INNEN-DEKORATION
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Pfosten, Schwellen, Pfetten, Streben). Es entstehen
runenartige Bilder, die der Zimmermannskunst den
weitesten Spielraum geben.
Aber immer ist dieses Gefüge und Maßwerk be-
stimmt durch den zu umbauenden Raum, wenn ehr-
lich und sauber und nach der »inneren Zier« gebaut
wird. Denn es kann ja nicht unbeanstandet bleiben,
wenn ein Gerüst schlecht und recht vom Zimmer-
mann zusammengefügt und dann vom Schreiner mit
aufgenagelten Bretterfiguren überdeckt wird.
So zeigt im guten Fachwerkbau das Äußere die
Konstruktion und die Gliederung des Baues. Tragen,
Lasten und Streben sind anschaulich gemacht. Und
wo diese drei organischen Teile ins gute Verhältnis
zueinander gesetzt sind, zusammenklingen, wie es
hier geschieht, da leuchtet das Licht der Schönheit,
das von innen kommt. Darin liegt auch das Geheim-
nis der Wohlgestalt. »Das Nützliche und Notdürftige«,
sagt Karl Friedrich Schinkel, »so gut es an sich ist,
wird widrig, wenn es ohne Anstand und Würde auf-
tritt. Und zu diesem hilft ihm bloß die Schönheit,
welche deshalb so wesentlich wird und immer gleich-
zeitig mit jenem Berücksichtigung verdient.«
Das Baugelände des Heimschen Hauses brachte es
mit sich, daß nicht der für den Fachwerkbau so ergie-
bige Giebel die Schauseite bildet, sondern die weit
»DIE EINGANGS- UND TREPPENHALLE« GEBALK: TANNENHOLZ, TREPPE: KIEFERNHOLZ
WÄNDE: GESCHLÄMMT, BODEN, KONSOLEN UND HAUSTQRGEWaNDE IN SaNLSTEIN
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Pfosten, Schwellen, Pfetten, Streben). Es entstehen
runenartige Bilder, die der Zimmermannskunst den
weitesten Spielraum geben.
Aber immer ist dieses Gefüge und Maßwerk be-
stimmt durch den zu umbauenden Raum, wenn ehr-
lich und sauber und nach der »inneren Zier« gebaut
wird. Denn es kann ja nicht unbeanstandet bleiben,
wenn ein Gerüst schlecht und recht vom Zimmer-
mann zusammengefügt und dann vom Schreiner mit
aufgenagelten Bretterfiguren überdeckt wird.
So zeigt im guten Fachwerkbau das Äußere die
Konstruktion und die Gliederung des Baues. Tragen,
Lasten und Streben sind anschaulich gemacht. Und
wo diese drei organischen Teile ins gute Verhältnis
zueinander gesetzt sind, zusammenklingen, wie es
hier geschieht, da leuchtet das Licht der Schönheit,
das von innen kommt. Darin liegt auch das Geheim-
nis der Wohlgestalt. »Das Nützliche und Notdürftige«,
sagt Karl Friedrich Schinkel, »so gut es an sich ist,
wird widrig, wenn es ohne Anstand und Würde auf-
tritt. Und zu diesem hilft ihm bloß die Schönheit,
welche deshalb so wesentlich wird und immer gleich-
zeitig mit jenem Berücksichtigung verdient.«
Das Baugelände des Heimschen Hauses brachte es
mit sich, daß nicht der für den Fachwerkbau so ergie-
bige Giebel die Schauseite bildet, sondern die weit
»DIE EINGANGS- UND TREPPENHALLE« GEBALK: TANNENHOLZ, TREPPE: KIEFERNHOLZ
WÄNDE: GESCHLÄMMT, BODEN, KONSOLEN UND HAUSTQRGEWaNDE IN SaNLSTEIN