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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 51.1940

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Neue Mailänder Wohnungskunst: drei Wohnungsgestaltungen des Architekten Pippo Azzoni
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https://doi.org/10.11588/diglit.10972#0097

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INN EN-DEKORATION

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halten ist. Die beiden Kinderbetten sieht man als
niedliche, leichte Kähne gestaltet. Ihre Seitenteile
sowie die Bettdecken und die Vorderflächen der
Schränke sind mit einem heiteren Chintzstoff be-
zogen, der auf weißem Grund ein großes Mohn-
blumenmuster in zarten Tönen (gelb, mattrot, hell-
grün) trägt. Dieser Stoff ist waschbar und behält
immer seine frischen Farben. Lustig ist auch die
Ampel, die von der Deckenmitte in Gestalt einer
niedlichen Montgolfiere herabhängt, hübsch fürs
Auge und anregend für die Phantasie der kleinen
Zimmerbewohner. - Eine freie, heitere Gestaltung
weist die nette Anrichte auf (Abb. S. 89). Sie ist in
eine flache Nische eingebaut und besteht aus ge-
sandeltem und gebleichtem Eichenholz. Die Rück-
wand der Nische ist mit rotem Linoleum ausgeschla-
gen; dasselbe Material ist auch für den Fußboden-
belag verwendet, der sich wirkungsvoll vom Elfen-
beinton der Wände abhebt. An der Nischenrück-
wand sind Tellerborde angebracht, die mit Festons
aus roter gelackter Seide bekleidet sind. Der obere
Abschluß der Nische ist mit matt-weißen Murano-
glasplatten abgedeckt und birgt eine Lichtanlage.

Eine Aufgabe ganz anderer Art war dem Archi-
tekten bei der letzten der drei Wohnungen gestellt.
Es handelte sich hier um eine Einrichtung in einem
ganz modernen Hause, bestimmt für ein Ehepaar,
dessen Interessen in erster Linie dem sportlichen und
dem gesellschaftlichen Leben gelten. Folgerichtig
kommt in der Raumgestaltung die heitere Helle und
Frische gegenwartsnaher Formen ungebrochen zur
Geltung. Eine schöne, belebte Wirkung ergibt sich
beim Wohnzimmer (Abb. S. 90) durch die elegante
Verbindung mit der im Hintergrund durchlaufenden
Galerie (Vorraum, vgl. Abb. S. 91). Die Absetzung
des Wohnraums von der Galerie wird ähnlich wie
bei der vorhergehenden Wohnung (vgl. Abb. S. 85)
durch eine feste, verglaste Kulisse bewirkt, die an
beiden Seiten breite Durchgänge offen läßt. Die
Wände im Wohnzimmer haben einen Elfenbeinton,
den Boden deckt ein edler Perserteppich in Haselnuß-
braun und Dunkelrot. Die sehr bequemen, fülligen
Polstermöbel, Sofa und Sessel, haben einen Bezug
aus geripptem Velours in dunklem Kastanienbraun,
an allen Kanten abgesetzt mit elfenbeinfarbener, rot
gesprenkelter Chenille. Der niedere Bücherschrank,

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