Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 51.1940

DOI article:
Rüdenauer, Adolf C.: Umgebaute Wohnräume
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10972#0372

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
362

INNEN-DEKORATION

S1TZORUPPE IN DER WOHNDIELE« ESCHENHOLZ

UMGEBAUTE WOHNRÄUME

VON ARCHITEKT ADOLF C. RQDENAUER

Im vorliegenden Fall war die Aufgabe gestellt, im
Rahmen umfangreicher baulicher Änderungen
innerhalb eines großen mehrstockigen Gebäudes die
Privatwohnung des Besitzers einer besonders sorg-
fältigen Durchgestaltung zu unterziehen. Aus diesem
Programm kommen hier zwei Räume zur Veröffent-
lichung: eine ausgebaute Wohn diele und ein
Damenwohnzimmer.

Der zentral gelegene große Vorraum - in unmittel-
barer Verbindung mit der Küche — sollte Wohncha-
rakter erhalten und zum Einnehmen kleinerer Mahl-
zeiten verfügbar werden. Dem grundsätzlichen
Wunsch nach Holzverkleidungen, jedoch fern aller
modisch gewordenen Bauernromantik, ist in der Lö-
sung entsprochen worden. Es ist eine praktische und
behagliche Holzstube entstanden, in der sich heute
mit Vorliebe der kleinere Kreis der Familie sammelt.

Die Langriemen aus schlichtem Eschenholz, flan-
kiert von Profilstäben in Ahorn, enden in ihrer ver-

tikalen Gliederung mit der Türbekleidung und geben
dem Raum eine befreiende nach oben strebende Le-
bendigkeit. Da auch die Schrankmöbel - bestehend
aus Unter- und Überbau - auf dieselbe Höhe abge-
stellt sind, tritt darüber der grobkörnige mit Mem-
branit behandelte helle Wandfries in beruhigenden
Kontrast zur Holzdecke. Diese wurde - zum Aus-
gleich der unglücklichen Höhenproportionen — nied-
riger eingezogen und damit ein neues harmonisches
Raumverhältnis geschaffen. Die frühere unschöne
zweiflügelige Glasabschlußtüre mußte fallen. Die eine
Hälfte wurde zugemauert und dadurch ein Wandpfei-
ler zum Aufstellen eines Schuhschrankes gewonnen.
Im darüber montierten Konsolschrank sind Zähler
und Gefach für kleines Handgeschirr untergebracht;
das Wandfeld dazwischen trägt eine handgeschmie-
dete Leuchte. Über zwei Wände hin ist die Vertäfe-
lungszone von einem Paneelbrett aus Ahorn mit
handgeschnitztem Bordfries bekrönt. Sämtliche sieht-
 
Annotationen