DOI Artikel:
Witt, Cornelius: Zwei Stadt-Landhäuser im Grunewald: Architekt: Professor Fritz August Breuhaus
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10944#0199
INNEN-DEKO RATION
187
Halle ein. Die Abbildungen (S. 189, 193, 194) vermit-
teln einen guten Eindruck von der Atmosphäre ein-
facher aber großzügiger Vornehmheit, der sauberen
und klaren Gesinnung, die ihres Wertes bewußt, aber
uneitel, in diesem Wohnraum zu herrschen scheint.
Der großen Kaminwand in römischem Travertin wird
durch die Musterung in den Backsteinschichten der
eigentlichen Feuerstätte alle Schwere genommen
(Abb. S. 189 u. 195). Der Raum steht in Verbindung
mit dem zur Terrasse hin vorgesetzten Wintergarten,
einem Sonnenzimmer, in dem tropische Sumpfge-
wächse direkt in den Boden gepflanzt sind. Das Eß-
zimmer beschränkt sich in seinen Proportionen auf
die Intimität des kleinen Kreises, der allein ein gutes
Tischgespräch ermöglicht.
Das Haus öffnet sich rückhaltlos, willig und blick-
offen dem Garten, der Südseite, zu. Alle wesentlichen
Räume entwickeln sich nach dem Gartenhof, der
einerseits von einer hohen Mauerpergola, anderseits
durch den langgestreckten Wirtschaftsflügel begrenzt
wird. Das pfeilergestützte, zum Innenhof vorstehende
Dach bedeckt eine Wandelhalle, deren fensterlose
16 m lange Wand mit einer Freskobemalung »Exo-
tische Jagd« (Maler Jähn) geschmückt ist (Abb.S. 191
oben). Die Fenster des Wirtschaftsflügels sehen sämt-
lich auf den gesonderten Wirtschaftshof, so daß ein
Einblick zum Innenhof und Garten aus den Neben-
räumen unmöglich ist. Trotz ihrer Strenge zeigt die
Gartengestaltung eine besondere Großzügigkeit in An-
lage und Bepflanzung, die durch ihre eigenartige Pla-
nung im Sommer wie im Winter von außerordent-
licher Wirkung ist.
Von einem anderen Neubau, den Breuhaus an der
Messelstraße in Dahlem errichtete, zeigen wir die
interessante Ansicht der Gartenfront (Abb. S. 184).
Aus dem zweistöckigen Kubus des Hauses ist der
ebenerdige, nur ein Zimmer breite Wohnraumflügel
herausgezogen, dessen Terrasse windgeschützt wird
von der vorspringenden Wand des Garagenbaues. Aus
dem Würfel des Hauses ist ein Zimmer des Erdge-
schosses gleichsam herausgeschnitten worden, ein
»Sommerzimmer«, dessen Decke ein wuchtiger Stein-
pfeiler stützt. Haus und Garten sind so auf das engste
miteinander verbunden. - cornelis
Wmmmmmm
haus dr. z. »aufgang« wände iris-stein, roter läufer. sitzbank zugleich heizungsverkleidung
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Halle ein. Die Abbildungen (S. 189, 193, 194) vermit-
teln einen guten Eindruck von der Atmosphäre ein-
facher aber großzügiger Vornehmheit, der sauberen
und klaren Gesinnung, die ihres Wertes bewußt, aber
uneitel, in diesem Wohnraum zu herrschen scheint.
Der großen Kaminwand in römischem Travertin wird
durch die Musterung in den Backsteinschichten der
eigentlichen Feuerstätte alle Schwere genommen
(Abb. S. 189 u. 195). Der Raum steht in Verbindung
mit dem zur Terrasse hin vorgesetzten Wintergarten,
einem Sonnenzimmer, in dem tropische Sumpfge-
wächse direkt in den Boden gepflanzt sind. Das Eß-
zimmer beschränkt sich in seinen Proportionen auf
die Intimität des kleinen Kreises, der allein ein gutes
Tischgespräch ermöglicht.
Das Haus öffnet sich rückhaltlos, willig und blick-
offen dem Garten, der Südseite, zu. Alle wesentlichen
Räume entwickeln sich nach dem Gartenhof, der
einerseits von einer hohen Mauerpergola, anderseits
durch den langgestreckten Wirtschaftsflügel begrenzt
wird. Das pfeilergestützte, zum Innenhof vorstehende
Dach bedeckt eine Wandelhalle, deren fensterlose
16 m lange Wand mit einer Freskobemalung »Exo-
tische Jagd« (Maler Jähn) geschmückt ist (Abb.S. 191
oben). Die Fenster des Wirtschaftsflügels sehen sämt-
lich auf den gesonderten Wirtschaftshof, so daß ein
Einblick zum Innenhof und Garten aus den Neben-
räumen unmöglich ist. Trotz ihrer Strenge zeigt die
Gartengestaltung eine besondere Großzügigkeit in An-
lage und Bepflanzung, die durch ihre eigenartige Pla-
nung im Sommer wie im Winter von außerordent-
licher Wirkung ist.
Von einem anderen Neubau, den Breuhaus an der
Messelstraße in Dahlem errichtete, zeigen wir die
interessante Ansicht der Gartenfront (Abb. S. 184).
Aus dem zweistöckigen Kubus des Hauses ist der
ebenerdige, nur ein Zimmer breite Wohnraumflügel
herausgezogen, dessen Terrasse windgeschützt wird
von der vorspringenden Wand des Garagenbaues. Aus
dem Würfel des Hauses ist ein Zimmer des Erdge-
schosses gleichsam herausgeschnitten worden, ein
»Sommerzimmer«, dessen Decke ein wuchtiger Stein-
pfeiler stützt. Haus und Garten sind so auf das engste
miteinander verbunden. - cornelis
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haus dr. z. »aufgang« wände iris-stein, roter läufer. sitzbank zugleich heizungsverkleidung