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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 48.1937

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Burgardt, H. A.: Wohnhaus-Einrichtung: in der "Eigenbausiedlung" der Hoesch, Köln-Neuessen A.G., Dortmund-Kirchderne
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https://doi.org/10.11588/diglit.10944#0223

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INNEN-DEKORATION

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haltend sein würden - vor allem, weil sie zu einem
früheren Zeitpunkt einsetzen -, als solche aus dem
Wohnungsbau. Besonders leicht wäre eine derartige
Hilfe im Zusammenhang mit dem Regierungspro-
gramm der Ehestandsdarlehen gewesen.

Man muß sich nun aber darüber klar sein, daß sich
eine solche Wandlung nicht mit der Schaffung eines
Musterhauses durchführen läßt. Es ist ein ganz natür-
licher Wunsch, daß man nicht genau so eingerichtet
sein möchte, wie der Nachbar. Andererseits wird aber
auch die Verschiedenartigkeit sehr überschätzt und
ist zudem durch die Grundform der Einrichtungs-
gegenstände (Tisch - Bett - Kleiderschrank) ver-
hältnismäßig begrenzt. Es würde vollauf genügen,
einige wenige geschlossene Wohnungseinheiten mit
gleicher Grundhaltung zu schaffen, um dann durch
Austausch, Kombination und Anpassung an die ört-
lich immer anders gearteten Gegebenheiten eine Fülle
von neuen und harmonischen Räumen zu gestalten.

Es ist dabei völlig gleichgültig, ob ein Einzelner,
ein einzelnes Werk oder eine Dach-Organisation ver-
schiedener Werke sich zu gemeinsamem Tun zusam-
menschließen. Der Gründer oder besser die Gründer
eines Hausstandes (da die Frau ein entscheidendes

1937. VI. 4

Wort haben wird) müssen die Möglichkeit haben,
aus einer Auswahl heraus die Entscheidung persön-
lichster Art treffen zu können. Dann würde auch
ein Musterhaus, ergänzt durch klare, photogra-
phische Aufnahmen, seinen Zweck, veredelnd auf
die Lebensformen zu wirken, vollauf erfüllen.

Zu den gezeigten Räumen wäre Nachfolgendes zu
sagen: Das Siedlungshaus hat im Erdgeschoß 2 fast
gleichgroße Räume (5,25 X 3,20 Meter), welche als
Wohn- und Elternschlafzimmer eingerichtet sind.
Dazu kommen Kochnische, Spülküche, W. C. und
im Obergeschoß 2 Kinder-Schlaf- und Arbeitszimmer.
Das Problem lag nun, außer in der formalen Lösung,
hauptsächlich darin, die Gesamtkosten in Einklang
mit den Gesamthausbaukosten und der Lebenshal-
tung der Bewohner zu bringen. Die nachträglich er-
mittelten Gesamtkosten der inneren Ausstattung er-
gaben, daß diese Forderung voll erfüllt wurde.

In der formalen Gestaltung ist versucht worden,
jegliche romantisierende Anlehnung an bäuerliche
Formen möglichst zu vermeiden. Anders ist es mit
der Übernahme und Verwendung bewährter alter
Konstruktionen. Die Möbel in sichtbarer Holzstruk-
tur wurden in Stollenkonstruktion mit massiven
 
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