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Popp, Alexander: Baugesinnung
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10944#0128
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INN EN-DEKORATION
Der Erfolg dieser Entwicklung war rücksichtslose läge des Bauens war immer nur in der Erfüllung
Gestaltung im Stadtbild und in der Landschaft, mit- des Zweckes, in der örtlichen Gebundenheit und in
unter ergaben sich befriedigende Einzellösungen, in der werkgerechten Verwendung der Baustoffe zu su-
der Gesamtheit aber war es ein falsches verlogenes chen. Ihrer bediente sich der formgestaltende künst-
Bauen. Man sprach und schrieb so viel von Sachlich- lerische Wille, bei aller Freiheit diese Bindungen
keit und war am Ende noch unsachlicher als zuvor. anerkennend und aus ihnen die Form erstehen lassend.
Gewiß stimmen Lebens- Diese gestaltende Kraft
gewohnheiten bei vielen braucht keine formale
Völkern gleicher kultu- m ^m^^^^■^■■■C^^ - _,_ . Anlehnung an die Ver-
reller Höhe überein. Auch oooeI. [□□ ——] gangenheit, sie braucht
Technik, Industrie, Ver- I--P: ::::::::::::: keine Originalität um je-
kehr und Sport haben viel- I ~1 Pt::±JJ:|j:Jr:: • ■ den Preis, fast zwangs-
fach dieselben Voraus- \ ~\ J r:::::E::?::::::: läufig wird die Form des
Setzungen für die Bauten, Jg I 1 -wn "■'" ' * Bauwerks geboren.
die ihren Zwecken dienen I | ■ J < ^ ; Eine wahre Baugesin-
sollen, und dennoch ist ^ | l ► nung kann nicht aus
es mit der Baukunst so wie q ^ ^ "'■tiiar " Schlagworten bestehen,
mit der Sprache. Mag die g l_J ^iL^ =E sondern nur aus dem Er-
Sprache für Völker oder I_ü kennen und Empfinden
für ein Volk dieselbe gewe- (■^^■■■^■■liiilj^ ~ ' ^ ^ || des Einmaligen jeder Bau-
sen sein, wie bald gewinnt H aufgäbe. Wie lächerlich
sie ihre nationale Eigenart ' ist doch die ewige Streit-
und entwickelt sich selb- frage, ob Steil- oder Flach-
ständig weiter. Die Grund- Alexander popp »grundriss des hauptgeschosses« dach! Nicht um eine all-
INN EN-DEKORATION
Der Erfolg dieser Entwicklung war rücksichtslose läge des Bauens war immer nur in der Erfüllung
Gestaltung im Stadtbild und in der Landschaft, mit- des Zweckes, in der örtlichen Gebundenheit und in
unter ergaben sich befriedigende Einzellösungen, in der werkgerechten Verwendung der Baustoffe zu su-
der Gesamtheit aber war es ein falsches verlogenes chen. Ihrer bediente sich der formgestaltende künst-
Bauen. Man sprach und schrieb so viel von Sachlich- lerische Wille, bei aller Freiheit diese Bindungen
keit und war am Ende noch unsachlicher als zuvor. anerkennend und aus ihnen die Form erstehen lassend.
Gewiß stimmen Lebens- Diese gestaltende Kraft
gewohnheiten bei vielen braucht keine formale
Völkern gleicher kultu- m ^m^^^^■^■■■C^^ - _,_ . Anlehnung an die Ver-
reller Höhe überein. Auch oooeI. [□□ ——] gangenheit, sie braucht
Technik, Industrie, Ver- I--P: ::::::::::::: keine Originalität um je-
kehr und Sport haben viel- I ~1 Pt::±JJ:|j:Jr:: • ■ den Preis, fast zwangs-
fach dieselben Voraus- \ ~\ J r:::::E::?::::::: läufig wird die Form des
Setzungen für die Bauten, Jg I 1 -wn "■'" ' * Bauwerks geboren.
die ihren Zwecken dienen I | ■ J < ^ ; Eine wahre Baugesin-
sollen, und dennoch ist ^ | l ► nung kann nicht aus
es mit der Baukunst so wie q ^ ^ "'■tiiar " Schlagworten bestehen,
mit der Sprache. Mag die g l_J ^iL^ =E sondern nur aus dem Er-
Sprache für Völker oder I_ü kennen und Empfinden
für ein Volk dieselbe gewe- (■^^■■■^■■liiilj^ ~ ' ^ ^ || des Einmaligen jeder Bau-
sen sein, wie bald gewinnt H aufgäbe. Wie lächerlich
sie ihre nationale Eigenart ' ist doch die ewige Streit-
und entwickelt sich selb- frage, ob Steil- oder Flach-
ständig weiter. Die Grund- Alexander popp »grundriss des hauptgeschosses« dach! Nicht um eine all-