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ANNA MBH ATTAS TARKASAMGRAIIA UND DIPIKA. § LXXX.

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§ LXXX. Die Negationen.
Die vorhergehende Negation ’) (prägabhävd) hat keinen Anfang, (aber) ein
Ende, (und ist die) eines Produktes vor (seiner) Entstehung. Die Vernichtung
(gpradhvamsd) hat einen Anfang, (aber) kein Ende, (und ist die) eines Produktes
nach (seiner) Entstehung. Die absolute Negation {atyantäbhävd) ist in (allen) drei
Zeiten1 2) und hat ein Gegenstück3), dessen Genus von einem Zusammenhang ab-
geschnitten wird; z. B. ‘Auf dem Erdboden ist kein Topf’. Die gegenseitige
Negation (anydnyäbhäva) hat ein Gegenstück, dessen Genus von der Beziehung
der Identität abgescbnitten wird; z. B. ‘Der Topf ist kein Gewebe’.
(Mit den Worten) “bat keinen Anfang” u. s. w. definiert er die vorhergehende Negation.
Er sagt “ein Ende”, um eine zu weite (Definition) in Bezug auf den Äther u. s. w. zu
vermeiden, (und) “keinen Anfang”, um eine solche in Bezug auf einen Topf u.s. w. zu
vermeiden. Die vorhergehende Negation sitzt in der inhärenten Ursache (ihres) Gegen-
stücks, bringt das Gegenstück hervor (und) ist der Grund des Ausdrucks ‘es wird sein’.
(Mit den Worten) “hat einen Anfang” u. s. w. definiert, er die Vernichtung. Er sagt
“kein Ende”, um eine zu weite (Definition) in Bezug auf einen Topf u. s. w. zu vermeiden,
(und) “einen Anfang”, um eine solche in Bezug auf den Äther u. s. w. zu vermeiden. Die
Vernichtung wird durch (ihr) Gegenstück hervorgebracht, sitzt in der inhärenten Ursache
des Gegenstücks (und) ist der Grund des Ausdrucks ‘vernichtet’.
(Mit den Worten) “ist in (allen) drei Zeiten” u. s. w. definiert er die absolute Negation.
Er sagt “von einem Zusammenhang abgeschnitten”, um eine zu weite (Definition) in Bezug
auf die gegenseitige Negation zu vermeiden, (und) “in (allen) drei Zeiten”, um eine solche
in Bezug auf die Vernichtung und die vorhergehende Negation zu vermeiden.
(Mit den Worten) “Identität” u. s. w. definiert er die gegenseitige Negation. Infolge
der Verschiedenheit der das Genus des Gegenstücks abschneidenden Merkmale und Zu-
sammenhänge gibt es auch eine Vielheit von absoluten und gegenseitigen Negationen,
welche dasselbe Gegenstück haben4 5). (Beispiele solcher absoluter Negationen sind) : die
einfache Negation des N. N.; die qualifizierte Negation, (die sich ergibt) aus der Wahr-
nehmung der Abwesenheit des stocktragenden (N. N.)’’) ; die von der Zweizahl abgeschnittene
Negation, (die sich ergibt) aus der Wahrnehmung, daß sich zwei (Dinge) in demselben
Dinge nicht befinden; die Negation des Topfes durch die Beziehung der Inhärenz in einem
(Dinge), das durch die Beziehung der Verbindung mit einem Topfe versehen ist6); und
von der Negation dieses und jenes Topfes verschieden ist die Negation des Genus, deren
Gegenstück von dem Genus Topf abgeschnitten ist. Ebenso verhält es sich mit der gegen-
seitigen Negation.
Es kann nicht zugegeben werden, daß diejenige Negation, deren Gegenstück ein Genus
hat, welches von einem ein verschiedenes Substrat habenden Merkmal abgeschnitten wird,
1) S. § IX.
2) Nämlich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
3) S. S. 7, Anm. 1.
4) S. Athalye, p. 371.
5) Vgl. S. 27, Anm. 2. 6) Vgl. Athalye, p. 370.
Abhandlungen d. K. Ges. d. Wiss. zu Göttingen. Phil.-hist. Kl. N. F. Band 9, 7
 
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