildungen Ruisdael-
scher Gemälde diese Gegenden besucht, findet dort zahlreiche Motive