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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 48.1937

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Kiener, Hans: Das Haus der deutschen Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.10944#0234

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222

I NNE N-DE KORATI ON

Mosaiken, Mäandern in rot und grün, verzierten Ab-
folge der klar getrennten Kassetten. Über den Türen
geben das Hoheitszeichen und die Schrifttafeln in
Bronze von Professor Schmidt-Ehmen Steigerung
und sinnvollen Schmuck. - Wer Verständnis für bau-
liche Dinge hat, genießt das Sachte und Gelassene des
Ansteigens der Treppe, das Wohlige und Weiträumige
der oberen Terrasse, den Zusammenklang dieses Vor-
spiels der Treppe mit dem Körper des Baues.

Durch die hohe Mitteltür betritt man das schön
proportionierte Vestibül, aus diesem in weiser maß-
stäblicher Steigerung die großartige, hohe und tiefe
dreischiffige Ehrenhalle, den Repräsentationsraum
für die feierlichen Eröffnungsakte und Empfänge.
Die Schmalseiten der Ehrenhalle erscheinen in zwei
Geschosse gegliedert. Über den Türen werden mit
ruhig wirkenden Balustraden geschlossene Emporen
sichtbar. Links und rechts der Ehrenhalle öffnen sich
in hohen, feierlichen Türen axial angeordnet je drei
Reihen von hohen und hellen, geräumigen Ausstel-
lungssälen, denen sich an der Ost- und Westseite eine

Abfolge kleinerer Kabinette anschließt. Die Zwischen-
wände der Ausstellungssäle sind fest, und die Anord-
nung derselben ist so geschickt durchgeführt, daß
eine rhythmisch reiche Gruppierung von 10 Meter
hohen, verschieden großen, feinproportionierten Räu-
men entsteht. Die Achsen der Türen gehen durch und
sind stets auf geschlossene Blickflächen bezogen. Ver-
läßt man die Ehrenhalle auf der dem Eingang ent-
gegengesetzten Seite, so steht man in dem die Gegen-
richtung betonenden langen Querraum, dem Re-
staurant, das zugleich das Vestibül gegen den Eng-
lischen Garten zu bildet. Tritt man von hier auf die
breite, dem Englischen Garten zu vorgelegte Terrasse,
dann geht der Blick zwischen den hohen Säulen auf
die weiten Rasenflächen und malerischen Baum-
gruppen. Symmetrisch angeordnete Freitreppen sen-
ken sich zum Garten hinab. Westlich an den vorhin
beschrittenen länglichen Raum des Restaurants
schließen sich weitere Räume der Gaststätte an. Öst-
lich führen die Türen zur Garderobe und zur Bar. In
den vier Ecken des Gebäudes leiten vier einläufige
 
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