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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 53.1942

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Hildebrandt, Hans: Haus am steilen Hang: von Architekt Karlpaul Hausser, Stuttgart
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https://doi.org/10.11588/diglit.10968#0269

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INNEN-DEKORATI ON 261

stimmt. Über dem Rustika-Travertinsockel des Unter-
geschosses steigen die Hauswände mit ihrem grob-
körnigen Terranova-Besenwurf in lichtgelblicher
Tönung auf. Kunststein-Einfassungen aus Travertin-
Grus umrahmen die großen, Putzschlag
umrahmt die kleineren Fenster. Die Stüt-
zen der überdeckten Aussichtsterrasse sind
aus Beton gefügt, aber mit gesägten Tra-
vertinplatten verkleidet. Ein Walmdach
von mäßiger Höhe, mit dunkelbraunen
Ziegeln abgedeckt, bekrönt den Bau.

Der nach Osten gekehrte Hauseingang
ist von stattlichen Pfeilern flankiert, die mit
gesägten Travertinplatten belegt sind, und
grundriss des Obergeschosses kündet sich dem auf der Treppe Nahenden

schon von Fern durch sein weit vorkragen-
des Vordach, eine gestockte Betonplatte
mit Travertinvorsatz, an. Von ihm aus be-
Treppenaufgangs, der zur Rechten des Vorgartens tritt man den einladenden Windfang mit seinen hell-
nach dem Hauseingang emporführt. Mehrere Ab- gelb gestrichenen Wänden, seiner Decke in gebro-
sätze unterbrechen den Lauf der insgesamt sechzig chenem Weiß und seinem elfenbeinfarbig gestriche-
Stufen, so daß dem Anstieg fast jede Beschwerde ge- nem Holzwerk. Eine Einfassung aus Juramarmor
nommen wird. Das weißgestrichene, in seiner und ein schmiedeeisernes Gitter aus rautenförmig
Schlichtheit zierlich und rein linear wirkende Eisen- geordnetem Stabwerk verkleiden den Heizkörper am
geländer folgt der Treppe bis zur Erreichung des Ab- Ende der Längsachse. Die flache, mit einem Halb-
satzes, in dessen Höhe der Vorgarten endet und das kreis abschließende Nische über ihm dient der fein-
Mauerwerk des Untergeschosses ansetzt. Über dem bewegten Plastik eines Mädchenaktes als Umrahmung,
kieferbestandenen Vorgarten ragt, ihn in seiner vollen Der Bodenbelag des Windfangs aus Solnhofener
Breite abschließend, eine wiederum rohbehauene Platten setzt sich nach links in Ablage, Toilette, Flur
Travertinmauer auf, die sich von links nach rechts und weiterhin in die sehr geräumige Küche nebst der
leicht emportreppt. Sie stützt den oberen, kleineren Speisekammer fort. Nach links gelangt man aus einer
Teil des vorläufig nur als Rasenfläche sich darbieten- Diele, in der die Treppe zum Obergeschoß ansetzt, in
den Vorgartens. Ein farbenprächtiges Alpinum ist an das langgestreckte Herrenzimmer. Seine Südwand
dieser Stelle für später vorgesehen. Damit ist die ist ganz in eine dreigeteilte, halbrunde Kristallspie-
obere Terrasse, über der sich das Wohnhaus erhebt, gelglasscheibe aufgelöst, deren Mittelteil versenkbar
erreicht. Niederes, dunkelgrünes Strauchwerk faßt ist. Man fühlt sich hier wie im Freien und genießt
sie ein. Es genügt, um die Hausbe-
wohner, wenn sie sich auf der Terrasse
oder auf dem gedeckten Vorplatz vor
dem Erdgeschoß aufhalten, dem Blick
von der Straße aus zu entziehen. Doch
erkennt auch der Vorüberschreitende,
wie sehr sich das Leben in diesem
Hause, großenteils in frischer, freier
Luft, von Sonne umgeben und mit dem
Blick ins Weite abspielt. Man erkennt
die Geräumigkeit des gedeckten, zur
Rechten von vorspringendem Halb-
rund eingefaßten Vorplatzes und sieht
im Obergeschoß die offene Weite des
Balkons, der sich über dem Halbrund
des Herrenzimmers wie über der Aus-
sichtsterrasse hinzieht und so noch
beträchtlich über die Hausfront hin-
ausragt. Deltametall natur bildet das
feine Stabwerk des Geländers über
der verkupferten Regenrinne. Alle
Baustoffe wurden in Struktur und

Farbe harmonisch aufeinander abge- grundriss des Erdgeschosses
 
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