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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 13.1902

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Erfahrungen eines Laien
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INNEN-DEKORATION.

2q9

j. a. pool—salt-bommel.

Stuhl.

Durchsehen
zeigte sich der
ganze Wert
der Leist-
ungen immer
klarer und die
Wahl war bald

getroffen:
Das Herren -
Zimmer und
Speisezimmer
des Herrn
Kupper u. das
Damenboudoir
von Herrn
Schnecken-
berg wurden
zur Ausführ-
ung bestimmt.
Die Werk-
zeichnungen

fertigte jeder der Herren für seine Entwürfe an und
wenn ich je eine rechte Freude gehabt habe, so war
es die, dass ohne weitere Nachhilfe der Künstler die
Kunst-Tischler der Werkstätte Fr. Wagner—Goslar
ihre Aufgaben mit dem wärmsten eigenen Interesse
in Angriff nahmen und ihre Ehre drein setzten,
mustergiltige Arbeiten zu liefern, die selbst dem
allerstrengsten Kritiker Achtung abnötigen.

Die Entwürfe und Werkzeichnungen sind in
meinem Besitz, ich betrachte dieselben jedoch als
geistiges Eigentum der Künstler und überlasse
ihnen die Verfügung über etwaige Vervielfältig-
ungen. Die Herstellungskosten für die drei Zimmer
belaufen sich auf 4000 jVTaxk. dr« h. in c.

Zu den Abbildungen diefes frertes.

Es ist gar mancherlei, was wir diesmal vor-
führen und wir hoffen damit zu beweisen,
dass wir, weit entfernt von jeder engherzigen
Einseitigkeit, das Gute da nehmen, wo es zu finden
ist und mehr auf das wirklich Geleistete sehen, als
auf graue Theorie. So zeigen wir hier die schlichten
und doch so eminent aristokratischen Räume, welche
Fräulein Marie von Brocken, die unseren Lesern
bereits vorteilhaft bekannte, höchst talentierte Berliner
Künstlerin entworfen hat. Von ungewöhnlicher
Leistungs-Fähigkeit geben uns sodann auch die
Ansichten nach einer aus den Werkstätten der Firma
Hartman & Ebert in Chemnitz hervorgegangenen
Einrichtung unzweideutig Zeugnis. In diesem »Salon
des Herrn V. in C.« sind die Möbel sämtlich, inkl.
Thüren und Paneel, in stahlblank poliertem Mahagony-

holz,Verzierungen in dunkelbraun, in den Tiefen etwas
grün satiniertem Kupfer, Einlagen in Xylektypom-
Dekor Ton in Ton. Der Bezug der Möbel ist grün
Seiden-Moiree, derjenige der Wände hellgraue Seide
mit applizierter Kante in grün. Von den Thüren,
Fenstern und Heiz-Körpern gehen breite Rippen,
mit seitlichem Xylektypom-Dekor an der Decke
nach der Mitte, um daselbst einen Kasten zu tragen.
Derselbe hat eine Einlage in Opaleszent-Verglasung,
die von rückseitig elektrisch beleuchtet wird. An
dem Kasten hängen Rosen-Guirlanden in Kupfer
getrieben. aus welchen sich die Beleuchtung ent-
wickelt. In den Ecken sitzt je eine Rose mit Be-
leuchtung, die Gläser dafür sind von Tiffany. Das
ganze Zimmer zeigt als Motiv die Rose, sei es als
Rosette an der Lambrie, als Schlüssel-Schild, als
Einlage der Thür-Aufsätze, im Stuck als Ornament
bis zu den elektrischen Ausschaltern. Solcher sitzen
an der Seite der Eingangs-Thür drei Stück, sie
haben die Form einer voll erblühten Rose auf
welcher einmal ein Schmetterling, eine Raupe und
eine Puppe sitzt. Der Teppich, welcher durch das
ganze Zimmer geht, ist grün Ton in Ton. — Die
Xylektypom - Technik wurde bekanntlich zuerst
von der Firma J. Buyten und Söhne in Düsseldorf
in großem Maßstabe und in künstlerischem Geiste
angewendet. Diese Firma ist gleichfalls im vor-
liegenden Hefte vertreten und zwar mit einem
Herren-Zimmer, das, bei geradezu mustergültiger
technischer Ausführung sowohl in der Konstruktion
wie in der Disposition höchst vornehm und ele-
gant gehalten ist. Es war eine der besten Ar-
beiten auf der
Düsseldorfer
Ausstellung,
auf welcher
unsere rhein-
ische Möbel-
Industrie ja
überhaupt so
überaus viel-
versprechend
vertreten war.
AusChemnitz,
und zwar aus

dem Hause
von Wilhelm
Vogel stam-
men die höchst
interessanten
Möbel - Stoffe
nach Ent-
würfen her-
vorragender j. a. pool—zai.tbomuei..

Lelm-Stuhl.
 
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