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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 51.1940

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Neugestaltung des Elysium-Theaters in Rom
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https://doi.org/10.11588/diglit.10972#0105

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INNEN-DEKO RAT ION

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»aufgang zum foyer« gelander: bronze und sekur1tglas. - links: bar mit fayence-relief von melandri

NEUGESTALTUNG DES ELYSIUM-THEATERS IN ROM

Wie die Kgl. Oper ist auch das Elysium-Theater
in Rom vor kurzem einer weitgehenden Er-
neuerung unterzogen worden, da der im Jahre 1911
anläßlich der Weltausstellung errichtete Bau räum-
lich wie technisch nicht mehr den heutigen An-
sprüchen genügte. Die Bühne wurde mit den letzten
Erfindungen ausgestattet. An Stelle der alten Zentral-
heizung ist eine neuzeitliche Klima-Anlage getreten,
und Zuschauerraum, Foyer, Gänge und Treppen bieten
sich heute in einem völlig veränderten Gewände dar.

Gegenüber der einstigen etwas überladenen Atmo-
sphäre mag der Zuschauerraum in seiner jetzigen
konstruktiven Strenge zunächst vielleicht etwas kahl
erscheinen, doch in seiner Farbstimmung wirkt er
durchaus warm und lebensvoll. Das lichte Grau der
Wände, das sich an der Decke in einem zarten Grün
fortsetzt, ergibt zusammen mit dem Korallenrot des
Bühnenvorhangs und der Bestuhlung einen Akkord

von lebenssteigernder Festlichkeit, der durch die
schwarzen Marmorsäulen und die mattkristallenen
Brüstungsaufsätze noch wirkungsvoll verstärkt wird.

Daß auch das gesellschaftliche Element im moder-
nen italienischen Theater nichts an seiner traditio-
nellen Bedeutung eingebüßt hat, geht aus der groß-
zügigen Anlage und kostbaren Ausstattung von Auf-
gängen und Foyer hervor. Die Zusammenstellung
vpn weißem und grauem Lasamarmor, Sekuritkri-
stallglas und Bronze schafft eine Atmosphäre, wie
man sie sich kaum repräsentativer denken kann.

Unwirklich fast leuchten dazwischen die farbigen
Glasuren des großen Fayence-Reliefs »Orpheus und
Eurydice« an der Barwand hervor. Eine lockere,
architektonisch feinempfundene Komposition des
Bildhauers Melandri aus Faenza in den Tönen: Grau,
Grün, Porphyrrot und Gold, die Erinnerungen an
Festdekorationen des 18. Jahrhunderts wachruft, h.h.
 
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