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Schilling, M.H.: Das Haus der "Frankona" in Berlin
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10968#0275
INNEN-DEKORATI ON
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ARCHITEKT PAUL SCHAEFFER-HEYROTHSBERGE »HALLE IM HAUPTGESCHOSS, ZUGLEICH WARTERAUM
den ist. So wurden die Wände in weißem Stuck aufge- ungen erkennen: Raum- und Möbelgestaltung waren
zogen und erfuhren ihre Gliederung durch Felder und ja zu allen Zeiten der zuverlässigste und untrüglichste
Rahmen. Kleine Stilzugaben wie die Wandleuchten Gradmesser allgemeiner und persönlicher Kultur-
und auf dem Kamin eine Vase, die eine klassizistische bedürfnisse. Aus vorliegendem Falle ist bei der Güte
Form einhält, ebenso der aus Lichtschale und Kerzen- des zur Verwendung gelangten Materials eine ganz
armen komponierte Beleuchtungskörper (von Gün- klare, eindeutig moderne und durchsichtige Haltung
ther Schulz, Berlin) ergeben eine feine Belebung. Der zu erkennen. Der einheitliche Zug bei diesen Raum-
Sitzungstisch ist in Mahagoniholz mit eingearbeiteten gestaltungen geht von den Anklängen an das Empire
Birnbaumeinlagen ausgeführt. Er erhielt einen Belag aus. In seinem Ausgangsland Frankreich war dieser
aus dunkelrotem gepunztem Saffianleder, während Stil der glanzvolle Hintergrund erhöhten Lebensstiles
die Sessel mit einem Stoff von gleicher Farbe bezogen im ersten Kaiserreich, in Deutschland dagegen er-
sind. So ergeben das Hochweiß der Wandungen und fuhren die übernommenen Formen eine Reinigung
Decke, zusammen mit der Rotfläche des Tischbelags und grundlegende Vereinfachung, das Empire wan-
und der Stühle, dem Mahagoniton des Holzes auf far- derte vom Höfischen ins Bürgerliche und wurde hier
bigem Teppichgrunde in bestem Zusammenklang zu einem überaus liebenswerten Exponenten einer zu
die feierlich-heitere Note dieses Raumes. Zucht und Sparsamkeit genötigten Nation.
Auf Abb. S. 269 zeigen wir eines der Vorstandszim- Das hier vorliegende Vorstandszimmer wurde mit
mer. Wenn man sich derartige Räumlichkeiten aus einem in Tischform gehaltenen Schreibtisch in Ma-
der Zeit der Jahrhundertwende vorstellt, so waren hagoniholz mit hellen Birnbaumeinlagen ausgestattet;
dies mit ihren überladenen Zieraten wahrhafte das Leder der Sessel ist grün. Die Veloursvorhänge der
Prunkzimmer. Seit jenen Zeiten hat sich eine Welt großen Fenstertüre sind von derselben Farbe. Den
gewendet. Auch hier wieder lassen die Wandlungen Wänden entlang läuft ein niedriges Paneel. Eine
der Raumgestaltung die grundlegenden Unterschiede, ebenso vornehme Note zeigt die Bibliothek dieses
den Wechsel der geistigen Strömungen und Anschau- Hauses, die ebenfalls in poliertem Mahagoniholz
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ARCHITEKT PAUL SCHAEFFER-HEYROTHSBERGE »HALLE IM HAUPTGESCHOSS, ZUGLEICH WARTERAUM
den ist. So wurden die Wände in weißem Stuck aufge- ungen erkennen: Raum- und Möbelgestaltung waren
zogen und erfuhren ihre Gliederung durch Felder und ja zu allen Zeiten der zuverlässigste und untrüglichste
Rahmen. Kleine Stilzugaben wie die Wandleuchten Gradmesser allgemeiner und persönlicher Kultur-
und auf dem Kamin eine Vase, die eine klassizistische bedürfnisse. Aus vorliegendem Falle ist bei der Güte
Form einhält, ebenso der aus Lichtschale und Kerzen- des zur Verwendung gelangten Materials eine ganz
armen komponierte Beleuchtungskörper (von Gün- klare, eindeutig moderne und durchsichtige Haltung
ther Schulz, Berlin) ergeben eine feine Belebung. Der zu erkennen. Der einheitliche Zug bei diesen Raum-
Sitzungstisch ist in Mahagoniholz mit eingearbeiteten gestaltungen geht von den Anklängen an das Empire
Birnbaumeinlagen ausgeführt. Er erhielt einen Belag aus. In seinem Ausgangsland Frankreich war dieser
aus dunkelrotem gepunztem Saffianleder, während Stil der glanzvolle Hintergrund erhöhten Lebensstiles
die Sessel mit einem Stoff von gleicher Farbe bezogen im ersten Kaiserreich, in Deutschland dagegen er-
sind. So ergeben das Hochweiß der Wandungen und fuhren die übernommenen Formen eine Reinigung
Decke, zusammen mit der Rotfläche des Tischbelags und grundlegende Vereinfachung, das Empire wan-
und der Stühle, dem Mahagoniton des Holzes auf far- derte vom Höfischen ins Bürgerliche und wurde hier
bigem Teppichgrunde in bestem Zusammenklang zu einem überaus liebenswerten Exponenten einer zu
die feierlich-heitere Note dieses Raumes. Zucht und Sparsamkeit genötigten Nation.
Auf Abb. S. 269 zeigen wir eines der Vorstandszim- Das hier vorliegende Vorstandszimmer wurde mit
mer. Wenn man sich derartige Räumlichkeiten aus einem in Tischform gehaltenen Schreibtisch in Ma-
der Zeit der Jahrhundertwende vorstellt, so waren hagoniholz mit hellen Birnbaumeinlagen ausgestattet;
dies mit ihren überladenen Zieraten wahrhafte das Leder der Sessel ist grün. Die Veloursvorhänge der
Prunkzimmer. Seit jenen Zeiten hat sich eine Welt großen Fenstertüre sind von derselben Farbe. Den
gewendet. Auch hier wieder lassen die Wandlungen Wänden entlang läuft ein niedriges Paneel. Eine
der Raumgestaltung die grundlegenden Unterschiede, ebenso vornehme Note zeigt die Bibliothek dieses
den Wechsel der geistigen Strömungen und Anschau- Hauses, die ebenfalls in poliertem Mahagoniholz