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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 51.1940

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Hildebrandt, Hans: Bank für Landwirtschaft im Berliner Westen: Architekt: Paul Meller, Berlin-Charlottenburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.10972#0369

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INNEN-DEKO RATION

359

'»KUNDENRAUM« FUSSBODENBELAG: BRUCHRAUHE SOLNHOEENER KALKSTEINPLATTEN. - AUFNAHMEN: EMIL LEl'INER

hinter Mattglasscheiben eingefügt. Schalterraum und
Hauptarbeitsraum weisen einheitliche Behandlung
auf: dunkelroten Linoleumbelag, geweißte Decke, in
die je zwei runde, flachgewölbte Beleuchtungskörper,
wieder von Walter Brendel, eingesetzt sind, helle, glatt-
verputzte Wände. Den eigentlichen Schalterraum
grenzen Glaswände in Mannshöhe zwischen den
Stützen vom Arbeitsraum ab. Einfache, praktische
Möbel, wie sie der Betrieb bedingt, sind hier wie dort
zweckmäßig verteilt. Die Gesamtwirkung ist die eines
in sich geschlossenen, weiten und ruhigen Raums.

Die Nebenräume, vom dreigegliederten Hauptraum
für das Auge völlig getrennt, umziehen diesen von
zwei Seiten. An den Kundenraum stößt quergelagert
und mit der einen Längswand dem Lichthof des Ge-
bäudes zugekehrt, das Arbeits- und Empfangszimmer
des Vorstehers. Grau ist der Velours-Bodenbelag, grau
sind die Vorhänge. Papierdünne Furniere aus ge-
schältem Birkenholz, hellbraun mit zartem Silberton
über der feinen Maserung, bekleiden die Wände. Die

Türen, durch die der Vorsteher nach Wunsch den
Kunden- wie den Arbeitsraum überblicken kann, so-
wie der dreigeteilte Wandschrank sind hellbeige ge-
halten. Ein geräumiger Schreibtisch, Klubsessel, ganz
mit handgewebtem Stoff (weiß mit dünnen schwarzen
und roten Streifen) überzogen, ein niederer Tisch,
Ablage und Aktenschränkchen vervollständigen die
Ausstattung des trotz bescheidener Maße behaglichen
Gemachs, dessen vornehme Ruhe nicht bis zur Ele-
ganz gesteigert erscheint. An das Vorsteherzimmer
schließen sich dem Lichthofe zu die Waschgelegen-
heiten an. Ihre Decke reicht nicht bis zur Deckenhöhe
(3,40 m) der Haupträume heran, so daß durch die
Verglasung der Lücke noch Licht in den rückwärtigen
Teil des Arbeitsraums geleitet wird. An die andere
Vollwand des Arbeitsraums fügen sich die Garderobe
und ein langes, schmales, von der Straße her belich-
tetes Schreibmaschinenzimmer an, vom Hauptar-
beitsraum durch eine Wand geschieden, um störende
Geräusche von ihm fernzuhalten. - hans hildebrandt

1940. XII. 3*
 
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