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Robert, Carl
Hallisches Winckelmannsprogramm (Band 25): Die Masken der neueren Attischen Komödie — Halle a. S.: Niemeyer, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.57695#0012
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4

Der Katalog des Pollux.

Fig. 2.


Jünglingsmaske 1 (Fig. 3). Eine Profilansiclit derselben
Sklavenmaske entnehme ich einem Sarkophag in Clieve-
den2 (Fig. 4), der Jünglingsmaske dem Menanderrelief
des Lateran3 (Fig. 6). Dasselbe Relief zeigt die Stephane
auch an der Maske eines älteren Mannes (Fig. 5). Ein
spezifischer Unterschied ist, wie man sieht, zwischen
Speira und Stephane nicht vorhanden4, beide sind ein
Toupet; nur scheint die Stephane in der Regel etwas
niedriger und flacher zu sein als die Speira, die mehr
der alten Rollbinde entspricht. Aber daß auch die


Fig. 3.

Stephane um eine Binde gewickelt war, zeigen die vertikal nach hinten gekämmten Strähnen der
vatikanischen Jünglingsmaske. Ebensowenig macht es einen prinzipiellen Unterschied, daß der
untere Rand der Speira nicht immer im Halbkreis verläuft, sondern zuweilen über der Mitte der

Stirn eine kleine Spitze bildet, da dasselbe auch bei der Stephane vorkommt (s. unten Fig. 11).
Danach würde also die verschiedene Bezeichnung weniger in der Verschiedenheit der Frisur als in
dem Standesunterschied der Personen ihren Grund haben: ein Sklave soll eben keine ΰτεφάτη tragen.
Doch hoffe ich unten zu zeigen, daß Speira und Stephane auch ihrer Herkunft nach verschieden
sind, so daß sich die verschiedene Benennung wohl hauptsächlich hierdurch erklärt.


Fig. 5.



Fig. 6

da S. 47 zu 17a. Ähnliche Kolossalmasken befinden sich, im Villa Albani und im Thermen-Museum, Helbig,
Führer II 2 734. 894.
1) Amelung a. a. O. S. 283 Nr. 102 A Taf. 25, danach unsere Abbildung.
2) Nach einer im Sarkophagapparat befindlichen Zeichnung Eichlers, die angefertigt wurde, als der
Sarkophag noch zu Frascati in Villa Taverna stand. Vgl. Journ. of hell, studies XX 1900 p. 81 ff. Taf. VII a.
3) Nach der Andersonschen Photographie. Das ganze Relief unten Fig. 96. Vgl. Schreiber^ Helleni-
stische Reliefbilder Taf. 83 ; Benndorf und Schöne, Lateran 245, Helbig Führer II2 684. Daß der dargestellte
Dichter Menander ist, hat zuerst Studniczka erkannt.
4) So wird denn auch in Plautus’ Amphitruo V. 144, wie wir unten (S. 7) sehen werden, die Stephane

des lupiter als torulus bezeichnet.
 
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