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Landhaus am Rande der Beskiden
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.10944#0025
INNEN-DE KORATION
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ARCH. \. OROAG »LANDHAUS DR.-1NG.E.« »FRONTTERRASSE« BLICK GEGEN SÜDEN
LANDHAUS AM RANDE DER BESKIDEN
Es ist das Landhaus eines Städters, eines Mannes
von Bildung, Kultur und modernem Kunstsinn.
Aber es ist auch ein Mann, der die Natur liebt und
nichts Schöneres weiß, als zu allen Jahreszeiten die
Tage oder Wochen der Erholung mit seiner Familie
draußen zu verbringen. Er hat sich dafür, unfern von
seinem ständigen Wohnort, der größten Fabrikstadt
im Norden von Mähren, eine besonders liebliche
Gegend ausgewählt. Über dem Wiesental erheben
sich die sanft geschwungenen Waldhügel, den Hori-
zont beschließt der stattliche Höhenzug der schlesi-
schen Beskiden. Wenn er hier herauskommt, ist die
eingepferchte und verrauchte, ungestüme Arbeits-
stätte leicht vergessen. Aber damit das mit voll-
kommenem Genuß geschehen könne, brauchte er
einen Künstler, der ihm die Landschaft ins Haus
bringt, nicht allein durch lebhaft reiche Ausblicke
ins Land, auch nicht allein durch eine angenehme,
kultivierte Wohnlichkeit, sondern auch durch eine
Baugestalt, welche die Gegebenheiten des Bodens auf
eine mit ihm zart verwachsene Form bringt. Denn
erst dadurch konnte nach der bequemen Entspan-
nung auch die innere, geistig-künstlerische Befriedi-
gung rein erreicht werden. In dem Landhaus von
Groag ist das auf eine geradezu kleinmeisterliche
Weise geschehen.
Die Wiese erhebt sich zu einem Plateau, das nur
ein wenig abgeebnet werden mußte. Dieser natürliche
Baugrund hat einen elliptischen, in die Länge gehen-
den Umriß. Und schon davon macht die Bauform
den besten Gebrauch. Sie rollt die Südfront, in der
Richtung gegen das Tal, fächerartig auf, begnügt
sich also nicht bloß mit der einfachen Länge dieser
günstigen Seite, sondern fängt durch ihr Aufklappen
tunlichst Vieles und Verschiedenes der Gegend ein
und bezieht überdies, am deutlichsten bei der abge-
rundeten Terrasse, die Schwingung des Geländes mit
ein in die Bildung des Bauwerks. Aber sie läßt auch
auf eine fast gewächshafte Art den Boden nach
seiner Beschaffenheit eingreifen in den Grundriß des
Wohngeschosses.
In der Nordostecke liegt, mit eigenem Zugang, die
Wohnung des Hausmeisters, im schmalen Westen die
Garage mit dem anschließenden Wohnraum des
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ARCH. \. OROAG »LANDHAUS DR.-1NG.E.« »FRONTTERRASSE« BLICK GEGEN SÜDEN
LANDHAUS AM RANDE DER BESKIDEN
Es ist das Landhaus eines Städters, eines Mannes
von Bildung, Kultur und modernem Kunstsinn.
Aber es ist auch ein Mann, der die Natur liebt und
nichts Schöneres weiß, als zu allen Jahreszeiten die
Tage oder Wochen der Erholung mit seiner Familie
draußen zu verbringen. Er hat sich dafür, unfern von
seinem ständigen Wohnort, der größten Fabrikstadt
im Norden von Mähren, eine besonders liebliche
Gegend ausgewählt. Über dem Wiesental erheben
sich die sanft geschwungenen Waldhügel, den Hori-
zont beschließt der stattliche Höhenzug der schlesi-
schen Beskiden. Wenn er hier herauskommt, ist die
eingepferchte und verrauchte, ungestüme Arbeits-
stätte leicht vergessen. Aber damit das mit voll-
kommenem Genuß geschehen könne, brauchte er
einen Künstler, der ihm die Landschaft ins Haus
bringt, nicht allein durch lebhaft reiche Ausblicke
ins Land, auch nicht allein durch eine angenehme,
kultivierte Wohnlichkeit, sondern auch durch eine
Baugestalt, welche die Gegebenheiten des Bodens auf
eine mit ihm zart verwachsene Form bringt. Denn
erst dadurch konnte nach der bequemen Entspan-
nung auch die innere, geistig-künstlerische Befriedi-
gung rein erreicht werden. In dem Landhaus von
Groag ist das auf eine geradezu kleinmeisterliche
Weise geschehen.
Die Wiese erhebt sich zu einem Plateau, das nur
ein wenig abgeebnet werden mußte. Dieser natürliche
Baugrund hat einen elliptischen, in die Länge gehen-
den Umriß. Und schon davon macht die Bauform
den besten Gebrauch. Sie rollt die Südfront, in der
Richtung gegen das Tal, fächerartig auf, begnügt
sich also nicht bloß mit der einfachen Länge dieser
günstigen Seite, sondern fängt durch ihr Aufklappen
tunlichst Vieles und Verschiedenes der Gegend ein
und bezieht überdies, am deutlichsten bei der abge-
rundeten Terrasse, die Schwingung des Geländes mit
ein in die Bildung des Bauwerks. Aber sie läßt auch
auf eine fast gewächshafte Art den Boden nach
seiner Beschaffenheit eingreifen in den Grundriß des
Wohngeschosses.
In der Nordostecke liegt, mit eigenem Zugang, die
Wohnung des Hausmeisters, im schmalen Westen die
Garage mit dem anschließenden Wohnraum des