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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 48.1937

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Weltausstellung der katholischen Presse: in der vatikanischen Stadt zu Rom
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https://doi.org/10.11588/diglit.10944#0034

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22

INNEN-DEKORATION

SAAL DER RELIGIÖSEN ORDEN ENTWURF: GIO PONTUMAILAND

der achtsäulige Portikus vor dem neuen Teil des
Museo Chiaramonte (Abb. S. 23). Beide wurden durch
eine 100 m lange Galerie verbunden, die quer durch
das Ganze läuft. Vom Thronsitz des Papstes aus, der
in der Mitte der Achtsäulenreihe steht, geht somit
der Blick frei durch die Galerie, die sich unterwegs zu
einer Rotunde, zu einem Saal erweitert, und trifft
drüben den Pinienzapfen in der erwähnten Nische.
Ihren reichen Formen und ihrer Kurve sucht der
Ausstellungsbau zu »antworten« durch eine Nische,
die in gleicher Tiefe wie ihr prächtiges Gegenüber
einspringt und in der die genannte Galerie endigt.

Zu beiden Seiten der Galerie liegen, in immer neuen
Raumbildern gestaltet, die Säle der Nationen, der
Missionen, der Orden, der Actio Catholica. Unter
ihnen verdient der Saal Österreichs, ein Werk Cle-
mens Holzmeisters, besondere Hervorhebung.

Eine Anlage für sich bildet, durch die Mauern
Julius II. vom andern Teil geschieden, der »Allge-
meine (wissenschaftlich-technische) Teil«, der durch
eine Flucht von Räumen zu einem Saal für kinemato-
graphische Vorführungen leitet. Der Architekt dieser
Abteilung war der deutsche Architekt Hauptmann-

München, der hier hochwertige Arbeit geleistet hat.
Zwischen diesem »Allgemeinen Teil« und der Außen-
mauer verläuft die anmutig gestaltete Pergola, die
eine Länge von etwa 90 m hat (vgl. Abb. S. 20).

Rechts schließt sich an den vorgelagerten und
tiefergelegenen Allgemeinen Teil das Vestibül, die
Eingangshalle, die unter Einbeziehung des zauber-
haften Schmuckstückes des Galeerenbrunnens phan-
tastisch gestaltet ist. Von ihr geht es über Stufen zu
der Treppe, die den Raum zwischen den Mauern
Julius II. durchquert und zum Hauptbau führt. Des-
sen Vorhalle (Atrium) hat zum Schmuck ein großes
Fenster mit der von Gio Ponti entworfenen Figur des
hl. Franz von Sales in Glasmalerei. Nach links betritt
man den ersten Raum der Ausstellung, der dem Er-
finder der Buchdruckerkunst eine Huldigung erweist:
er stellt die Druckerei Gutenbergs dar.

Wir kommen nun auf den Thronsaal des Pap-
stes (26 zu 18 m) zu sprechen, der unter meister-
licher Nutzung des erwähnten neoklassischen Porti-
kus am Ausgangspunkt der großen Galerie entstan-
den ist. Meisterlich muß man diese Hereinziehung
eines außenarchitektonischen Elements in einen
 
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