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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 48.1937

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Verkaufsgemeinschaft Berliner Tischlermeister
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https://doi.org/10.11588/diglit.10944#0411

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INNEN-DEKORATION

399

versteht sich von selbst. Sämtliche Räume, die hier
im Bild erscheinen, gehen auf Entwürfe des Archi-
tekten Siegfried Petersen zurück; man darf seinen
Arbeiten nachrühmen, daß sie genau das treffen,
worauf es ankam: eine gehaltvolle moderne Linie,
auf der Vielen etwas Ansprechendes geboten wird.

Die Ausstellungsräume liegen gut beleuchtet an
langen Fensterfluren nebeneinander (Abb. S. 396),
die mit ruhigen, Ton in Ton gemusterten Tapeten
bekleidet sind; die Fenstervorhänge bestehen aus
hellem, handgewebtem Zellfaserstoff. In stattlichen,
geschlossenen Formen bewegt sich das Schlafzimmer
aus Möbeln in perlgrauem Schleiflack (Abb. S. 397).
In die Fußteile der Betten ist getöntes Rohrgeflecht
eingezogen. Zu einer Wandbekleidung aus feinab-
gestimmter Rauhfasertapete stellen sich ein großer
graugrüner Veloursteppich und buntgemusterter
deutscher Kretonne als Stoff der Fenstervorhänge,
Bettdecken und Möbelbezüge. Einen Durchblick vom
Eingang (Ladenraum) zum Empfangsraum zeigt die
Abbildung S. 398. Die Holzteile, namentlich auch die
Vertäfelung des Durchgangs, bestehen aus matt an-
poliertem Nußbaum, die Wände und die Decke
- letztere von einem Ornament in leicht profilierten
Stuckleisten belebt - aus gipsgeglättetem Putz, der
matt sahnefarben getönt ist. Der Kamin ist in far-
bigen Klinkern gemauert und hat eine Abdeckung

aus Travertinplatten. Für den Fußboden wurde Pe-
kasit mit gelblich meliertem Strohstrich verwendet.
In dem folgenden Raum, von dem eine schön ge-
schwungene Treppe zur Schlafzimmerabteilung hin-
aufführt (Abb. oben), finden wir ebenfalls Holz-
werk aus matt anpoliertem Nußbaum und die gleiche
Wandbehandlung wie im Raum vorher. Unter der
Treppe liegt in einer mit Bücherfach und Wand-
leuchtern hübsch ausgestatteten Nische ein behag-
licher Sitzplatz mit Sofa, Sesseln und Tisch.

Eine schöne Lösung, freilich im Sinn eines ge-
hobenen Wohnstils, bietet das Wohn- und Schlaf-
zimmer für den erwachsenen Sohn oder für den
alleinstehenden Junggesellen (Abb. S. 400 und 403
unten). Eine Wand mit eingebauten Schränken,
deren Türen z. T. Füllungen aus Rohrgeflecht haben,
bietet Raum für Kleider, Wäsche und das tagsüber
darin aufzubewahrende Bettzeug. Eingebaut ist auch
der Schreib- und Likörschrank rechts am Fenster,
der mit matt elfenbeinfarbenem Schleiflack behandelt
ist. Die Möbel des Raumes (Tisch mit vierflügeliger
Bohlenstütze, Schrank- und Fach-Umbauten an der
Bettwand) sind in kaukasischem Nußbaum, hell,
mattiert, ausgeführt. Die Sessel und die Bett-Couch
sind mit einem Leinenstoff in grauer Beigefarbe be-
zogen; der Bezug ist mit stahlblauen Vorstößen ab-
gesetzt, die eine ansprechende Schmuckwirkung
 
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