INNEN-DEKORATION
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DAS DEUTSCHE HAUS IN PARIS
Turm und Halle des Deutschen Hauses stehen unter
dem Grundgedanken aller klassischen Formung:
Klarheit und Maß. Er dient hier einem Ausdruck, als
dessen Träger vornehmlich das 53 m hohe Turmge-
bilde gelten wird. Als zwölfteiliges Pfeilerbündel ge-
staltet, über wuchtiget Gesimsbekrönung das Hoheits-
zeichen (vom Bildhauer Prof. Schmidt-Ehmen) tra-
gend, spricht dieser Turm ruhige Kraft, gelassenen
Ernst und einen festen, ordnenden Willen aus - Zei-
chen eines nationalen Lebensgefühls, das seinen
Schwerpunkt in sich selber weiß, doch ohne jede
schroffe Abgrenzung. - Durch eine Ehrenhalle mit
Wandbildern (darin überm Eingang das Hoheitszei-
chen in Mosaik von Max Unold, in der Mitte Georg
Kolbes »Genius«) gelangt man in die 140 m lange, 20 m
breite, 15m hohe Ausstellungshalle. Woldemar Brink-
mann, ein langjähriger Mitarbeiter P. L. Troosts, hat
sie mit groß geführter Pfeilereinteilung als Oberlicht-
saal gestaltet. 28 Bilder schmücken, von verschiede-
nen Künstlern stammend, die Felder zwischen den
Pfeilern. Große Lichtkronen, paarweise neben dem
weiten Felde des Oberlichts angeordnet und in aus-
ladenden Formen gehalten, beleben die obere Raum-
höhe. In geräumigen Glasgehäusen rechts und links
des Mittelganges stehen teils im Original, teils im Mo-
dell die Werke zur Schau, die den »Gegenstand« der
Ausstellung bilden: Deutsche Leistung. Porzellan und
Glas machen den Anfang; es folgen Edelmetallarbeit,
ein Rekordwagen Mercedes-Benz, ein Planetarium,
ein Luftschiff, Musikinstrumente, Buchkunst, Spiel-
zeug und vieles andere mehr; dazu gesellen sich Auf-
nahmen und Abbildungen. Die Mitte des Raumes
nehmen Modelle des Reichsparteitagsgeländes, des
KdF-Bades Rügen und eines Ausschnittes der Reichs-
autobahn ein. Nicht nur dem Objekt nach, sondern
namentlich mit der Gesamtformung und -haltung
wirkt der Bau als vollgültige Selbstbekundung deut-
schen Denkens, Könnens und Gestaltens. - w. M.
1937.
VII. 2
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DAS DEUTSCHE HAUS IN PARIS
Turm und Halle des Deutschen Hauses stehen unter
dem Grundgedanken aller klassischen Formung:
Klarheit und Maß. Er dient hier einem Ausdruck, als
dessen Träger vornehmlich das 53 m hohe Turmge-
bilde gelten wird. Als zwölfteiliges Pfeilerbündel ge-
staltet, über wuchtiget Gesimsbekrönung das Hoheits-
zeichen (vom Bildhauer Prof. Schmidt-Ehmen) tra-
gend, spricht dieser Turm ruhige Kraft, gelassenen
Ernst und einen festen, ordnenden Willen aus - Zei-
chen eines nationalen Lebensgefühls, das seinen
Schwerpunkt in sich selber weiß, doch ohne jede
schroffe Abgrenzung. - Durch eine Ehrenhalle mit
Wandbildern (darin überm Eingang das Hoheitszei-
chen in Mosaik von Max Unold, in der Mitte Georg
Kolbes »Genius«) gelangt man in die 140 m lange, 20 m
breite, 15m hohe Ausstellungshalle. Woldemar Brink-
mann, ein langjähriger Mitarbeiter P. L. Troosts, hat
sie mit groß geführter Pfeilereinteilung als Oberlicht-
saal gestaltet. 28 Bilder schmücken, von verschiede-
nen Künstlern stammend, die Felder zwischen den
Pfeilern. Große Lichtkronen, paarweise neben dem
weiten Felde des Oberlichts angeordnet und in aus-
ladenden Formen gehalten, beleben die obere Raum-
höhe. In geräumigen Glasgehäusen rechts und links
des Mittelganges stehen teils im Original, teils im Mo-
dell die Werke zur Schau, die den »Gegenstand« der
Ausstellung bilden: Deutsche Leistung. Porzellan und
Glas machen den Anfang; es folgen Edelmetallarbeit,
ein Rekordwagen Mercedes-Benz, ein Planetarium,
ein Luftschiff, Musikinstrumente, Buchkunst, Spiel-
zeug und vieles andere mehr; dazu gesellen sich Auf-
nahmen und Abbildungen. Die Mitte des Raumes
nehmen Modelle des Reichsparteitagsgeländes, des
KdF-Bades Rügen und eines Ausschnittes der Reichs-
autobahn ein. Nicht nur dem Objekt nach, sondern
namentlich mit der Gesamtformung und -haltung
wirkt der Bau als vollgültige Selbstbekundung deut-
schen Denkens, Könnens und Gestaltens. - w. M.
1937.
VII. 2