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ANNAMBHATTAS TARKASAMGRAHA UND DtPIKA. § XLIII.

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(mit den Worten) “sie ist zweifach” u. s. w. Er liefert die Definition der unbestimmten
(mit den Worten) “welche keine Bestimmung hat”; d. i. diejenige Erkenntnis, welche in
die Beziehung des Gegenstandes und der Qualifikationen nicht eindringt Q.
E i n w u r f.
Gibt es ein Beweismittel für die unbestimmte (Wahrnehmung) ?
Erwiderung.
Das Beweismittel ist der folgende Schluß: Die qualifizierte Erkenntnis ‘eine Kuh’ wird
durch die Erkenntnis der Qualifikationen hervorgebracht, da sie eine qualifizierte Erkenntnis
ist, wie die Erkenntnis ‘ein Stockträger’1 2). Wenn die Erkenntnis der Qualifikationen
ebenfalls bestimmt wäre, so würde man ins Unendliche geraten. Damit ist die Existenz
der unbestimmten (Wahrnehmung) bewiesen.
Er definiert die bestimmte (Wahrnehmung mit den Worten) “welche eine Bestimmung
hat”; d. i. diejenige Erkenntnis, welche in die Beziehung des Gegenstandes und der Quali-
fikationen, (nämlich) Name, Kaste u. s. w., ein dringt. (Mit den Worten) “z. B.” u. s. w. gibt
er Beispiele der bestimmten (Wahrnehmung).
§ XLIIL Der Kontakt.
Der Kontakt (sa?imÄ«rsÄa) des Sinnesorganes und des Gegenstandes, welcher
der Grund der Erkenntnis durch Wahrnehmung ist, ist sechsfach: (1) Verbin-
dung, (2) Inhärenz im Verbundenen, (3) Inhärenz in dem im Verbundenen In-
härierenden, (4) Inhärenz, (5) Inhärenz im Inhärierenden und (6) das Verhältnis
des Gegenstandes und der Qualifikation. (1) Wenn die Wahrnehmung eines
Topfes durch das Auge hervorgebracht wird, so ist der Kontakt die Verbindung
(des Topfes mit dem Auge). (2) Wenn die Wahrnehmung der Farbe des Topfes
hervorgebracht wird, so ist der Kontakt die Inhärenz im Verbundenen; denn
die Farbe inhäriert in dem mit dem Auge verbundenen Topfe. (3) Bei der
Wahrnehmung des Genus ‘Farbe’ ist der Kontakt die Inhärenz in dem im Ver-
bundenen Inhärierenden; denn die Farbe inhäriert in dem mit dem Auge ver-
bundenen Topf (und) das Genus ‘Farbe’ inhäriert in der (Farbe). (4) Bei der
Wahrnehmung des Lautes durch das Gehörorgan ist der Kontakt die Inhärenz;
denn der in der Ohrhöhle befindliche Äther ist das Gehörorgan, der Laut ist
die Qualität des Äthers, und zwischen einer Qualität und dem sie Besitzenden
(besteht) Inhärenz. (5) Bei der Wahrnehmung des Genus ‘Laut’ ist der Kontakt
die Inhärenz im Inhärierenden, da das Genus ‘Laut’ in dem im Gehörorgan in-
härierenden Laut inhäriert. (6) Bei der Wahrnehmung der Negation ist der
Kontakt das Verhältnis des Gegenstandes und der Qualifikation3); denn bei (der
Wahrnehmung): ‘der Erdboden ist mit der Negation des Topfes versehen’ ist
1) S. S. 23, Anm. 5, und Athalye, p. 215 f.
2) D. h. die Erkenntnis ‘eine Kuh’ wird durch die Erkenntnis des diese qualifizierenden Genus
‘Kuh’ hervorgebracht, wie die Erkenntnis ‘ein Stockträger’ durch die Erkenntnis des diesen quali-
fizierenden Stockes.
3) über viseshana-viseshya-bhäva vgl. Anm. 1 und s. Athalye, p. 225 ff.

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