322
Caspar Netscher.
Schüler und Nachahmer des Caspar Netscher.
Wenn Caspar Netscher schon auf der Schwelle des Verfalls
steht, so ist dies natürlich mit seinen Schülern und Nachahmern in
viel höherem Grade der Fall. Sie haben wenig künstlerische Ver-
dienste und brauchen daher hier nur ganz kurz erwähnt zu werden.
Theodor Netscher, Caspars ältester Sohn (1660—1732) wandte
sich ganz der Porträtmalerei in lebensgroßem Format zu. Er war zu
seiner Zeit sehr gesucht, ist heute aber ganz vergessen. Constantin
(1668—1723), ein jüngerer Sohn, kommt öfters vor. Seine Bilder, denen
man an der Glätte der Ausführung und an den Kostümen die spätere
Periode leicht ansieht, sind meistens Const. Netscher bezeichnet.
Öfters hat man durch Tilgung der vier letzten Buchstaben des Vor-
namens versucht, diese Bezeichnung in diejenige Caspars umzuändern.
Ein dritter Sohn An ton ist als Künstler nicht weiter bekannt.
(Vergl. oben S. 157).
Sämtliche Porträtmaler in kleinem Format aus dem letzten
Viertel des XVII. Jahrhunderts sind mehr oder weniger von Netscher
beeinflußt. Ich nenne hier z. B. Johannes van Haensbergen
(1642—1705), Fr. Haagen (tätig um 1685), Aleida Wolffsen
(1648—1687), Johannes Vollevens (1649—1728), Daniel
Haring (um 1636—1706), Jacob van der Does der Jüngere
(um 1654—1699), Maria Vereist (1680—1744), Hendrik Door-
schot (um 1700), J. van Deutecum (um 1680—90) usw.
Reynier de la Haye (um 1640 bis um 1685), Matthijs
Wulfraat (1648—1727) und Mattheus Wijtmans (1650—1689)
haben nicht ohne Glück Netschers Genrebilder nachgeahmt. John
Smith, mein Vorgänger an diesem Werk, erwähnt (IX S. 547) einen
Engländer S. Brown, von dem er in der Sammlung des Herzogs
von Beaufort ein sehr geschickt gemaltes, voll bezeichnetes und 1685
datiertes Bildnis gesehen habe, das deutlich beweise, daß der Maler
desselben ein Schüler oder Nachahmer Netschers gewesen sein müsse.
Mir sind Bilder von diesem Brown nie vorgekommen.
Caspar Netscher.
Schüler und Nachahmer des Caspar Netscher.
Wenn Caspar Netscher schon auf der Schwelle des Verfalls
steht, so ist dies natürlich mit seinen Schülern und Nachahmern in
viel höherem Grade der Fall. Sie haben wenig künstlerische Ver-
dienste und brauchen daher hier nur ganz kurz erwähnt zu werden.
Theodor Netscher, Caspars ältester Sohn (1660—1732) wandte
sich ganz der Porträtmalerei in lebensgroßem Format zu. Er war zu
seiner Zeit sehr gesucht, ist heute aber ganz vergessen. Constantin
(1668—1723), ein jüngerer Sohn, kommt öfters vor. Seine Bilder, denen
man an der Glätte der Ausführung und an den Kostümen die spätere
Periode leicht ansieht, sind meistens Const. Netscher bezeichnet.
Öfters hat man durch Tilgung der vier letzten Buchstaben des Vor-
namens versucht, diese Bezeichnung in diejenige Caspars umzuändern.
Ein dritter Sohn An ton ist als Künstler nicht weiter bekannt.
(Vergl. oben S. 157).
Sämtliche Porträtmaler in kleinem Format aus dem letzten
Viertel des XVII. Jahrhunderts sind mehr oder weniger von Netscher
beeinflußt. Ich nenne hier z. B. Johannes van Haensbergen
(1642—1705), Fr. Haagen (tätig um 1685), Aleida Wolffsen
(1648—1687), Johannes Vollevens (1649—1728), Daniel
Haring (um 1636—1706), Jacob van der Does der Jüngere
(um 1654—1699), Maria Vereist (1680—1744), Hendrik Door-
schot (um 1700), J. van Deutecum (um 1680—90) usw.
Reynier de la Haye (um 1640 bis um 1685), Matthijs
Wulfraat (1648—1727) und Mattheus Wijtmans (1650—1689)
haben nicht ohne Glück Netschers Genrebilder nachgeahmt. John
Smith, mein Vorgänger an diesem Werk, erwähnt (IX S. 547) einen
Engländer S. Brown, von dem er in der Sammlung des Herzogs
von Beaufort ein sehr geschickt gemaltes, voll bezeichnetes und 1685
datiertes Bildnis gesehen habe, das deutlich beweise, daß der Maler
desselben ein Schüler oder Nachahmer Netschers gewesen sein müsse.
Mir sind Bilder von diesem Brown nie vorgekommen.