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Über die Raumbeleuchtung
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10944#0108
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INNEN-DEKORATION
Und die Stunden fallen uns ein, da wir allein
auf unsrem Zimmer waren, wo nur die
kleine Lampe brannte - die guten Stunden,
da unser Leben sich versammelte um einen
treuen Schein und seine friedlichen Gedan-
ken hatte. Dann wieder brausen die Lichter
der großen Säle auf, der Festräume des Le-
bens mit ihren feierlichen Gesängen, ihren
fröhlichen Liedern. Das Licht verzaubert
den Raum und auch die Menschen, die ihn
bewohnen. Aber nicht nur die Abendwolken
des Himmels machen das Nahe fern und die
Ferne nah, daß unser Wesen verzaubert
wird und träumt - wir selbst können uns
des Nachts durch das Andrehen der Tisch-
lampe Dämmerungen und abendliche Träu-
me schaffen. Wir können Stimmungen er-
regen durch unsre Raumbeleuchtung, wir
können uns selbst verzaubern in die ver-
schiedenartigsten Lebensgefühle, solange
sie vom Licht geboren und von ihm getra-
gen sind.
Der Leuchter oder die Lampen sind die
Former des Lichts im Raum. Sie fassen es,
indem sie es entweder aus mehreren »Röh-
ren« strömen lassen oder einen Mond über
messingkrone mit kristallklaren glass( halln
ÜBER DIE RAUMBELEUCHTUNG
Ein Raum lebt durch das Licht. Am Tage
rufen ihn die Sonne oder der Himmel ins
Leben, bei Dunkelheit wird er vom Leuchter
oder von der Lampe erkannt. Das »Nacht-
leben« eines Raumes trägt die Farbe, die
Stimmung, den Charakter seiner Beleuch-
tung. Zugleich aber teilt sich diese Stimmung
unserem Herzen mit, daß wir sie leben, denn
unser Fühlen wird ergriffen von jeder Stätte,
an der wir sind, wenn unser Herz noch auf-
geschlossen ist für die Sprache der Dinge.
Immer leben wir im Raum das Licht, das ihn ' V
belebt. Wer erinnerte sich nicht an die ' IV
Nächte, da er mit seinen Kameraden zusam- | vg* \ ' *
mensaß, in einer niedrigen Bude, um dieKer-
zenflamme herum? Wer weiß noch die Worte, J | \ t .^i i 1 ■
die damals gesprochen wurden, Worte, wie
man sie nur beim Schein einer Kerze spricht ? »kröne« entw. prof. hillerbrand, ausf. deutsche Werkstätten
INNEN-DEKORATION
Und die Stunden fallen uns ein, da wir allein
auf unsrem Zimmer waren, wo nur die
kleine Lampe brannte - die guten Stunden,
da unser Leben sich versammelte um einen
treuen Schein und seine friedlichen Gedan-
ken hatte. Dann wieder brausen die Lichter
der großen Säle auf, der Festräume des Le-
bens mit ihren feierlichen Gesängen, ihren
fröhlichen Liedern. Das Licht verzaubert
den Raum und auch die Menschen, die ihn
bewohnen. Aber nicht nur die Abendwolken
des Himmels machen das Nahe fern und die
Ferne nah, daß unser Wesen verzaubert
wird und träumt - wir selbst können uns
des Nachts durch das Andrehen der Tisch-
lampe Dämmerungen und abendliche Träu-
me schaffen. Wir können Stimmungen er-
regen durch unsre Raumbeleuchtung, wir
können uns selbst verzaubern in die ver-
schiedenartigsten Lebensgefühle, solange
sie vom Licht geboren und von ihm getra-
gen sind.
Der Leuchter oder die Lampen sind die
Former des Lichts im Raum. Sie fassen es,
indem sie es entweder aus mehreren »Röh-
ren« strömen lassen oder einen Mond über
messingkrone mit kristallklaren glass( halln
ÜBER DIE RAUMBELEUCHTUNG
Ein Raum lebt durch das Licht. Am Tage
rufen ihn die Sonne oder der Himmel ins
Leben, bei Dunkelheit wird er vom Leuchter
oder von der Lampe erkannt. Das »Nacht-
leben« eines Raumes trägt die Farbe, die
Stimmung, den Charakter seiner Beleuch-
tung. Zugleich aber teilt sich diese Stimmung
unserem Herzen mit, daß wir sie leben, denn
unser Fühlen wird ergriffen von jeder Stätte,
an der wir sind, wenn unser Herz noch auf-
geschlossen ist für die Sprache der Dinge.
Immer leben wir im Raum das Licht, das ihn ' V
belebt. Wer erinnerte sich nicht an die ' IV
Nächte, da er mit seinen Kameraden zusam- | vg* \ ' *
mensaß, in einer niedrigen Bude, um dieKer-
zenflamme herum? Wer weiß noch die Worte, J | \ t .^i i 1 ■
die damals gesprochen wurden, Worte, wie
man sie nur beim Schein einer Kerze spricht ? »kröne« entw. prof. hillerbrand, ausf. deutsche Werkstätten