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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 51.1940

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Ein Berliner Vorort-Wohnhaus
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https://doi.org/10.11588/diglit.10972#0170

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160

INNEN-DE KORATI ON

»STRASSENANSICHT DES HAUSES W. E.-DAHLEM« ENTWURF: ARCHITEKT FRITZ GLANTZ —BERLIN-STEGLITZ

Der Raum bietet mit seinen alten Birkenholzmöbeln
und dem Orientteppich ein wohnliches Bild.

Von der Diele geht es durch ein kleines Empfangs-
und Damenzimmer in den großen Wohnraum (Abb.
S. 162/163). Er ist zentral gelegen und besitzt direkte
Verbindung mit Diele, Damenzimmer und Speisezim-
mer (vgl. hierzu wie zu den weiteren Erläuterungen
die Grundrisse S. 158). Der behagliche Hauptsitzplatz
beim Kamin gestattet einen freien Einblick ins
Speisezimmer und in den Wohngarten. Die dazuge-
hörigen Sitzmöbel und der runde Tisch sind aus Ma-
hagoni gefertigt; in den Formen bemerkt man dis-
krete Anklänge an Linien des 18. Jahrhunderts. Ses-
sel und Sofa zeigen eine gemütliche, weiträumige Ge-
staltung, Rück- und Seitenflächen bestehen aus
Flechtwerk, die Polsterung liegt lose auf. Hier wie
auch in andern Raumbildern kommen schöne Tep-
piche von verschiedenen Größen zur Geltung. Die
Wände sind sandfarbig tapeziert und mit einem Beige-
ton überspritzt; die Fußleisten und die Rahmenteile
des Durchgangs zum Speisezimmer liegen in einem
etwas dunkleren Ton als die Wand. Für die Fenster-
vorhänge wurde naturbeigefarbene Rohseide benutzt;

die Polsterbezüge tragen auf goldfarbenem Seiden-
grund dunkelviolette Wollplüschmuster. Die Portiere
ist aus einem schweren Plüsch in dunkler Beigefarbe;
die dem Speisezimmer zugekehrte Seite zeigt stahl-
blauen Seidenplüsch. Der Kamin (Abb. S. 162) liegt in
einer 3 m breiten Wandnische und ist aus hellverfug-
ten Klinkerriemchen aufgebaut. Die Abdeckplatte er-
streckt sich über die ganze Breite der Wandvertiefung
und besteht aus 6 cm starkem poliertem Travertin.
Beiderseits des Kamins ergeben sich dadurch kleine
Nischen, die zur Aufbewahrung der Feuergeräte die-
nen; ebenso entstehen beiderseits der Kaminhaube
Absteilflächen für Bücher und andre Gegenstände.

Das Speisezimmer ist, wenn die drei seitlichen Tü-
ren geöffnet sind, mit dem Wohngarten breit verbun-
den und kommt somit in der guten Jahreszeit als ein
lichtüberströmter Gartensaal zur Geltung (Abb.
S. 164). Die Wände sind hier sandfarbig tapeziert, die
Fußleisten und Tapetenleisten haben einen etwas
dunkleren Ton, die Vorhänge sind naturbeigefarbig.
Einen Durchblick zur Terrasse gewährt das Fenster im
Hintergrund, mit feststehender Kristallscheibe. Es ist
von Schränken in gewachstem Mahagoni umbaut und
 
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