DOI article:
Urban, Gisela: Umgebaute Mietwohnungsräume
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.10944#0271
UMGEBAUTE MIETWOHNUNGSRÄUME
Glückliche Einfälle hat Walter Loos auch bei
Schaffung eines Büros für eine leitende Persön-
lichkeit und einer Junggesellenwohnung verwirklicht.
Diese Wohnung zeigt eindrucksvoll, wie stark die
neuzeitliche Wohnkultur vom Streben nach Auflok-
kerung der Räume durch Entfernen von Zwischen-
wänden und Zusammenfassung der Schrankmöbel
erfüllt ist und wie sie aus der Vielfalt von Formen und
Farben der beweglichen Möbel ästhetische Wirkun-
gen herauszuholen trachtet. - Die Wand zwischen
dem Wohn- und Eßzimmer (Abb. S. 260/261) wurde
niedergelegt, ihre Stelle vertritt ein zusammenzieh-
barer Vorhang und ein Büfett mit Glasschiebetüren
im obersten Fach. Der Hauptwand im Wohnzimmer
wurde ein niederer, kombinierter Schrank angebaut.
Überaus wirkungsvoll ist der Kontrast zwischen dem
dunkelblauen Seidensamt des Sofas und den ver-
schiedenen hellen englischen Stoffen der Lehnstühle,
sowie den Kalbfellen, die einen dieser Stühle und
einen Hocker bedecken. Im Speisezimmer befindet
sich der Eßplatz im rückwärtigen Teil vor einem
elektrischen Kamin, sonst wird die Wohnung durch
eine Zentralheizung erwärmt. Die Sitzmöbel am
Fenster sind mit leuchtendrotem Velours bezogen.
Die Einheit beider Räume - die Möbel sind aus Maha-
goni, Palisander und Birnholz, die Tischplatten aus
Oliven-, Mahagoniwurzel- und Rotholz - wird durch
den Bodenbelag aus braunrotem Velours, die Gitter-
tüllvorhänge der Fenster und die an der ganzen Fen-
sterwand niederfließenden Schantungvorhänge be-
tont. - Einfach-elegant ist das Herrenschlafzimmer
mit der weiß lackierten, von Kirschholzleisten beleb-
ten Schrankwand, dem breiten, niederen Bett und den
schlichten Kirschholzmöbeln. (Abb. S. 262).
Dem ursprünglich nichtssagenden Vorraum zum
Büro (Abb. gegenüber) wurde durch Einziehung einer
halbrunden Holzwand ein anmutiges Gepräge ge-
geben. Dahinter verborgen sind Heizung und Garde-
robeschränke. Im Büro (Abbildung oben) wurde eine
schiefe Wand durch Einbauschränke, die durch einen
Vorhang den Blicken entzogen werden können, regu-
liert und ausgenützt. Mit den Vorhängen aus braun-
rotem Velours harmonieren die Möbel aus Satin-Nuß-
holz. Der Boden ist hellgrau bespannt. - Gisela urban
Glückliche Einfälle hat Walter Loos auch bei
Schaffung eines Büros für eine leitende Persön-
lichkeit und einer Junggesellenwohnung verwirklicht.
Diese Wohnung zeigt eindrucksvoll, wie stark die
neuzeitliche Wohnkultur vom Streben nach Auflok-
kerung der Räume durch Entfernen von Zwischen-
wänden und Zusammenfassung der Schrankmöbel
erfüllt ist und wie sie aus der Vielfalt von Formen und
Farben der beweglichen Möbel ästhetische Wirkun-
gen herauszuholen trachtet. - Die Wand zwischen
dem Wohn- und Eßzimmer (Abb. S. 260/261) wurde
niedergelegt, ihre Stelle vertritt ein zusammenzieh-
barer Vorhang und ein Büfett mit Glasschiebetüren
im obersten Fach. Der Hauptwand im Wohnzimmer
wurde ein niederer, kombinierter Schrank angebaut.
Überaus wirkungsvoll ist der Kontrast zwischen dem
dunkelblauen Seidensamt des Sofas und den ver-
schiedenen hellen englischen Stoffen der Lehnstühle,
sowie den Kalbfellen, die einen dieser Stühle und
einen Hocker bedecken. Im Speisezimmer befindet
sich der Eßplatz im rückwärtigen Teil vor einem
elektrischen Kamin, sonst wird die Wohnung durch
eine Zentralheizung erwärmt. Die Sitzmöbel am
Fenster sind mit leuchtendrotem Velours bezogen.
Die Einheit beider Räume - die Möbel sind aus Maha-
goni, Palisander und Birnholz, die Tischplatten aus
Oliven-, Mahagoniwurzel- und Rotholz - wird durch
den Bodenbelag aus braunrotem Velours, die Gitter-
tüllvorhänge der Fenster und die an der ganzen Fen-
sterwand niederfließenden Schantungvorhänge be-
tont. - Einfach-elegant ist das Herrenschlafzimmer
mit der weiß lackierten, von Kirschholzleisten beleb-
ten Schrankwand, dem breiten, niederen Bett und den
schlichten Kirschholzmöbeln. (Abb. S. 262).
Dem ursprünglich nichtssagenden Vorraum zum
Büro (Abb. gegenüber) wurde durch Einziehung einer
halbrunden Holzwand ein anmutiges Gepräge ge-
geben. Dahinter verborgen sind Heizung und Garde-
robeschränke. Im Büro (Abbildung oben) wurde eine
schiefe Wand durch Einbauschränke, die durch einen
Vorhang den Blicken entzogen werden können, regu-
liert und ausgenützt. Mit den Vorhängen aus braun-
rotem Velours harmonieren die Möbel aus Satin-Nuß-
holz. Der Boden ist hellgrau bespannt. - Gisela urban