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malte, bekam er ein solches Ansehen, daß ihn der Pabst
Alexander VII. vor sich kommen Ließ und ihm verschiede-
ne Werke auftrug. Sein Nachfolger Clemens IX. war
ihm eben so gewogen, und Ließ sich und seinen Nepoten
durch ihn malen. Der Pabst war mit seiner Arbeit sehr
zufrieden und ließ ihn wider die Gewohnheit niedersitzen,
indem er sagte, wenn einer arbeiten soll, so muß er auch
die dazu erforderliche Bequemlichkeiten haben. Clemens
X. welcher darauf regierte, wie auch Innocenz XI. lie-
ßen verschiedenes von ihm malen, und Alexander VIII.
übertrug ihm das große Bild in der Kirche St. Carlo
al Corso, worauf dieser Heilige nebst Ambrosius zu den
Füßen Mariä vorgestellt sind. Innocenz XII. bcstattigte ihm
die von Innocenz XI. ertheilte Stelle eines Obera ufsehers
der Gemälde des Vatikans'und bestimmte die Summe zu
seinem Gehalt und Ausbesserung der Gemälde, und als
er die Gemälde des Vatikans sehr künstlich ausbesserte,
gab ihm der Pabst den Christorden mit Zoo Thalern Ge-
halt , welche (Zeremonie an dem Lage vollzogen wurde,
da die Preiße. der Malerei), Bildhauerey und Baukunst
an die jungen Künstler her Akademie von St. Lukas,
deren Vorsteher Maratti war, ausgetheilt werden. Auf
Anrathen des Pabsts heurathete Maratti bald darauf eine
Frauensperson, mit der er mehrere Jahre zuvor gelebt
hatte. Schon mehr als 80 Jahre alt, malte er noch
zwey große Gemälde nemlich den seelig gesprochenen Ama-
deus für Turin, und die Taufe Christi für Neapel. Zit-
tern der Hande und ein schwaches Gesicht nbthigten ihn
den Pinsel niederzulegen. Er gab blos auf seine Schü-
ler Acht, bis er endlich ganz schwach und blind wurde,
ja sogar Stube und Bett hüten mußte. Er starb als ein
guter Christ im Jahre L/iz in einem Aller von fast 89
Jahren, und wurde bei) den Karth äusern begraben, wo
er sich selbst ein Grabmal, das über 20,000 Thlr, geko-
malte, bekam er ein solches Ansehen, daß ihn der Pabst
Alexander VII. vor sich kommen Ließ und ihm verschiede-
ne Werke auftrug. Sein Nachfolger Clemens IX. war
ihm eben so gewogen, und Ließ sich und seinen Nepoten
durch ihn malen. Der Pabst war mit seiner Arbeit sehr
zufrieden und ließ ihn wider die Gewohnheit niedersitzen,
indem er sagte, wenn einer arbeiten soll, so muß er auch
die dazu erforderliche Bequemlichkeiten haben. Clemens
X. welcher darauf regierte, wie auch Innocenz XI. lie-
ßen verschiedenes von ihm malen, und Alexander VIII.
übertrug ihm das große Bild in der Kirche St. Carlo
al Corso, worauf dieser Heilige nebst Ambrosius zu den
Füßen Mariä vorgestellt sind. Innocenz XII. bcstattigte ihm
die von Innocenz XI. ertheilte Stelle eines Obera ufsehers
der Gemälde des Vatikans'und bestimmte die Summe zu
seinem Gehalt und Ausbesserung der Gemälde, und als
er die Gemälde des Vatikans sehr künstlich ausbesserte,
gab ihm der Pabst den Christorden mit Zoo Thalern Ge-
halt , welche (Zeremonie an dem Lage vollzogen wurde,
da die Preiße. der Malerei), Bildhauerey und Baukunst
an die jungen Künstler her Akademie von St. Lukas,
deren Vorsteher Maratti war, ausgetheilt werden. Auf
Anrathen des Pabsts heurathete Maratti bald darauf eine
Frauensperson, mit der er mehrere Jahre zuvor gelebt
hatte. Schon mehr als 80 Jahre alt, malte er noch
zwey große Gemälde nemlich den seelig gesprochenen Ama-
deus für Turin, und die Taufe Christi für Neapel. Zit-
tern der Hande und ein schwaches Gesicht nbthigten ihn
den Pinsel niederzulegen. Er gab blos auf seine Schü-
ler Acht, bis er endlich ganz schwach und blind wurde,
ja sogar Stube und Bett hüten mußte. Er starb als ein
guter Christ im Jahre L/iz in einem Aller von fast 89
Jahren, und wurde bei) den Karth äusern begraben, wo
er sich selbst ein Grabmal, das über 20,000 Thlr, geko-