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Huber, Johann Joseph
Handbuch für Künstler und Freunde der Kunst: enthaltend das Leben von 50 der berühmtesten Maler aus allen Schulen mit ihren Bildnissen und einem Verzeichniß ihrer Werke in den Kirchen, Pallästen, Gallerien und Kabineten von Europa : mit Bemerkung davon vorhandener Kupferstiche (Band 2) — Augsburg, Leipzig: Jenisch und Stagesche Buchhandlung, 1819

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https://doi.org/10.11588/diglit.68671#0059
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Franz Mieris

^rn Schüler des Gerard Dow, wurde im Jahre i6zs
zu Leyden gebohren, wo sein Vater ein Goldschmidt und
Steinschneider war. Sein Talent zur Malerey entwickel-
te sich frühzeitig, und der Unterricht des Adrian von Tem-
pel, wo er den schönen Ton der Farben lernte, kam ihm
so gut zu statten, daß er frühzeitig ansieng, berühmt zu
werden. Als der Grosherzog von Toskana durch Leyden
reiste, ließ er ein Stück von ihm malen, das eine Ver-
sammlung von Damen vorstellte, auch mußte Mieris sein
eigenes Bildniß für ihn verfertigen, das man noch in
der Gallerie zu Florenz sieht. Mieris malte seine Ge-
mälde eben so fleißig aus, wie Gerard Dow und bedien-
te sich so wie dieser eines rund erhabenen Spiegels dazu,
aber feine Zeichnung ist besser und seine Behandlung lieb-
licher, daher auch seine Bilder unter die seltensten und
theuersten gehören, die man hat. Er soll eine Galante-
rie-Händlerin in ihrem Laden gemalt haben, die der
Erzherzag Leopold Wilhelm um 2000 fl. erkaufte. Mit-
ris verdiente zwar ansehnliche Summen, führte aber ei-
ne üble Haushaltung und kam darüber in Verhaft. Die
 
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