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Die ausländischen Pavillons
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10944#0319
INNEN-DEKORATION
307
modern gefaßten Arbeits-, Wohn- und Eßzimmers für
einen Junggesellen an. Ein sakraler Raum, von F. A.
Eschauzier gestaltet, kommt weniger als Lösung einer
bestimmten Raumaufgabe denn als Übersicht über
zahlreiche Mittel und Möglichkeiten zu solcher Lö-
sung in Betracht. Die strahlenschießende Orgel in ge-
hämmertem Eisenblech, die Kanzel mit ihrem schön-
geformten Dach in Wurzelholz ausgeführt; die
Schriftreihen daran sind in hellerem Holz eingelegt.
Die Fresken liegen in grauen und graubraunen Tönen;
der Estrich besteht aus roten Klinkern.
In der Ehrenhalle des ungarischen Pavillons
(Abb. S. 306), dessen anmutige gartenarchitekto-
nische Umrahmung die obige Abbildung veranschau-
licht, finden wir ungemein strenge, fast sakrale
Raumlinien, denen der Ernst der farbigen Führung
entspricht: braunrote Wände, warmes feierliches
Licht durch die mit gelblichem Nessel bespannte
Deckenöffnung, die Wände und der Durchgang zur
anstoßenden Kapelle durch lange versilberte Pfeiler-
stützen unterteilt. Den eigentlichen »Gegenstand« die-
ser Ehrenhalle bilden die stark farbigen Kolossal-
Wandgemälde von Aba-Noväk, welche die leidvoll-
heroische Geschichte Ungarns entrollen in einem
Stil, für den in gewissem Sinne die neue italienische
Wandmalerei (Sironi u. a.) vorbildlich gewesen ist. -
Der unmittelbar benachbarte Sakralraum ist in Blau
gehalten. Das Glasfenster mit dem dunkel darin auf-
ragenden Kruzifixus hat Frau Arkay geschaffen.
Zu den eindrucksvollsten Teilen des britischen
Pavillons gehört die pompöse Abtreppung der Ter-
rasse am Seineflügel des Gebäudes (Abb. S. 309). Eine
breite Freitreppe führt an der Stützmauer über einen
Steinpodest zu einer geräumigen Uferterrasse, die
sich abermals mit breiten Steinstufen ins Wasser
senkt. Der in einem hellen, warmen Ton gehaltene
Flügelbau hat einen graublauen Sockel; die niedere
Fensterreihe darin ist in einen profilierten matt-
roten Rahmen gefaßt. Die schwarz-weiße Monumen-
talmalerei darüber symbolisiert den Ausstellungsge-
danken »Kunst und Technik im Dienste des modernen
Lebens«. Die seitlich auf eine Außenwand gemalte
Karte Großbritanniens hebt die Eisenbahnlinien als
Lichtröhren heraus, die im englischen Teil rotes, im
irischen Teil grünes Licht führen. Im Innern des
Baus sind die Ausstellungsobjekte - Wohnräume,
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modern gefaßten Arbeits-, Wohn- und Eßzimmers für
einen Junggesellen an. Ein sakraler Raum, von F. A.
Eschauzier gestaltet, kommt weniger als Lösung einer
bestimmten Raumaufgabe denn als Übersicht über
zahlreiche Mittel und Möglichkeiten zu solcher Lö-
sung in Betracht. Die strahlenschießende Orgel in ge-
hämmertem Eisenblech, die Kanzel mit ihrem schön-
geformten Dach in Wurzelholz ausgeführt; die
Schriftreihen daran sind in hellerem Holz eingelegt.
Die Fresken liegen in grauen und graubraunen Tönen;
der Estrich besteht aus roten Klinkern.
In der Ehrenhalle des ungarischen Pavillons
(Abb. S. 306), dessen anmutige gartenarchitekto-
nische Umrahmung die obige Abbildung veranschau-
licht, finden wir ungemein strenge, fast sakrale
Raumlinien, denen der Ernst der farbigen Führung
entspricht: braunrote Wände, warmes feierliches
Licht durch die mit gelblichem Nessel bespannte
Deckenöffnung, die Wände und der Durchgang zur
anstoßenden Kapelle durch lange versilberte Pfeiler-
stützen unterteilt. Den eigentlichen »Gegenstand« die-
ser Ehrenhalle bilden die stark farbigen Kolossal-
Wandgemälde von Aba-Noväk, welche die leidvoll-
heroische Geschichte Ungarns entrollen in einem
Stil, für den in gewissem Sinne die neue italienische
Wandmalerei (Sironi u. a.) vorbildlich gewesen ist. -
Der unmittelbar benachbarte Sakralraum ist in Blau
gehalten. Das Glasfenster mit dem dunkel darin auf-
ragenden Kruzifixus hat Frau Arkay geschaffen.
Zu den eindrucksvollsten Teilen des britischen
Pavillons gehört die pompöse Abtreppung der Ter-
rasse am Seineflügel des Gebäudes (Abb. S. 309). Eine
breite Freitreppe führt an der Stützmauer über einen
Steinpodest zu einer geräumigen Uferterrasse, die
sich abermals mit breiten Steinstufen ins Wasser
senkt. Der in einem hellen, warmen Ton gehaltene
Flügelbau hat einen graublauen Sockel; die niedere
Fensterreihe darin ist in einen profilierten matt-
roten Rahmen gefaßt. Die schwarz-weiße Monumen-
talmalerei darüber symbolisiert den Ausstellungsge-
danken »Kunst und Technik im Dienste des modernen
Lebens«. Die seitlich auf eine Außenwand gemalte
Karte Großbritanniens hebt die Eisenbahnlinien als
Lichtröhren heraus, die im englischen Teil rotes, im
irischen Teil grünes Licht führen. Im Innern des
Baus sind die Ausstellungsobjekte - Wohnräume,