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Hofstede de Groot, Cornelis
Beschreibendes und kritisches Verzeichnis der Werke der hervorragendsten holländischen Maler des XVII Jahrhunderts (Band 4): [Jacob van Ruisdael, Meindert Hobbema, Adriaen van de Velde, Paulus Potter] — Esslingen, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.43143#0488

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Meindert Hobbema.

Schüler und Nachahmer des Meindert Hobbema.
Schüler im eigentlichen Sinne des Wortes hat Hobbema, wie es
scheint, nicht gehabt; jedenfalls sind uns ihre Namen nicht überliefert.
Das Jahrhundert war schon zu weit vorgeschritten und der Verfall
zu stark eingetreten. Für eine Weiterentwicklung der Landschafts-
malerei im nationalen Sinn war um 1665—70 die Zeit vorbei. Die
Künstler, deren Werke Hobbema mit Unrecht zugeschrieben werden,
sind unter den Schülern Ruisdaels aufgezählt Jan Looten, Cornelis
Decker und Gerrit van Hees kommen in erster Linie in Betracht.
Vor einigen Jahren war in München ein Prozeß um einen angeb-
lichen Hobbema, der in Wirklichkeit von Ludolf de Jongh (siehe
über ihn im zweiten Band unter den Nachahmern Cuyps) herrührte.
Im achtzehnten Jahrhundert hat Egbert van Drielst (1746 bis
1818) sich durch seine Nachahmungen Hobbemas einen gewissen
Namen erworben. Seine Bilder behandeln Hobbemasche Motive,
jedoch nur oberflächlich, äußerlich.
Nächst Rembrandt ist kein holländischer Künstler mehr gefälscht
worden als Hobbema. Namentlich damals, als seine Bilder auf ein-
mal anfingen gesucht zu werden, um die Wende des XVIII. und XIX.
Jahrhunderts. Mehrere Landschaftsmaler aus dieser Zeit wie van
der Koogh, Regemorter, ein gewisser Murkes, auch die Bremer
Maler Menken, werden als Hobbema-Fälscher angegeben. Da sie
aber ihre Produkte naturgemäß nie mit ihrem eigenen Namen zeich-
neten, ist es nicht möglich, einem von ihnen eine bestimmte Klasse
von falschen Hobbemas zuzuschreiben, wie es denn überhaupt
schwer fällt, die große Masse davon in individuelle Gruppen zu
gliedern.
 
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