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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 51.1940

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Hildebrandt, Hans: Bank für Landwirtschaft im Berliner Westen: Architekt: Paul Meller, Berlin-Charlottenburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.10972#0368

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358

INNEN-DEKOR AT ION

»KUNDENRAUM« MÖBEL: ESCHE GRÜNLICH GEBEIZT, HANDGEWEBTE BEZÖGE: MATTGRÜN, LEUCHTEN: SCHMIEDEEISEN

wendeten Platten aus Solnhofener Kalkstein belegt.
Dunkelbraune Querbalken aus Kiefernholz gliedern
die geweißte Decke, ein altdeutsches, heute noch in
ländlichen Gegenden beliebtes Motiv. Die Wände er-
hielten künstlichen Putz in lichtem, fast weißem
Graugrün mit geschliffener plastischer Strukturbe-
handlung, die sehr lebendig wirkt. Vor den Schaltern
erstreckt sich ein durchgehender Freiraum zwecks
ungestörter Abwicklung des Verkehrs. Der ihnen ab-
gekehrte Raum löst sich ungezwungen auf in eine
Sitznische nächst dem Fenster und in eine Schreib-
nische, neben der, im hintersten Winkel, die Treppe
zum Tresor im Untergeschoß ansetzt. In der Sitz-
nische folgt eine bequeme, mit handgewebtem grü-
nem Stoff gepolsterte Bank der Wand. Vor ihr reihen
sich drei ebenso gepolsterte Sessel um einen quadra-
tischen Tisch. Die ruhig und gediegen wirkenden Mö-
bel aus bräunlichgrünem Natur-Eschenholz stam-
men, wie alle übrigen Möbel der Depositenkasse, von
der Firma Hoffmann & Kulosa in Berlin. Die Rück-

wand der Sitzbank setzt sich zwecks Einrahmung der
Sitznische und Abscheidung von der Schreibnische in
einer Holzschranke fort, an die der Schreibtisch sich
anlehnt und die diesen von der Treppe trennt. Der
Schreibtisch, vor dem drei Stühle stehen, vereinigt
drei in einer Fläche liegende Pulte. Diese sind mit
Glasplatten abgedeckt, durch die man übersieht, was
man etwa beim Schreiben in die darunter angebrach-
ten Fächer abgelegt hat. Den einzigen Schmuck des
Kundenraums bilden ein paar mächtige Wandleuch-
ter aus schwarzem geschliffenem Schmiedeeisen von
der Firma Walter Brendel in Berlin und, zu Seiten der
rückwärtigen Tür in das Vorsteherzimmer, Fotos des
Führers und des Reichsbauernführers Darre.

In der Schalterwand kehrt der Dreier-Rhythmus
wieder: Ein Mittelstück tragender Wand ist einge-
spannt zwischen zwei breite Öffnungen, über deren
Holzbrüstung in halber Höhe sich der Verkehr zwi-
schen den Angestellten und den Kunden abspielt. In
ihre oberen Abdeckungen sind je sechs Lichtquellen
 
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