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Ein Wochenendhaus
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.10944#0112
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INNEN-DEKOR AT ION
»essplatz« decke, wände und fussboden: kiefernholz
sparren; eine Notwen-
digkeit war dessen Ab-
stützung im Innern;
eine Notwendigkeit war
die Feuerstelle. Aber
das Denken des Archi-
tekten war naturnahe
und frisch genug, um
daraus den Einraum
mit Säulen und Dach-
gebälk, mit Kamin und
reizvoll geteilter Ka-
minwand, mit Holztä-
felung und Schrankein-
bauten, mit charakter-
voller Absetzung des
Alkovens vom Wohn-
teil zu schaffen und so
eine bestimmte, reich-
gegliederte Raumwir-
kung auf knappster
Grundfläche hervorzu-
bringen. Was wir Phan-
tasie nannten, betätigt
sich hier nicht im Dazu-
tun von Überfluß, son-
dern im unmittelbaren
Dienst an zwangsläu-
figen Erfordernissen. -
des Oberteils stehen in weißer Umrahmung und sind
mit schwarzer Eiche abgefaßt; eine ähnliche Behand-
lung weisen die kleinen Fenster im Alkoven und das
große Fenster auf. So bringt auch der Eßplatz und der
ihm zugehörige Raumteil elementarere und verfeinerte
Behandlung in lebhafter Kontrastwirkung zusammen.
Zur Farbenwirkung des Ganzen ist zu bemerken, daß
die Liegepolster im Alkoven weinrot bezogen sind; die
darüber hängenden Wandkissen sind schwarzweiß ge-
würfelt. Auch der Eßplatz hat weinrote Sitzpolster (auf
der Wandbank) und darüber blauweißrot gewürfelte
Wandkissen. Die Mauerteile sind naturfarben getüncht.
Dieses in Mitteln wie in Abmessungen so bescheidene
Raumgefüge ist ein vortreffliches Beispiel für die Mög-
lichkeiten, die sich rein von der Phantasie her ergeben,
um einem Raum Poesie oder Stimmung zu verleihen.
Wir sagten schon, der Reiz dieses Raumbildes ergebe
sich gleichsam »von selbst«. Das heißt, man sieht ihn
hervorwachsen aus einfachen Notwendigkeiten; aber Ifcfcfcfca-^ I
diesen Notwendigkeiten mit unmittelbaren frischen
Handgriffen zu entsprechen, ohne vorgefaßte Bindun-
gen und abseits vom bloß Gewohnten und Geläufigen, HL^^
das gibt bildkräftige Gestaltung. Eine Notwendigkeit
war z. B. hier der seitliche Tragbalken für die Dach- »Büfett« schwarze eiche, unten:bauernleinen
INNEN-DEKOR AT ION
»essplatz« decke, wände und fussboden: kiefernholz
sparren; eine Notwen-
digkeit war dessen Ab-
stützung im Innern;
eine Notwendigkeit war
die Feuerstelle. Aber
das Denken des Archi-
tekten war naturnahe
und frisch genug, um
daraus den Einraum
mit Säulen und Dach-
gebälk, mit Kamin und
reizvoll geteilter Ka-
minwand, mit Holztä-
felung und Schrankein-
bauten, mit charakter-
voller Absetzung des
Alkovens vom Wohn-
teil zu schaffen und so
eine bestimmte, reich-
gegliederte Raumwir-
kung auf knappster
Grundfläche hervorzu-
bringen. Was wir Phan-
tasie nannten, betätigt
sich hier nicht im Dazu-
tun von Überfluß, son-
dern im unmittelbaren
Dienst an zwangsläu-
figen Erfordernissen. -
des Oberteils stehen in weißer Umrahmung und sind
mit schwarzer Eiche abgefaßt; eine ähnliche Behand-
lung weisen die kleinen Fenster im Alkoven und das
große Fenster auf. So bringt auch der Eßplatz und der
ihm zugehörige Raumteil elementarere und verfeinerte
Behandlung in lebhafter Kontrastwirkung zusammen.
Zur Farbenwirkung des Ganzen ist zu bemerken, daß
die Liegepolster im Alkoven weinrot bezogen sind; die
darüber hängenden Wandkissen sind schwarzweiß ge-
würfelt. Auch der Eßplatz hat weinrote Sitzpolster (auf
der Wandbank) und darüber blauweißrot gewürfelte
Wandkissen. Die Mauerteile sind naturfarben getüncht.
Dieses in Mitteln wie in Abmessungen so bescheidene
Raumgefüge ist ein vortreffliches Beispiel für die Mög-
lichkeiten, die sich rein von der Phantasie her ergeben,
um einem Raum Poesie oder Stimmung zu verleihen.
Wir sagten schon, der Reiz dieses Raumbildes ergebe
sich gleichsam »von selbst«. Das heißt, man sieht ihn
hervorwachsen aus einfachen Notwendigkeiten; aber Ifcfcfcfca-^ I
diesen Notwendigkeiten mit unmittelbaren frischen
Handgriffen zu entsprechen, ohne vorgefaßte Bindun-
gen und abseits vom bloß Gewohnten und Geläufigen, HL^^
das gibt bildkräftige Gestaltung. Eine Notwendigkeit
war z. B. hier der seitliche Tragbalken für die Dach- »Büfett« schwarze eiche, unten:bauernleinen