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Das preussische Staatsbad Norderney
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10972#0153
INNEN-DEKORATION
143
»WANDTISCH IM GESELLSCHAFTSRAUM« - ENTW. E. M. JAHN, AUSF. DEUTSCHE WERKSTATTEN-HELLERAU
voller Spannung. Zur Bekleidung der Wände wurde
eine Rauhfasertapete benutzt, die einen eierschalen-
gelben Anstrich erhielt; den gleichen Farbton, nur ein
wenig heller, weisen die Lackholzteile des Raumes
auf. Den Fußboden deckt ein Belag aus Boucle, zie-
thenrot mit einem naturfarbenen Fischgrätenorna-
ment. In der Mitte des Saales ist eine Tanzfläche mit
Eichenholzparkett ausgespart (Abb. S. 142) ; auch sie
kann mit einem an den Messingrandleisten zu befesti-
genden Bouclebelag bedeckt werden (vgl. Abb. S. 140).
Für sämtliche Möbel des Raumes wurde mattiertes,
schlichtes Nußbaumholz verwendet. Die freistehenden
Sofas und die zugehörigen Sessel sind mit einem
zitronengelben Waffelstoff bezogen. Bei den Sitz-
gruppen, die der Fensterseite gegenüber vor flachen
Rundbogennischen angeordnet sind (Abb. S. 141),
dient als Bezugstoff ein beigefarbener Moquette-
velours. Die schmalen hohen Wandspiegel haben
blankgoldene Rahmen, die Deckenleuchten und
Wandarme sind aus blankem Messing angefertigt.
Die Farbenwirkung des Raumes hat man sich als
warm und festlich belebt vorzustellen. Ihre Haupt-
töne (Rot, Gelb, gebrochenes Weiß) kehren in der
breiten Streifung des Dekorationsstoffes wieder, aus
dem die Fenstervorhänge bestehen.
Dem Gesellschaftsraum ist das Lesezimmer be-
nachbart; die Verbindung bildet ein Übergangsraum,
welcher der Funktion nach ein Nebenzimmer des
Lesesaales ist, aber in der architektonischen Behand-
lung auch auf den Gesellschaftsraum verweist. Wir
finden in diesem Nebenzimmer (Abb. S. 144, 146, 147)
die Stuckkassettendecke des Gesellschaftsraumes wie-
der, hier gelblichgrün getönt, in Übereinstimmung
mit dem Ton der Wand, die mit Rauhfasertapete be-
kleidet und gestrichen ist. Für die Möbel sind zum
Teil alte Modelle verwendet (vgl. den Doppelsäulen-
tisch Abb. S. 146), kombiniert mit neuen Sitzmöbeln
in schwarzgrundigen, rot und gelbgrün gemusterten
Gobelinbezügen (Abb. S. 146, 147). Deckenleuchte
und Wandlichtschalen sind in Mattgold gehalten. -
Dieser Nebenraum ist durch einen breiten Durchgang
mit dem Lesezimmer verbunden, das sich mit vier
hohen Bogenfenstern als ein überaus freundlicher,
lichtüberströmter Eckraum darbietet (Abb. S. 145).
Die Formen und Farben gehen hier in leichter Art auf
den Geschmack der Biedermeierzeit ein. Für die Mö-
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»WANDTISCH IM GESELLSCHAFTSRAUM« - ENTW. E. M. JAHN, AUSF. DEUTSCHE WERKSTATTEN-HELLERAU
voller Spannung. Zur Bekleidung der Wände wurde
eine Rauhfasertapete benutzt, die einen eierschalen-
gelben Anstrich erhielt; den gleichen Farbton, nur ein
wenig heller, weisen die Lackholzteile des Raumes
auf. Den Fußboden deckt ein Belag aus Boucle, zie-
thenrot mit einem naturfarbenen Fischgrätenorna-
ment. In der Mitte des Saales ist eine Tanzfläche mit
Eichenholzparkett ausgespart (Abb. S. 142) ; auch sie
kann mit einem an den Messingrandleisten zu befesti-
genden Bouclebelag bedeckt werden (vgl. Abb. S. 140).
Für sämtliche Möbel des Raumes wurde mattiertes,
schlichtes Nußbaumholz verwendet. Die freistehenden
Sofas und die zugehörigen Sessel sind mit einem
zitronengelben Waffelstoff bezogen. Bei den Sitz-
gruppen, die der Fensterseite gegenüber vor flachen
Rundbogennischen angeordnet sind (Abb. S. 141),
dient als Bezugstoff ein beigefarbener Moquette-
velours. Die schmalen hohen Wandspiegel haben
blankgoldene Rahmen, die Deckenleuchten und
Wandarme sind aus blankem Messing angefertigt.
Die Farbenwirkung des Raumes hat man sich als
warm und festlich belebt vorzustellen. Ihre Haupt-
töne (Rot, Gelb, gebrochenes Weiß) kehren in der
breiten Streifung des Dekorationsstoffes wieder, aus
dem die Fenstervorhänge bestehen.
Dem Gesellschaftsraum ist das Lesezimmer be-
nachbart; die Verbindung bildet ein Übergangsraum,
welcher der Funktion nach ein Nebenzimmer des
Lesesaales ist, aber in der architektonischen Behand-
lung auch auf den Gesellschaftsraum verweist. Wir
finden in diesem Nebenzimmer (Abb. S. 144, 146, 147)
die Stuckkassettendecke des Gesellschaftsraumes wie-
der, hier gelblichgrün getönt, in Übereinstimmung
mit dem Ton der Wand, die mit Rauhfasertapete be-
kleidet und gestrichen ist. Für die Möbel sind zum
Teil alte Modelle verwendet (vgl. den Doppelsäulen-
tisch Abb. S. 146), kombiniert mit neuen Sitzmöbeln
in schwarzgrundigen, rot und gelbgrün gemusterten
Gobelinbezügen (Abb. S. 146, 147). Deckenleuchte
und Wandlichtschalen sind in Mattgold gehalten. -
Dieser Nebenraum ist durch einen breiten Durchgang
mit dem Lesezimmer verbunden, das sich mit vier
hohen Bogenfenstern als ein überaus freundlicher,
lichtüberströmter Eckraum darbietet (Abb. S. 145).
Die Formen und Farben gehen hier in leichter Art auf
den Geschmack der Biedermeierzeit ein. Für die Mö-